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Crémines

Der Sikypark als letzte Hoffnung

Im Berner Jura leben seit Kurzem zwei schwarze Leoparden. Der frühere Besitzer der Brüder Diego und Wally hatte lange nach einem neuen und artgerechten Zuhause für seine Tiere gesucht – und wurde schliesslich in Crémines fündig.

Nach einer Zeit der Ungewissheit haben die Leoparden im Berner Jura einen Platz gefunden.
 Bild: zvg

Der Sikypark versteht sich als «Schweizer Tierrettungspark» und bietet verletzten, beschlagnahmten oder ausgesetzten Tieren ein artgerechtes Zuhause. In Crémines leben ältere Raubkatzen, exotische Papageien, aber auch einheimische Wildtiere, die nach der Pflege wieder in die Freiheit entlassen werden.

Neu sind zwei schwarze Leopardenbrüder in den Park eingezogen. Die acht Monate alten Jungtiere heissen Diego und Wally. Sie stammen aus einem Privatzoo in Deutschland. Der frühere Besitzer hatte lange nach einer geeigneten Bleibe für seine zwei Grosskatzen gesucht – und wurde schliesslich in Crémines fündig.

Sikypark-Geschäftsführer Thomas Fischer versichert: «Unsere Raubtierspezialisten haben das nötige Fachwissen, um die Bedürfnisse der Tiere zu erkennen und ihnen gerecht zu werden.»

Die beiden Leoparden sind Ende Dezember eingetroffen und wurden während der Angewöhnungszeit von den Besuchern abgeschirmt. Inzwischen haben sich die Tiere gut eingelebt und sind nun auch für das Publikum sichtbar.

 

Kein Verkauf an Private

Der Vorbesitzer von Diego und Wally musste seinen Tierbestand aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen reduzieren. Lange suchte er für die Leopardenbrüder ein neues Zuhause. Das war nicht einfach, da die Option einer Vermittlung oder eines Verkaufs an Private, die solche Tiere als Statussymbol halten, nicht infrage kam. «In einigen Ländern werden Panther als Haustiere gehalten. Das ist ganz bestimmt keine artgerechte Haltung», stellt Zooleiter Marc Zihlmann klar.

Dieser Meinung ist auch der ehemalige Besitzer, weshalb er erleichtert ist, dass seine Schützlinge nun in fachkundigen Händen sind.

 

«Körperlich und geistig fit halten»

Die beiden Leoparden zeigen sich neugierig und erkunden fleissig ihr neues Daheim. «Wir haben das Gehege mit multifunktionalen Vorrichtungen ausgestattet, die dem Spieltrieb der Jungtiere gerecht werden», erklärt Zihlmann und berichtet, dass sein Team mit viel Freude am Bau der Anlage gearbeitet habe.

Nun müssen sich die zwei Panther zuerst an die Betreuer gewöhnen. «Dann starten wir mit dem täglichen Beschäftigungsprogramm, um sie körperlich und geistig fit zu halten», so der Zooleiter. Er freut sich, dass die Brüder auch ohne Zutun des Menschen häufig miteinander spielen. C-DSH/pl

Marc Zihlmann, 
Zooleiter

 

Panther, Jaguar oder Leopard?

Was wohl viele erstaunt: Es gibt gar keine Tiergattung mit dem Namen Panther. Diese Bezeichnung wird für schwarze Leoparden und Jaguare verwendet. Bei den zwei Raubkatzen im Berner Jura handelt es sich um Leoparden. Die dunkle Farbe des Fells entsteht durch eine genetisch bedingte Überproduktion des Pigments Eumelanin (Melanismus). Panther sind nicht tiefschwarz: Je nachdem, wie das Licht fällt, ist die gefleckte Fellzeichnung mit schwarzen Rosetten auf gelbem Grund zu erkennen. Die dunklen Varianten der Grosskatzen werden auch «Schwärzlinge» genannt. C-DSH/pl

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