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Fussball

Bayern demontieren Barcelona erneut

Bayern München steht zum dritten Mal in vier Jahren im Final der Champions League. Acht Tage nach dem 4:0 gegen Barcelona war auch das Rückspiel (3:0) eine Demonstration der Bayern.

In der 48. Minute eröffnete Arjen Robben das Skore zu Gunsten von Bayern München. Foto: Keystone

(si) Am 25. Mai werden sich in London zum vierten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs zwei Teams aus dem gleichen Land gegenüberstehen. Nach Spanien (2000, Real - Valencia), Italien (2003, Milan - Juventus) und England (2008, Manchester United - Chelsea) wird heuer die Reihe also an Deutschland sein. Im Londoner Wembley wird Meister Bayern München auf den davor zweifachen Champion Borussia Dortmund treffen. Den zehnten Einzug in ein Endspiel machte Arjen Robben in der 48. Minute klar.

Kurz nach der Pause schlenzte der Holländer den Ball nach einem Seitenwechsel von David Alaba in bekannter Manier in die entfernte Torecke. Nach dem Gegentor hätte Barcelona sechs Treffer erzielen müssen, um die davor schon nicht mehr realistische Wende doch noch zu erzwingen. Zum erneut missratenen Auftritt des designierten spanischen Meisters passte es, dass Gerard Piqué in der 72. Minute ein Eigentor unterlief. Der Chef - in Abwesenheit des verletzten Patrons Carles Puyol - der erneut veränderten und erneut nicht sattelfesten Abwehr lenkte eine Flanke von Franck Ribéry unhaltbar ins eigene Tor. Die Demütigung des weltbesten Teams der letzten Jahre, das letztmals Ende 1997 gegen Dynamo Kiew eine ähnlich deutliche Heimniederlage (0:3) kassiert hatte, machte Thomas Müllers 3:0 in der 76. Minute perfekt.

 

Kein Sturmlauf

Im Gegensatz zu Real Madrid, das am Vortag Dortmund mit einem Startfurioso zu bedrängen versuchte, sah Barcelona von einem Sturmlauf von Beginn weg ab. Respektive liessen die Bayern ein Offensivspektakel gar nicht erst zu. Wie vor acht Tagen verstand es der deutsche FCB vorzüglich, Barcelonas Radius durch geschicktes Zustellen von Lauf- und Passwegen entscheidend zu verkleinern. Typisch dafür war eine Szene in der ersten Halbzeit, als der erneut überragende Bastian Schweinsteiger seinem Gegenspieler Xavi bis in den Strafraum des Heimteams folgte. Und nur, um diesen an der Annahme eines einfachen Passes zu hindern.

Barcelonas Trainer Tito Vilanova hatte sich im Vorfeld der Partie selbstbewusst gezeigt. «Wenn es eine Mannschaft gibt, die in diesen Situationen noch was erreichen kann, dann ist es Barcelona», sagte er. Vier Jahre und 21 Heimspiele hatte «Barça» seit dem 1:2 gegen Rubin Kasan im Oktober 2009 nicht mehr verloren. Und in dieser Saison in 26 Partien im Camp Nou 77 Tore erzielt. Argumente für Hoffnung gab es bei Barcelona durchaus. Doch nach 65 Minuten gab Vilanova deutlich zu erkennen, dass er kapitulierte. Er nahm zehn Minuten nach Xavi auch Iniesta aus dem Spiel. Wenn es selbst die Supertechniker nicht richten konnten, wer dann? Denn die besten Chancen hatte Barcelona lange vor der Pause gehabt: einmal, als es Pedro mit einem Weitschuss probierte, und einmal, als ein Volley von Xavi über das Tor ging.

 

Messis Fehlen

Im Hinspiel war womöglich eine Oberschenkelverletzung der Grund für die schwache Leistung. Also für jene von Lionel Messi. Gestern sass der argentinische Wunderstürmer zu Beginn nur auf der Bank. «Wenn Messi fit ist, haben wir ein Wörtchen mitzureden», hatte Vilanova gesagt. Ganz offensichtlich war die Blessur doch gravierender war als angenommen. Anstelle von Messi kam Cesc Fabregas zum Einsatz, aber kaum zur Geltung. si

 

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