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Handball

Bieler blicken etwas gelassener ins neue Jahr

Seit zweieinhalb Jahren trennt die Seeländer Rivalen Biel und Lyss eine Liga. Ein kleiner, aber in Coronazeiten entscheidender Unterschied, wie sich nun wieder in der Planung für die zweite Saisonhälfte zeigt.

Bald zurück im Meisterschaftsbetrieb? Heute in einem Monat würde B-Ligist HS Biel (am Ball Michael Linder) zuhause Stäfa empfangen./Copyright: Matthias Käser/Bieler Tagblatt

Francisco Rodríguez

Während vieler Saisons bereicherten die Fanionteams des HS Biel und der PSG Lyss mit ihren hart umkämpften Derbys die Seeländer Handballszene. Heute liegen die alten Rivalen eine Liga auseinander. Das sieht zwar auf den ersten Blick nach wenig aus und offenbart vom spielerischen Niveau her tatsächlich keinen allzu grossen Unterschied, wie sich im vergangenen Sommer bei einer eng geführten Vorbereitungspartie in Lyss wiederum erwiesen hatte. Die Gastgeber verloren damals den Final des Centravo Cups mit bloss einem Tor Differenz.

Wenn es nun aber darum geht, in der Pandemie die Fortsetzung der Meisterschaft zu planen, hat das Bieler NLB-Team gegenüber den Lysser Erstligisten aufgrund seiner Klassenzugehörigkeit einen wesentlichen Vorteil: Die Nationalliga B ist als semiprofessionelle Spielklasse eingestuft worden, die 1. Liga dagegen nicht (das BT berichtete).

Erhöhter Aufwand in Lyss

Auf den Spiel- und Trainingsbetrieb bezogen bedeutet dies, dass in Lyss seit letzter Woche 2G mit Maskenpflicht oder 2Gplus gilt. «Wenn Du eineinhalb Stunden mit Maske trainieren musst, gehst Du drauf», macht PSG-Lyss-Sportchef und -Assistenztrainer Christian Tschanz klar, wieso diese Variante in der Praxis nicht umsetzbar ist. Für den Schweizerischen Handballverband ist es ebenfalls keine Option, unter diesen Umständen weiterzuspielen. In der 1. Liga wären ursprünglich am 8. Januar die ersten Partien der Final- und der Abstiegsrunde ausgetragen worden. Jetzt soll es erst am 5. Februar losgehen – sofern der Bundesrat die Vorgaben entsprechend gelockert hat.

An der gestrigen Vorstandssitzung beschlossen die Lysser Verantwortlichen, dass ihr Handballtraining unter der 2Gplus-Regel am 10. Januar wieder aufgenommen wird. Liegt bei einem Spieler die letzte Impfung oder Corona-Erkrankung mehr als vier Monate zurück, braucht er für den Trainingsbesuch einen negativen Test. Tschanz wird sich in den nächsten Tagen einen Überblick zum Impfstatus der Mannschaft verschaffen und dann veranlassen, dass vor jedem Training Covid-Zertifikate und Testergebnisse kontrolliert werden. «Das bedeutet halt für uns einen grösseren Aufwand», so Tschanz. «Letztlich haben aber alle Mannschaften die selben Voraussetzungen.»

Zumindest jene, die nicht wie das Fanionteam des HS Biel im semiprofessionellen Meisterschaftsumfeld unterwegs sind. Im NLB-Handball hat sich seit den verschärften BAG-Vorgaben kaum etwas geändert. «Wir können nach der Festtagspause wie bis anhin ohne Maske weitertrainieren und auch unser Spielplan erfährt Stand heute keine Verschiebungen», sagt Simon Meier, Co-Präsident des HS Biel. Das erste gemeinsame Hallentraining im neuen Jahr ist ebenfalls am 10. Januar geplant, das erste Spiel der NLB-Rückrunde am 29. Januar in Biel gegen Stäfa. Allerdings ist die Lage wegen der neuen hochansteckenden Virusvariante äusserst instabil geworden, was sich aktuell im Eishockey zeigt.

An Corona erkrankt

Meier hat dies am eigenen Leib erfahren müssen. Vor zweieinhalb Wochen leitete er gemeinsam mit Simon Hennig die Handball-Spitzenpartie in der höchsten Schweizer Männer-Liga zwischen Suhr Aarau und Tabellenführer Kadetten Schaffhausen, die danach wegen Corona-Fällen gesundheitlich nachhallte. Obwohl Meier als Schiedsrichter weniger ansteckungsgefährdet schien als die Spieler, die in Zweikämpfen jeweils auf Tuchfühlung gehen, erwischte es ihn – trotz zweifacher Impfung und allen vom Schutzkonzept vorgegebenen Massnahmen. Zum Glück immerhin nicht so schlimm, denn inzwischen kann er die Feiertage auf den Skiern geniessen.

Was die Handball-Meisterschaft betrifft, hoffen Meier und Tschanz, dass diese zu Ende gespielt werden kann. Sowohl der HS Biel als auch die PSG Lyss kämpfen in ihren Ligen gegen den Abstieg und wollen auf sportlichem Weg oben bleiben. Sollte die Saison abgebrochen werden, würde die Nationalliga B laut angepasstem Reglement gewertet, weil die Vorrunde vor Weihnachten zu Ende geführt wurde. Als Tabellenletzter wäre Biel zwar faktisch relegiert. Allerdings auch nur, wenn in der noch gar nicht gestarteten 1.-Liga-Finalrunde am Ende die Aufsteiger ausgespielt werden konnten. Ein Szenario, das aufgrund der stärker von den Einschränkungen betroffenen 1. Liga kaum realistisch ist.

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Meisterschaftsprogramm der Seeländer im Frühjahr

Nationalliga B. Rückrunde:
HS Biel - Stäfa    Sa 29.1.
HS Biel - Endingen    Sa 12.2.
Wädenswil/Horgen - HS Biel    Sa 19.2.
Steffisburg - HS Biel    Sa 26.2.
Birsfelden - HS Biel    Sa 5.3.
HS Biel - Möhlin    Sa 12.3.
Kadetten Espoirs SH - HS Biel    Sa 26.3.
1. Liga. Abstiegsrunde, Gruppe 3:
PSG Lyss - Muotathal    Sa 5.2.
Muri - PSG Lyss    Sa 12.2.
Altdorf - PSG Lyss    Sa 19.2.
PSG Lyss - West HBC    Sa 26.2.
Herzogenbuchsee - PSG Lyss    So 20.3.
Muotathal - PSG Lyss    Sa 26.3.
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