Normalerweise wird es als Pflichtsieg betitelt, wenn der verlustpunktlose Leader gegen den punktelosen Gegner gewinnt. Dieses Ziel hatte die De Feo-Elf auch ganz klar vor Augen. Dazu sollte es jedoch trotz eindeutigen Vorzeichen nicht kommen. Total verfälscht wurde das Kräfteverhältnis diesmal dadurch, dass Breitenrain nicht weniger als fünf Akteure der ersten Mannschaft (1. Liga-Promotion) für dieses Nachtragsspiel aufgeboten hatte und damit einen Gegner von ganz anderem Kaliber abgab. Nach einem gegenseitigen Abtasten in den Startminuten übernahm zwar die Azzurri das Spieldiktat, in Führung gingen jedoch die Gastgeber. Ihr rechter Flügelstürmer wurde ideal lanciert, dieser drückte aus vollem Lauf ab und es hiess tatsächlich 1:0 für die Berner. Azzurri drückte weiter, das Eckballverhältnis lautete inzwischen bereits 7:0, doch fand man die Lücke vorerst nicht. Die beste Chance vergab Brönnimann mit einem direkten Freistoss von der Strafraumgrenze aus. Es benötigte schon einen defensiven Aussetzer, bevor die Bieler zum Ausgleich kamen. Scott Mbemba unterlief einen zu kurz geratenen Rückpass und egalisierte das Resultat auf souveräne Weise. Weitere Azzurri-Schüsse fanden den Weg nicht an Breitenrain-Goalie Christian Schindler vorbei.
Auch in Halbzeit zwei tat sich die Azzurri vorerst schwer und die Partie wurde immer ruppiger. Breitenrain hielt keck dagegen. Das Bollwerk der Berner konnte nicht geknackt werden. Schlimmer noch, in der 68. Minute erhöhten die Berner nach einer schönen Ballstafette auf 2:1. Nun war guter Rat teuer. Auf dem etwas glatten Kunstrasen auf dem Berner Spitalacker vermochten die Techniker kaum zu glänzen. Und trotzdem vergaben die Bieler nun Chancen beinahe im Minutentakt. Doch auch die Berner blieben stets gefährlich und Goalie Fioren- tino musste dreimal in höchster Not retten. In der 82. Minute konnte er jedoch gegen einen satten Schuss aus halbrechter Position nichts ausrichten. Das 3:1 war die Entscheidung, zumal Azzurri seine Torchancen nicht verwandeln konnte und Diabanza in der 85. Minute nach einem Foul nicht um den Platzverweis herumkam. Mit der ersten Saisonniederlage verpassten die Seeländer den angestrebten Sprung an die Tabellenspitze. Wie Eingangs erwähnt waren die Vorzeichen dazu für einmal jedoch äusserst ungünstig. dmb