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Biel

Landschaftswerk hat Konkurs angemeldet

Die Landschaftswerk Biel-Seeland AG ist bankrott. Gestern wurden die 23 Mitarbeitenden über 
den Konkurs informiert. 
Was passiert nun mit Wili und dem Integrationsangebot?

Symbolbild: Keystone

Gestern Morgen kam für die 23 Angestellten und die rund 100 Teilnehmenden die Hiobsbotschaft: Die Landschaftswerk (LW) Biel-Seeland AG hat Konkurs angemeldet. Die gemeinnützige Organisation bietet Integrationsprogramme an und setzt sich für den Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft der Region ein. Zudem betreibt sie eine Kleiderbörse, einen Fahrradverleih sowie den Hauslieferdienst Wili.

Doch nun steht all das auf der Kippe. «Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung haben alles versucht, um aus dieser misslichen Lage zu kommen. Aber es hat einfach nicht gereicht», sagt Geschäftsführerin Marion van der Meer auf Anfrage.

 

Pandemie spielt mit

Wie gravierend die finanzielle Notlage der Landschaftswerk Biel-Seeland AG ist, machte die Organisation bereits vor einem Monat transparent: Ertragsausfälle aufgrund der Pandemie, interne Kapazitätsengpässe und geringere Einnahmen aus Arbeitsintegrationsprogrammen. Seit Beginn der Pandemie fehlten Sozialhilfebeziehende und Langzeitarbeitslose, da die RAV-Rahmenfrist verlängert wurde und die Möglichkeit der Kurzarbeit besteht.

Im Dezember startete der Verwaltungsrat einen letzten Versuch, um das Unternehmen vor dem Konkurs zu bewahren. 200 000 Franken waren nötig – nebst Sparmassnahmen. Daraufhin haben die beiden Hauptaktionäre des LW, das Netzwerk Bielersee und die Stadt Biel, ein Darlehen gesprochen. Beim Bieler Gemeinderat waren es 50 000 Franken, jedoch geknüpft an die Bedingung, dass die 200 000 Franken zusammenkommen. Doch das war nicht der Fall.

 

Nun entscheidet das Gericht

Die Angestellten und die Personen, die beim Integrationsprogramm mitmachen, haben laut van der Meer gefasst auf die Information reagiert. Sie sei beeindruckt vom Engagement und der Zusammenarbeit im Team. «Das ist einmalig», sagt sie.

Der Konkursantrag liegt jetzt beim Regionalgericht Berner Jura-Seeland. Zurzeit werde im Betrieb regulär weitergearbeitet, so van der Meer. Ob und wie die bestehenden Programme und Aufträge auch künftig ausgeführt werden können, entscheidet der Richter. Der Entscheid wird in den kommenden Wochen gefällt. Hannah Frei

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