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Schwimmen

Biel geht leer aus

Trotz soliden Leistungen konnte das Swim Team Biel an der Kurzbahn-SM in Uster im Kampf um Edelmetall nicht mitmischen. Die Wettkämpfe wurden über weite Strecken von den Gastgebern dominiert.

Nina Imboden überzeugte mit schnellen Zeiten, eine Medaille verpasste sie aber. Bild: zvg/a

Vera Jordi

Das Swim Team Biel war am vergangenen Wochenende mit neun Athletinnen und Athleten an den Schweizer Meisterschaften in Uster vertreten: Neben den Hermann-Brüdern Ben, Ian und Noah starteten Jan-Marco und Leo-Luca Haldemann, Tim Oberholzer, Alicia Straub, Nina Anker und Nina Imboden. Letztere dürfte sich wohl die grössten Medaillenchancen ausgerechnet haben.


Imboden beste Bielerin
Imboden überzeugte denn auch mit schnellen Zeiten: Über 50m Freistil und 50m Rücken konnte sie ihre Bestzeiten aus dem Frühjahr jeweils um rund zwei Zehntelsekunden unterbieten. Über die Sprintdistanzen blieb eine 
Finalqualifikation jedoch in weiter Ferne. Nicht so in ihren Paradedisziplinen, 100m und 200m Rücken. Über die kürzere Distanz belegte die Gymnasiastin in 1:03.75 den 8. Platz. Der Titel ging an die 22-jährige Nina Kost aus Uster, die mit 58.83 nicht nur als einzige Schwimmerin die Minuten-Marke knackte, sondern zugleich einen neuen Schweizer Rekord aufstellte.

Über 200m Rücken glänzte Nina Imboden tags darauf und qualifizierte sich mit der drittschnellsten Vorlaufzeit für den A-Final. Es blieb jedoch beim Schnuppern an Bronze: Imboden landete trotz persönlicher Bestleistung mit 2:14.74 auf dem etwas unglücklichen 5. Rang. «Mit einer Medaille haben wir aber auch nicht gerechnet», erklärt Trainerin Annelies Maas. «In der Regel sparen die Favoritinnen ihre Kräfte in den Vorläufen noch und zeigen dann erst zum Schluss, wie schnell sie tatsächlich sind.»

Den weiteren Frauen im Team gelang die Qualifikation für einen der Endläufe nicht. Für Alicia Straub reichte es über 100m Delphin in 1:05.84 trotz neuer Bestzeit «nur» für Rang 22. Nina Anker blieb in sämtlichen Rennen deutlich über ihren persönlichen Bestmarken.


In den Top Ten
Bei den Männern konnte sich Ben Hermann mit einer durchs Band überzeugenden Leistung hervortun, qualifizierte er sich doch in vier von sechs Rennen für die Endläufe. Die grösste Verbesserung gelang ihm über 100m Lagen, für die er in 57.89 fast 2,5 Sekunden weniger lang brauchte als bisher. Belohnt wurde sein fulminantes Rennen mit dem 10. Platz. «Ben hat sich schon immer gerne als Sprinter sehen wollen. Jetzt hat er die Leistungen dazu abgeliefert», so Trainerin Maas. Noch bessere Platzierungen sicherte sich der 18-Jährige über 50m und 100m Rücken – hier gab es dank neuer Bestzeiten zweimal Rang 6. Sein Bruder Ian Hermann sowie Tim Oberholzer, beide 16 Jahre alt, konnten in Uster ebenfalls mit neuen Bestleistungen aufwarten. In der offenen Kategorie reichten ihre Zeiten aber noch nicht, um zu den Besten des Landes vorzustossen.

Leo-Luca und Jan-Marco Haldemann durften sich ebenfalls über neue persönliche Rekorde freuen – die Bieler Brüder haben sich praktisch in jeder Disziplin steigern können. Mit 16:00.50 über 1500m Freistil gab es für Leo-Luca ausserdem eine weitere Platzierung in den Top Ten.

Die Ausgangslage für den letzten im Bunde, Noah Hermann, war eine andere als für die übrigen Bieler: Der 19-Jährige hat sich entschieden, ein Jahr voll auf die Karte Schwimmen zu setzen, lebt und trainiert seit dem Sommer in Heidelberg. Dort profitiere er von professionelleren Trainingsbedingungen und härteren Einheiten. «Noah bereitet sich aktuell auf die Deutschen Meisterschaften vor, die in vier Wochen stattfinden», erklärt Maas. In Uster war er also noch nicht bereit für Topleistungen – die gewünschten Fortschritte sollten sich aber demnächst zeigen.