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Orpund

Neuntklässler ziehen in die Schlacht

Die Oberstufenschüler von Orpund haben diese Woche ein Theaterstück der besonderen Art aufgeführt. Darin spielen nebst Jungs und Mädchen auch Helden eine Rolle.

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von Pascal Käser

Schwerter fliegen durch die Luft, Speere werden gezückt und daneben sitzt eine Gruppe Gamer und starrt gebannt in ihre Laptops. Was sich an diesem Mittwochmorgen in der Turnhalle des Oberstufenzentrums Orpund (OSZ) abspielt, ist nicht etwa eine neue Unterrichtsform oder eine Sportstunde, es ist die Aufführung «Orpund Next Level».

Abwechslung garantiert

Vier Jungs treffen sich bei ihrem Kollegen Lukas, um einen Abend das Computergame «League of Legends» zu spielen. Was unspektakulär klingt, entpuppt sich bald als ein wahres Drama. Spätestens, sobald sich fünf Mädchen in das Spiel einloggen, um die Jungen zu bekämpfen. Beide Gruppen verfügen über Heldenfiguren, die durch jede Person einzeln ausgewählt werden. Besonders die Mädchen erstaunen mit einer vielfältigen Auswahl verschiedenster Charaktere.
Die anschliessende «Schlacht» erweist sich als Achterbahn der Gefühle, der nur ein Troll Einhalt gebieten kann. Dieser stört die Szenerie stets mit den Worten «ich bin immer freundlich und grüsse». Ob der Provokateur ein Virus ist oder nicht, lässt das Stück offen.
Nebst Action gibt es auch starke Emotionen bei den Neuntklässlern. Unter den Mädchen macht sich der Liebeskummer breit. So etwa bei der jungen Annika, die sich in den Computernerd Noah verliebt. Ihn interessieren jedoch nur seine Games. Bald zeigt sich, dass für einzelne Protagonisten ein Leben ohne Computerspiele nicht mehr vorstellbar ist. Der Alltag mit Games entwickelt sich zu einem Alltag aus Games. Doch die Schüler finden schliesslich zueinander. 

Engagiertes Teamwork

Die Grundidee des Stücks stammt von den Schülern selbst. Bei der Entwicklung wurden sie aber tatkräftig von ihren Lehrern unterstützt. Für die Regie waren Alain Pichard sowie Daniel Nobs zuständig. Um jedoch den Bezug zum Spiel zu gewährleisten, waren auch die Schüler verstärkt miteinbezogen worden. «Das Theater ist super, zu Beginn war ich aber skeptisch», sagt Schülerin Nour Rizk. Ursprünglich planten die Neuntklässler ein Theaterstück über das Game «Grand Theft Auto». Die Lehrer intervenierten allerdings, da dieses nicht genug hergab für ein Theaterstück.
Nach erster Kritik waren mit dem Schlussresultat dann alle einverstanden. Für ältere Semester könnte das Stück jedoch schwer verständlich sein, wie Schüler Florian Schori zu bedenken gibt. Bei «League of Legends» handelt es sich um ein Fantasyspiel, das für Aussenstehende erst einer Einführung bedarf.

Ängste als Suchtförderer

Die Schüler hatten bereits Ende Mai mit den Vorbereitungen für das Stück begonnen. Besonders die letzten zwei Wochen seien sehr zeitintensiv gewesen, sagt Nour Rizk. «Über die Zeit sind wir aber auch müde geworden», erwidert Naima Dönges. Sie lässt ausserdem durchblicken, dass das Theaterstück eine neue Idee sei, man jedoch hätte früher beginnen sollen.
Die Botschaft der Aufführung interpretieren die Schüler unterschiedlich. Für eine Schülerin stellt das Stück den Alltag von Jugendlichen dar, für eine andere wird in den Games ein Zufluchtsort vor Ängsten gesehen, da dort eine eigene Welt vorherrscht.

«Braucht viel Konzentration»

Die Schüler haben beim Theaterstück auch vieles gelernt. Zum Beispiel, dass man nicht zu stark überlegen soll, was andere denken, wie Naima Dönges feststellt. Auf der Bühne liegt der Fokus beim Theaterstück. Auch Florian Schori sagt:«Es braucht Motivation sowie Konzentration».

Info: «League of Legends»
Ist ein Computergame, das 2009 veröffentlicht wurde. 2016 zählte es 100 Millionen Spieler monatlich. Die grundlegenden Spielinhalte sind kostenlos und es kann in verschiedensten Sprachen gespielt werden, so auch in Rumänisch. Entwickelt wurde es vom amerikanischen Unternehmen Riot Games. Seit mehreren Jahren werden Weltmeisterschaften dazu veranstaltet.


 

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