Sie sind hier

Abo

Fussball

Cédric Zesiger will 
wieder angreifen

Der Seeländer war wegen einer Fussverletzung im Herbst bei YB weitgehend aussen vor. 
Nun ist der 23-Jährige wieder fit – und will erneut Meister werden.

Da war er bereits angeschlagen: Cédric Zesiger nach dem 2:1 gegen Manchester United im Dezember. Bild: Keystone

Reto Pfister

In der Champions-League-Qualifikation war Cédric Zesiger noch voll mit dabei. Als dann die Gruppenphase losging, gingen all die Highlights gegen Manchester United, Atalanta Bergamo und Villarreal praktisch ohne den Verteidiger über die Bühne. Ein Kurzeinsatz in der dramatischen Schlussphase des durch den Last-Minute-Treffer von Jordan Siebatcheu mit 2:1 gewonnenen Heimspiels gegen ManU, das wars. Zesiger litt an einer Verletzung im rechten Fuss, die sich als Anriss am rechten Mittelknochen entpuppte. Vier Wochen lang musste er einen Stützschuh tragen, es folgten weitere vier Wochen des Aufbaus. In der Zesiger zusätzlich noch mit einer Entzündung im linken Bein zu kämpfen hatte.

 

Auch für den Kopf schwierig

«Es war mental erst nicht ganz einfach, ich habe eine coole Saisonphase verpasst», bekennt der 23-Jährige. «Mein Umfeld war mir jedoch eine grosse Stütze und es war wichtig, dass ich immer drangeblieben bin.» Im Dezember war es soweit: Zesiger konnte wieder mittrainieren. Beim Rückspiel in Manchester am 8. Dezember war er wieder im Kader, beim 5:0-Erfolg in Lugano im letzten Meisterschaftsspiel vor Weihnachten wurde er für die letzten 30 Minuten eingewechselt. «Dies war auch für den Kopf sehr wichtig, ich wusste, dass ich wieder angreifen kann», sagt er.

Und ist jetzt wieder vollständig fit. Die Corona-Infektion zu Beginn des Jahres 2022 warf Zesiger nicht zurück, er verspürte kaum Symptome und konnte am 10. Januar wieder ins Training einsteigen. «Ich spüre von meiner Verletzung nichts mehr», sagt Zesiger, und will sich wieder einen Stammplatz in der YB-Innenverteidigung erkämpfen. Bereits beim Start der Rückrunde diesen Samstag (20.30 Uhr) gegen Lugano könnte der Rückkehrer eine Chance erhalten. Mohamed Ali Camara ist zwar mit Guinea am Montag im Achtelfinal des Afrika-Cups gescheitert. Zesigers Innenverteidiger-Kollege wird so im Lauf der Woche nach Bern zurückkehren, ist jedoch für den Samstag noch kein Thema. «Ja, dieses Spiel kann eine Chance sein für mich sein. Ich bin bereit, zu zeigen, dass ich voll da bin», kündigt der Seeländer an.

 

«Physisch extrem weit»

In der Vorbereitung wusste YB vollauf zu überzeugen und zeigte teils spektakuläre Darbietungen. 6:1 gegen Thun, 4:2 gegen Servette, 5:2 gegen GC, 6:0 gegen Sion und 3:1 gegen Lausanne lauteten die Ergebnisse der jeweils auf dem heimischen Kunstrasen durchgeführten Testspiele. «Wir haben ein Zeichen an die Gegner gesetzt», freut sich Zesiger. «Wir nehmen viel Positives daraus mit und steigen mit einem guten Gefühl in die Rückrunde.» In der Partie gegen Lausanne wurde der Bieler Aurèle Amenda in der 76. Minute für Zesiger eingewechselt. Vier Minuten später markierte der 18-Jährige den Treffer zum 3:1-Endstand. «Aurèle ist für sein Alter physisch extrem weit», äussert sich Zesiger positiv über den 1,94 m grossen Innenverteidiger und Captain des Schweizer U-19-Nationalteams Amenda gilt landesweit als eines der grössten Verteidigertalente, erhielt kurz vor Weihnachten einen Profivertrag bis 2025 und soll nun bei YB sorgfältig aufgebaut werden.

Zesigers Ziel für die Rückrunde ist klar. «Wir wollen wieder Meister werden», sagt er und befindet sich damit auf einer Linie mit Trainer David Wagner und Sportchef Christoph Spycher, die dieses Ziel an der gestrigen Medienkonferenz vor der Rückrunde bekräftigten. «Wir haben volles Vertrauen ins uns, dass wir dies schaffen können», sagt der Abwehrmann.

 

Nsame in Isolation, Aebischer zu Bologna

Auch YB war während der Vorbereitungsphase von Coronainfektionen betroffen. Nach Zesiger und Felix Mambimbi, die beide wieder genesen sind, wurden zuletzt Fabian Lustenberger und Jean-Pierre Nsame positiv getestet. Der Captain trainierte gestern wieder mit dem Team, Nsame hingegen befindet sich derzeit in Isolation. Verläuft alles optimal, sollte er diese gegen Ende Woche verlassen können. Ob er für das Spiel am Samstag gegen Lugano ein Thema sein kann, ist unklar.

Definitiv ist der Abgang von Michel Aebischer zu Bologna in die italienische Serie A. Der Vertrag sieht vorerst einen leihweisen Wechsel bis Ende Saison vor, danach greift eine Kaufpflicht, sofern die vereinbarten sportlichen Kriterien bis dann erfüllt sind. Aebischers Abgang wird intern aufgefangen, mit Fabian Rieder, Vincent Sierro, Christopher Martins, Sandro Lauper und Lustenberger stehen fünf Akteure im Kader, die im defensiven Mittelfeld auflaufen können. «Im Sturm hingegen ist die Situation noch nicht klar, das Transferfenster ist noch offen», sagte Sportchef Christoph Spycher an der gestrigen Medienkonferenz. Jordan Siebatcheu soll ein Thema beim Serie-A-Aufsteiger Venedig sein.

Etwas später als geplant sind Wilfried Kanga und Ulisses Garcia wieder einsatzfähig. Kanga stieg gestern wieder ins Training ein, bei Garcia soll es nächste Woche soweit sein. rp