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2. Liga regional

Bleibt der FC Aarberg Besas Kryptonit?

Mit keinem anderen Team hatte Besa Biel zuletzt so viel Mühe wie mit dem FC Aarberg. Morgen möchte das Team von Marco Aebischer den Favoriten erneut ärgern.

In den letzten Duellen hatten Besas Spieler gegen die Aarberger oft das Nachsehen. Bild: Anne-Camille Vaucher/A

Michael Lehmann

Nicht nur beim EHC Biel freut man sich über den guten Einstand in die Meisterschaft. Der FC Besa Biel feiert gar den «besten Saisonstart der Besa-Geschichte», wie er zuletzt in den Sozialen Medien verkündete. Die Bilanz des Zweitligisten ist in der Tat eindrücklich: 6 Spiele, 6 Siege und 15:1 Tore. Nach zu Beginn eher knappen Erfolgen liessen die Bieler am vergangenen Wochenende einen 6:0-Kantersieg gegen Ins folgen. «Wir werden es in dieser Liga weiter krachen lassen», sagte der dreifache Torschütze Kastriot Sheholli im Anschluss dieser Zeitung.

Worte, welche die nächsten Gegner einschüchtern sollen. Doch Aarberg-Trainer Marco Aebischer nimmt sie einigermassen gelassen zur Kenntnis. «Dass Besa ein starker Gegner sein wird, wissen wir ja nicht erst seit letzter Woche», erklärt er trocken. Ausserdem zeigt die Erfahrung: Aarberg ist so etwas wie Besas Kryptonit.

Seit 2017 unbesiegt

Das aktuellste Beispiel liegt fast genau ein Jahr zurück. Am 26. September trafen die beiden Teams zuletzt aufeinander. Die Ausgangslage war ähnlich: Besa war nach namhaften Transfers der klare Favorit, war zudem nach fünf Meisterschaftsrunden unbesiegt und hatte noch keinen Gegentreffer erhalten. Auf der Aarolina vermochten die Bieler jedoch nicht zu brillieren. Zwar gingen sie in Führung und hätten diese eigentlich auch ausbauen können, den letzten Biss liessen sie jedoch vermissen. So kamen die unbequemen Aarberger quasi mit dem Schlusspfiff zum 1:1 und banden Besa im Spitzenkampf mit Courtételle – dem späteren Aufsteiger – zurück.

Damit setzte der FCA eine kleine Serie fort. Aarberg hat nämlich seit 2017 nicht mehr gegen Besa verloren. Das entspricht aufgrund der beiden nicht komplett durchgeführten Corona-Spielzeiten sechs Partien (viermal in Aarberg, zweimal in Biel), in denen es drei Siege für Aarberg und drei Unentschieden gab.

«Davor hatte bereits der FC Biel Mühe mit uns», ergänzt Aebischer. Der FCB ist ein Team, das der Aarberg-Trainer quasi als Synonym zu Besa verwendet, weil einige Spieler der damaligen Mannschaft (2016/17) nun für Besa auflaufen. «In der Meisterschaft gelang den Bielern der Siegtreffer erst ganz am Schluss und im von Aurore organisierten Hallenturnier liessen wir den FCB sogar zweimal hinter uns.» Favorisierte Bieler zu ärgern, macht den Aarbergern offensichtlich Spass.

Ballbesitz hat keine Priorität

Marco Aebischer ist jedoch auch klar, dass er sich morgen nicht auf ein Gewohnheitsrecht berufen kann. «Die Bieler werden kommen, sie werden drücken, sie werden den Ball laufen lassen und versuchen, so schnell wie möglich in Führung zu gehen.» Das Gegenrezept? Es wird wohl dem letztjährigen ähneln: Unangenehm sein, Zweikämpfe suchen, Laufarbeit leisten. «Unser Ziel muss sein, ihren Rhythmus zu brechen», so Aebischer. «Ballbesitz zu haben – so viel kann ich sicher verraten – wird morgen bei uns keine Priorität geniessen.»

Vorne ist Aarberg derweil immer für ein Tor gut. Mit seinen 16 Treffern stellt der FCA sogar den bisher besten Angriff der Gruppe. Am vergangenen Spieltag blieb die Mannschaft allerdings torlos und musste nach der Auftaktniederlage zum zweiten Mal als Verlierer vom Platz. Bei einem Sieg wäre morgen der Erste auf den Zweiten getroffen. «Um uns konstant in den Top-Drei festzusetzen, fehlt es uns ein wenig an der Breite im Kader», mutmasst Aebischer. So musste er zuletzt auch Angeschlagene und Junioren aufbieten, um Alternativen auf der Bank zu haben. Für das Duell gegen Besa werden aber einige Akteure auf die Zähne beissen. «Gegen ein Team wie Besa muss ich niemanden zusätzlich motivieren», sagt Aebischer. «Solche Derbys zählen immer zu den Höhepunkten der Saison.»

 

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Ins bleibt ohne Punkte

  • In der 2. Liga regional ist der FC Ins bereits gestern im Einsatz gestanden. Das Schlusslicht verlor daheim gegen Köniz mit 0:4 und bleibt damit auch nach sieben Spielen ohne Punkte.
  • Besser läuft es dem anderen Aufsteiger aus der 3. Liga: Grünstern kann im heutigen Heimspiel gegen Diaspora seinen zweiten Rang festigen.
  • Zeitgleich zum Derby zwischen Aarberg und Besa trägt der FC Nidau sein Heimspiel gegen Bümpliz aus. Das Team wartet unter Neo-Trainer Roland Krebs noch auf den ersten Sieg.
  • Erst am Sonntag kommen Azzurri Biel und Lyss zum Zug. Die Italo-Bieler empfangen auf der heimischen Champagne den FC Kirchberg. Derweil reist Lyss nach Courgenay und trifft dort auf den FC Ajoie-Monterri. leh

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