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Affolter macht Werbung in eigener Sache

Mit dem 3:0-Sieg gegen Estland hat das Schweizer U21-Nationalteam die Barrage für die EM erreicht. Wie schon gegen Spanien spielte der Nidauer François Affolter auch gestern in Thun durch.

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FRANCISCO RODRIGUEZ

Nach dem Schlusspfiff des ersten Länderspiels überhaupt in der Arena Thun jubelten die Schweizer. Unter ihnen François Affolter, der mit einer soliden Leistung seinen Teil zum 3:0-Sieg gegen Estland und der Qualifikation für die Barrage beigetragen hatte. Am Freitag wird dem Schweizer U21-Nationalteam der Gegner zugelost, gegen den die Qualifikation für die EM-Endrunde vom kommenden Juni in Israel sichergestellt werden soll.

Gestern dominierte das Team von U21-Coach Pierluigi Tami klar. Trotz der deutlichen 13:0-Cornerbilanz stand es zur Pause nur 1:0. Torschütze war der FC-Basel-Spieler Fabian Schär, der einen von Estland-Goalie Mait Toom abgeklatschten Ball einschoss. Auch Defensivspezialist Affolter beteiligte sich an zwei gefährlichen Offensivaktionen. Nach einem Corner auf den entfernteren Pfosten setzte er den Ball knapp daneben und in der 28. Minute bediente er mustergültig Schär, der nur die Latte traf. Mit einem verwandelten Foulpenalty sorgte Steven Zuber bereits in der 51. Minute für die Vorentscheidung, ehe Haris Seferovic kurz vor Schluss das 3:0 gelang.

«Jetzt freuen wir uns auf zwei weitere Partien auf hohem Niveau, in denen wir alles klar machen wollen», sagte Affolter nach dem Schlusspfiff. «Es wäre wichtig für den Schweizer U21-Fussball, nach 2011 wieder an einer Endrunde dabei zu sein.» Affolter zeigte sich nicht nur glücklich über das Erreichen der Playoffs. Die Partien mit den Schweizer U21 gegen Spanien und gestern gegen Estland bedeuteten seine ersten Ernstkämpfe seit den Olympischen Spielen. «Zweimal durchgespielt zu haben, war für meine Form und die Moral sehr wichtig.»

Bei Werder Bremen ist der Innenverteidiger wegen seines vierwöchigen Abstechers nach London nur noch vierte Wahl. Affolter steht dort im Schatten des Griechen Sokratis Papastathopoulos, des Österreichers Sebastian Prödl und bisher auch des Deutsch-Kongolesen Assani Lukimya. Die Hierarchie in Bremen scheint starr zu sein. Trainer Thomas Schaaf hat den Seeländer sogar auf die Zuschauertribüne verbannt. Auch im Schweizer A-Nationalteam spielt der Nidauer François Affolter derzeit keine Rolle mehr, da Cheftrainer Ottmar Hitzfeld grundsätzlich nur Leute aufbietet, die in ihrem Verein regelmässig zum Einsatz kommen.

«Ich will mich bei Bremen im Training aufdrängen und bereit sein, um bei möglichen Verletzungen der anderen meine Chance zu packen», so Affolter. Ein Wechsel sei zumindest vor Dezember und dem Ende der Vertragslaufzeit kein Thema mehr. «Ich bin immer noch zuversichtlich, dass ich mich durchsetzen kann.» Gestern war Tami, der Affolter bereits nach dem Spiel gegen Spanien gerühmt hatte, erneut zufrieden mit der Leistung des Nidauers. Auch der U21-Nationalcoach sähe es gerne, wenn Affolter bei Werder wieder spielen würde. «Hadern bringt nichts. Er muss in Bremen um seinen Platz kämpfen», meinte Tami.

Affolter will nicht zu weit nach vorne schauen. «Im Fussball kann es jeweils sehr schnell gehen.» Gestern und gegen Spanien konnte der Nidauer schon mal etwas Werbung in eigener Sache machen und sich das richtige Spielgefühl für den harten Konkurrenzkampf in der Bundesliga holen.

 

Affolters Spiele mit den Nationalteams

- A-Nationalteam: Insgesamt 5 Einsätze (keine Tore) und 7 Mal nur auf der Ersatzbank, letzter Einsatz am 29. Februar 2012 im Heimspiel gegen Argentinien (1:3), letztes Mal auf der Ersatzbank am 15. August 2012 im Auswärtsspiel gegen Kroatien (4:2-Sieg), Debüt am 11. August 2010 auswärts gegen Österreich (1:0-Sieg).

- U21-Nationalteam: Insgesamt 15 Einsätze (2 Tore) und zweimal nur Ersatz, Debüt am 4. September 2009 in Armenien (3:1-Sieg).

Kommentare

Gast

Schweiz - Estland 3:0 (1:0) Tore: 15. Schär 1:0. 51. Zuber (Foulpenalty) 2:0. 87. Seferovic 3:0 Entschuldigen Sie bitte die Verwirrung und den Fehler im Blatt. Die BT-Onlineredaktion


HUGUENIN H.U.

Haben die Schweizer nun 3:0 oder 2:0 gewonnen?!