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Kommentar

Der Wandel ist eingeläutet

Die Grünliberalen sind mit grossen Ambitionen zu den Gemeindewahlen in Nidau angetreten. Im Stedtli war die Partei bisher eine Unbekannte. Umso hochgesteckter wirkte das Vorhaben, auf Anhieb in den Gemeinderat einzuziehen und noch dazu mindestens drei Stadtratssitze zu ergattern.

Carmen Stalder
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Von der Kandidatur fürs Stadtpräsidium ganz zu schweigen. Die Frage, woher die so viel Selbstvertrauen hernehmen, war nicht ganz unbegründet. Nun haben die Nidauer Grünliberalen ihr Ziel sogar übertroffen: Mit gleich vier Stadträten und einer Stadträtin verfügen sie über das Potenzial, das Parlament gehörig aufzumischen. Als Mittepartei können sie dafür sorgen, dass die Ratsdebatten nicht mehr einfach von links oder rechts entschieden werden. Ihren Wählerinnen und Wählern haben sie einen Wandel versprochen; eine ehrliche Sachpolitik, ohne dabei Partikularinteressen verfolgen zu wollen. Die Voraussetzungen für diesen Wandel haben sie sich geschaffen. Jetzt ist es an den Neuen, zu beweisen, dass sie verdientermassen einen solch steilen Start hingelegt haben.

Auf die vielen Worte, die im Wahlkampf in Interviews und an Ständen im Stedtli gesprochen worden sind, müssen nun Taten folgen. Vor allem sollte die GLP konkret aufzeigen, was sie verändern will – besonders aufsehenerregende Ideen hat sie bisher noch nicht präsentiert. Es ist einfach, als Aussenstehender die aktuellen Amtsinhaber zu kritisieren, so wie dies Beat Cattaruzza teils getan hat. Auch ist es einfach, zu erzählen, was man alles anders und besser machen würde. Sobald sich die neuen Amtsinhaber ab kommendem Januar ins bestehende Gefüge einpassen müssen, wird sich zeigen, ob sie tatsächlich etwas draufhaben. Ob sie mehrheitsfähige Ideen mitbringen, ob sie andere Parteien ins Boot holen können und ob sie auch mal Kompromissbereitschaft zeigen.

Mit ihren Stimmen haben die Nidauerinnen und Nidauer deutlich gemacht, dass sie bereit sind für Neues. Jetzt ist es an den Neuen, ihre Versprechen einzulösen.

carmen.stalder@bielertagblatt.ch

Carmen Stalder, Leitung Region

Stichwörter: Nidau, Wahlen, Region, Politik, Kommentar

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