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Biel

Gymeler ziehen an Aarbergstrasse

Acht Klassen des Gymnasiums Biel-Seeland werden ab nächster Woche an einem neuen Standort unterrichtet. Geht es nach dem Liegenschaftsbesitzer, sollen sie dort künftig auf Forschende und Kulturschaffende treffen.

Alfred Bärtschi, Bild: Matthias Käser

Maeva Pleines/pl

«In der Ausbildung von jungen Menschen liegt die Zukunft», sagt Alfred Bärtschi. Der Unternehmer aus der Region Thun ist Eigentümer und Entwickler der Häuserzeile an der Aarbergerstrasse 3 bis 9, die auf dem Gebiet der Gemeinde Nidau liegt. Seine Vision: Der Raum wird an Bildungsinstitute, Forschungsstätten und Kultureinrichtungen vermietet. So werden nach der Sommerpause am 16. August acht Klassen des Gymnasiums Biel-Seeland an der Aarbergerstrasse 3 und 5 einziehen.

 

Kunst als Wirtschaftszweig

Der Kanton habe ihn im Februar angesprochen, weil Schulraum für die kommenden sieben Jahre gesucht wurde, so Bärtschi. Seine Häuser liegen in vorteilhafter Gehdistanz zwischen dem Bahnhof Biel und dem Gymnasium. Nach einer Architekturstudie wurde der Mietvertrag im März besiegelt. Die neue Mieterschaft passt bestens ins Portefeuille des Unternehmers. Schliesslich beherbergt er in seiner Häuserzeile Einheiten des Swiss Innovation Parks, den Hersteller von Bewegungssensoren Axiamo und den Entwickler von dynamischen Prozesssimulationen Swicos.

Ein weiteres Gebäude wird derzeit saniert. «Es haben sich schon viele Interessenten gemeldet», versichert Bärtschi, der seine Mieter getreu nach dem Gesamtkonzept auswählt: «Die verschiedenen Parteien sollen sich gegenseitig inspirieren und Synergien freisetzen.» Auch Kultureinrichtungen werden an der Aarbergerstrasse einziehen, denn Kunst sei zunehmend «Bestandteil der zukünftigen Wirtschaftslandschaft», so Bärtschi.

Weil der Zeitplan eng gesteckt ist, beteiligt sich der Besitzer persönlich an der Organisation der Klassenräume. Er ist mit den regionalen Netzwerken vertraut, hat sich für die Baugenehmigungen starkgemacht und Einrichtungspläne in Zusammenarbeit mit dem Projektverantwortlichen des Gymnasiums angepasst.

Als Willkommen für die neuen Mieter hat der Bauherr eine grosse interaktive Wandtafel für den Unterricht angeschafft. Sie steht den Lehrpersonen als «unbefristete Leihgabe» zur Verfügung. Bärtschi hofft, dass der Bildschirm «originelle didaktische Möglichkeiten» anstossen wird.

 

Nachhaltige Entwicklung

Der Vermieter ist zunächst Unternehmer. Er führt in Wichtrach bei Thun die familieneigene Fensterbaufirma Bärtschi AG. Seine Immobilien hat er stets mit Bedacht entwickelt und erhalten. Als er 1999 die erste und 2003 die drei weiteren Liegenschaften an der Aarbergerstrasse erwarb, sei der bauliche Zustand «erbärmlich» gewesen, so der Eigentümer. Seither wurden die Gasheizungen durch eine zentrale Wärmepumpe ersetzt, die das Wasser der Zihl zur Energiegewinnung nutzt. Die Dächer der Hausnummern 5 und 7 sind mit Fotovoltaikanlagen ausgerüstet. Der Solarstrom wird an die Stadt Biel verkauft.

Der bald 70-jährige Alfred Bärtschi denkt nicht ans Aufhören. Er sei voller Ideen für neue Projekte, sagt er. Genaues will er heute noch nicht verraten. In diesen Tagen steht seine Zusammenarbeit mit dem Gymnasium im Vordergrund, denn die Einweihung der Klassenräume findet am Freitag an der Aarbergerstrasse 5 statt. Hochrangige Gäste aus der Stadt- und Kantonsverwaltung haben sich für den Anlass angemeldet. Bärtschi freut sich auf die «Gelegenheit, allen Partnern für das Vertrauen zu danken, das sie mir entgegengebracht haben».

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