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Persönliche Finessen bei der Zubereitung von Eierspeisen

Bild Rentsch Bernhard NEU.JPG (8192116)

Da wäre zum Beispiel die grosse Auswahl, wie das Frühstücksei bevorzugt wird. Sie lachen jetzt. Wer sich aber regelmässig mit der Zmorge-Vorbereitung befasst, kennt die Mühen. Dies insbesondere an Sonntagen oder in den Ferien, wenn das gewöhnliche Frühstück zum üppigen Brunch ausgebaut wird. Die Vielfalt der Eierspeisen kennt kaum Grenzen – in einer spontanen, natürlich nicht repräsentativen Zusammenstellung seien hier nur Omelett, Rührei, Spiegelei oder ganz simpel das 3-Minuten-Ei erwähnt. Ideen und Rezepte mit Kombinationen findet man grenzenlos.

Konzentrieren wir uns hier auf das einfach gekochte Ei, im vereinheitlichten Jargon 3-Minuten-Ei genannt. So einfach ist es aber eben nicht, von wegen 3 Minuten ... Die Vorlieben gehen vom kaum gekochten Ei, bei welchem alles noch flüssig wackelt, bis hin zum hart gekochten Ei, das für viele dann schon wieder eher staubtrocken wirkt. Ob zwei, drei oder fünf Minuten im heissen Wasser gekocht, sind die Unterschiede bemerkenswert – ganz abgesehen von Kochzeiten von zehn oder mehr Minuten, die eben die staubtrockenen Eier ergeben, geeignet für den Tütsch-Wettkampf an Ostern.

Persönlich befasse ich mich regelmässig mit der Zubereitung der oben beschriebenen 3-Minuten-Eier. Aber nie und nimmer bleiben die in der Familie bevorzugten Eier drei Minuten lang im Wasser. Die persönliche Spielerei motiviert, alle Speisen individuell fast im Sekundentakt aus dem Wasser geholt zu servieren. Für vier Personen drei Garstufen – wer bietet mehr?

Bei den persönlichen Experimenten sind verschiedene Faktoren zu beachten, ob die Wunschergebnisse auf den Tisch gestellt werden können: Ab wann wird die Uhr gestellt? Werden die Eier ins kochende oder bereits ins kalte Wasser gelegt? Wie schnell erwärmt der eigene Kochherd das Wasser? Da gibt es bei Gasherden, Elektroherden mit oder ohne Induktionsfeldern oder bei Kochgelegenheiten über dem offenen Feuer grosse Unterschiede.

Und wer glaubt, dass seine Spezialtechnik weltweit funktioniert, sieht sich mit physikalischen Gesetzen konfrontiert: Wasser kocht auf Meereshöhe nicht gleich schnell wie in den Bergen. Ganz im Griff hat man das Ganze dann halt doch nicht so schnell ...

Zugegeben, wir sprechen hier von einem kleinen Problem. Im Kleinen liegen aber oft die grossen Geheimnisse. Und diese interessieren. Wer mir also Tipps für die noch bessere Zubereitung von Eierspeisen zum Frühstück zukommen lassen will – gerne. Ich bedanke mich schon im Voraus.

brentsch@bielertagblatt.ch

Im persönlichen Blog berichten BT-Chefredaktor Bernhard Rentsch und Parzival Meister, stellvertretender Chefredaktor und Redaktionsleiter, abwechslungsweise wöchentlich über Erlebnisse im privaten wie im beruflichen und gesellschaftlichen Leben – immer mit einem Augenzwinkern.

von Bernhard Rentsch 
Chefredaktor