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Bruno Baggio 
ist gestorben

Vor kurzem ist der ehemalige Präsident des FC Azzurri Biel und 
Ex-Interimspräsident des FC Biel, Bruno Baggio, nach langer, schwerer Krankheit im 79. Altersjahr verstorben.

Symbolbild: Pixabay

Der erfolgreiche Geschäftsmann als Inhaber eines Bieler Plattengeschäfts war zunächst in verschiedenen Funktionen beim Italo-Bieler-Verein FC Azzurri tätig, mit welchem er etliche Erfolge feiern durfte. Sein langjähriger Weggefährte und heutige Ehrenpräsident Franco Nuzzolo: «Bruno Baggio setzte sich mit viel Herzblut und Engagement für die Interessen des Vereins und der Spieler ein und unterstützte beide sowie das gesellschaftliche Klubleben auch finanziell sehr grosszügig.» So bekleidete er mehrere Jahre das Präsidentenamt, unter anderem, als das Team unter Trainer Arturo Albanese in der Saison 1983/84 in die 2. Liga aufstieg.

Kein Wunder, dass er später auch vom «grossen Bruder», dem FC Biel, für eine Mitarbeit kontaktiert wurde. Unter Präsident Roland Zaugg (1987 - 89) und mit Roland Weidle als Trainer amtete er zunächst als Vizepräsident in der damaligen Nationalliga B (heute Challenge League). Als im Oktober 1988 die Mannschaft in akute Abstiegsgefahr geriet, landete Baggio seinen grössten Coup: Am 25. Oktober entliess er den glücklosen Weidle und ersetzte ihn durch den prominenten YB-Meistermacher Alexander Mandziara. In der Folge mochte Präsident Roland Zaugg die Verantwortung für das grosse finanzielle Engagement nicht mehr tragen, so dass Baggio die Klubführung ad interim übernahm. Trotz des grossen Trainernamens konnte aber der Ligaerhalt nicht bewerkstelligt werden und der FC Biel stieg am 10. Juni 1989 erstmals in seiner Geschichte nach einer 1:2-Niederlage in Chur in die 1. Liga ab.

Der temperamentvolle Bruno Baggio, gebürtiger Norditaliener, hatte grosse Hoffnungen in eine Finanzgruppe gesetzt, welche den FC Biel von einer Schuld von 875 000 Franken hätte befreien, ihn bis 1991 in die Aufstiegsrunde der NLB und bis 1996 in die NLA hätte führen sollen. Es stellte eine seiner grössten Enttäuschungen dar, dass den potenziellen, stets anonym bleiben wollenden Geldgebern dieses Vorhaben offenbar nicht gleich ernst und wichtig war wie ihm selbst. Enttäuscht zog er sich nach nur einem halben Jahr von seinem Posten und auch gänzlich vom Fussball zurück. Dennoch verliert der Seeländer Sport mit ihm eine schillernde Persönlichkeit und Leaderfigur. prb