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Laufsport

Bürenlauf bleibt der grosse Renner

Absagen, Verschiebungen und Schutzkonzepte haben die Veranstalter in diesem Jahr wieder stark beansprucht. Es gibt aber einen Traditionsanlass, der sich erneut über Rekorde freut. Was ist sein Erfolgsgeheimnis?

Populärer Anlass: Wie schon im Vorjahr sind am Bürenlauf wieder über 1100 Läuferinnen und Läufer gestartet./Copyright: Matthias Käser/Bieler Tagblatt
Francisco Rodríguez
Die Verantwortlichen der regionalen Laufsportanlässe haben an der Jahreskonferenz von Seeland Running Bilanz gezogen. Gleich die Hälfte der Traditionsläufe musste in diesem Jahr abgesagt und der Kerzerslauf sowie die Bieler Lauftage in den Spätsommer hinein verschoben werden. Einzig der Stedtlilouf Aarberg und der Bürenlauf konnten termingerecht ausgetragen werden, und auch bei der Course des Pavés in drei Wochen sieht es gut aus. Im Moment warten die Organisatoren in La Neuveville noch auf Bescheid, ob das eingereichte Schutzkonzept so akzeptiert wird oder noch Anpassungen nötig sind.
Mit Corona haben sich die Veranstalter auch in diesem Jahr wieder eingehend befassen müssen. Ständig wechselnde Vorgaben bedingten bei der Planung eine grosse Flexibilität. War im Frühling noch keine Durchführung möglich gewesen, gab es gegen den Sommer hin Lichtblicke. Allerdings musste für die verschobenen Läufen in Kerzers und in Biel jeweils ein stark angepasstes Projekt erarbeitet werden, das von den Teilnehmehmenden her nur noch einen Bruchteil der Zahlen vor Corona erreichte (das BT berichtete). Viele Läuferinnen und Läufer schienen noch im sportlichen Lockdown zu sein, sei es aus Angst vor einer Ansteckung oder weil in der Zwischenzeit andere Beschäftigungen gefunden wurden. 
Nachdem der Stedtlilouf Aarberg im September immerhin etwa 70 Prozent der Vorjahresbelegung ausgewiesen hatte, folgte am Bürenlauf die positive Überraschung. Mit über 1200 Anmeldungen und rund 1140 Startenden erreichte der Anlass die Rekordwerte vom Vorjahr, als er mangels Alternativen sogar der grösste Sportevent des Kantons Bern war. Neben den Leistungssportlerinnen und -sportlern, die sowohl über die 5-km-Kurzdistanz als auch im 11,5 km langen Hauptlauf insgesamt drei Streckenrekorde aufstellten, sorgten vor allem die Hobbyjoggerinnen und -jogger sowie die Kinder und Jugendlichen für gut gefüllte Teilnehmerfelder. 
«Ein Lauf für alle»
OK-Mitglied Mirja Jenni, Speakerin am Bürenlauf, sieht denn auch die grosse Breite als einen der Gründe für den Erfolg an und spricht von einem Lauf für alle. «Mit diversen Läufen, Kategorien und Altersklassen decken wir bei uns eine möglichst breite Nachfrage ab», sagt Jenni. «Wer bei uns startet, schätzt es sehr, ein normales Lauferlebnis zu haben.» Als einziger Laufsportevent 2020 der Vereinigung Seeland Running habe es sich wohl auch herumgesprochen, was einem in Büren geboten werde. Laut OK-Präsident Adrian Diethelm seien die Anmeldezahlen noch einmal deutlich in die Höhe geschnellt, nachdem das in Papierform gedruckte Programmheft an alle Teilnehmenden der letzten Jahren verschickt worden war. Diese Ausgaben hätten sich rentiert, ebenso die Möglichkeit kurzfristiger Nachmeldungen.
Keine Zertifikatspflicht in Büren
Aus organisatorischer Sicht ist der Bürenlauf seit 2020 faktisch in zwei Events aufgesplittet mit den Kids- und Jugendläufen am Morgen sowie den Erwachsenen am Nachmittag. Der räumlich getrennte Ziel- und Startbereich sowie das auf der breiten und langen Bahnhofstrasse in zeitlich verschiedenen Startblöcken aufgeteilte Teilnehmerfeld schafften Raum. Der rollende Start zog die Läuferschar weiter auseinander. «Es gab keinen Volksauflauf und viel Platz für alle», erzählt Jenni. Das logistisch bis ins letzte Detail durchdachte und mit grossem Aufwand umgesetzte Konzept ging ohne Zertifikatspflicht durch, was für zusätzliche Anmeldungen ungeimpfter Personen gesorgt hätte.
Als matchentscheidend dürfte sich letztlich wie schon in der vorangeganenen Ausgabe das Austragungsdatum erwiesen haben. Die Leute gewöhnen sich an eine gewisse Regelmässigkeit. Letztes Jahr erwischte der jeweils am zweiten oder dritten Samstag im Oktober terminierte Bürenlauf ein Zeitfenster, an dem solche Veranstaltungen trotz wieder steigender Corona-Fallzahlen noch erlaubt waren, und auch diesmal profitierte man vom goldenen Herbst. «Wir hatten nun zweimal Glück», sagt Diethelm zum Phänomen Bürenlauf und möchte nächstes Jahr wieder Siegerehrungen im Fest abhalten können. 
Bieler Lauftage wollen bald Klarheit
Auch die Veranstalter der anderen Traditionsläufe hoffen auf eine gewisse Normalität und nach ihrer Durststrecke auf Anlässe mit steigenden Teilnehmerzahlen. Bei den Bieler Lauftagen hält man am Ziel-/Startort vor der Tissot Arena fest und will zurück auf die grosse 100-km-Schlaufe. Weil Aarberg anderweitig belegt ist, führt die Strecke in grosser Distanz am Stedtli vorbei in Richtung Büren. Die entsprechenden Bewilligungen sind noch hängig. Bis Ende November will man hier Klarheit.
 
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Laufsportveranstaltungen 2022 in der Region
 
Kerzerslauf 19.3. 
11 km Nidau 30.4. 
*Bielersee Ultraläufe 13./14.5. 
Bieler Lauftage 9.-11.6. 
Inserlauf 3.7. 
*Grenchenberglauf 26.6. 
Emmenlauf 17.8. 
Sutzer Abendlauf 24.8. 
Aarberger Stedtlilauf 11.9. 
Bürenlauf 15.10. 
Berglauf Biel-Magglingen 22.10. 
Course des Pavés, La Neuveville 26.11.
(in diesem Jahr am 27.11.2021) 
 
* = gehören nicht zur Vereinigung von Seeland Running   fri