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Die Eins für die Schweiz

Die Schweiz startet heute als erste zum Nationenpreis. Auch das erste Springen am CSIO in St. Gallen wurde durch Romain Duguets Sieg und Jane Richard Philips' drittem Rang zu einem Schweizer Erfolg.

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Im Stechen der mit 30 000 Franken dotierten Weltranglisten-Prüfung siegte der französisch-schweizerische Doppelbürger Romain Duguet mit seiner neunjährigen Franzosen-Stute Quorida de Treho. Der 32-jährige aus Muri bei Bern, der schon im Nationenpreis in Lummen eine Nullerrunde gedreht hatte, verwies die Französin Eugénie Angot mit Old Chap Tame um 15 Hunderstel auf den Ehrenplatz.

Mit dem dritten Rang auf Pablo de Virton rundete die in Italien lebende Seeländerin Jane Richard Philips die gute Bilanz der einheimischen Reiter im einzigen Springen am Starttag im Gründenmoos noch auf. Die Zeit hätte der Mutter eines zweijährigen Knaben für den Sieg gereicht. Sie scheiterte aber am Einsprung der Zweier-Kombination in der Barrage. «Erster Start, erster Sieg. Was will ich mehr?», freute sich Duguet, der mit einer Bernerin verheiratet ist. Das ist mein grösster Erfolg bisher. Meine Stute hat viel Qualität.»

 

Zuversicht nach Unruhe

Nach dem Schock der Pferdeverkäufe von Pius Schwizer am Tag vor dem Start zum 18. CSIO St. Gallen hat die Schweiz ihre Hoffnungen für den Nationenpreis etwas eingeschränkt. «Wir streben einen Platz in der ersten Hälfte an», betonte Equipenchef Urs Grünig. «Wir hoffen natürlich auf einen Podestplatz wie in den beiden letzten Jahren. Aber die Spitze ist so eng zusammen. Wir müssen nach der Unruhe im Umfeld zu Beginn des Turniers, die zu Umstellungen führten, realistisch sein. Die Reiter sind wohl routiniert, die Klasse ist vorhanden. Aber die Pferde, die wir nun in St. Gallen einsetzen, sind noch unerfahren. Die Startnummer 1 ist aber aufgrund des zu erwartenden tiefen Boden wohl kein Nachteil.»

Die Nationenpreis-Ouvertüre ist den Schweizern mit dem zweiten Rang am CSIO La Baule geglückt. Dennoch zählen sie nicht zu den Top-Favoriten im Gründemoos. Welt- und Europameister Deutschland und Holland, das zuletzt zweimal den Team-Wettbewerb in der Schweiz gewonnen hat, starten mit ihren stärksten Kräften und sind erste Anwärter auf den Sieg im mit 200 000 Euro ausgeschriebenen Mannschafts-Wettkampf.

 

Startreiter Schwizer

Vier Teams, Deutschland, Holland, Irland und die Schweiz, können Punkte für die Qualifikation für den Final Ende September in Barcelona gewinnen. Die übrigen vier Länder, Team-Olympiasieger Grossbritannien, Frankreich, Belgien und Italien, reiten «nur» um das Preisgeld.

Für die Schweiz beginnt Pius Schwizer trotz dem kurzfristigen Verkauf von Powerplay und Verdi nach Kanada. Der Oensinger setzt nun auf Picsou du Chêne, den GP-Fünften von Rom. Zweiter Schweizer Reiter wird der Luzerner Paul Estermann auf Castlefield Eclipse sein. Die Irländer-Stute ist das einzige Pferd, das für die Schweiz im Vorjahr die Olympischen Spiele in London bestritten hat. Dritte Einheimische wird die Baselbieterin Janika Sprunger sein, die mit Palloubet d'Halong zwei fehlerfreie Nationenpreis-Runden in La Baule drehte. Als Schlussreiter wird Steve Guerdat in die Rasen-Arena reiten, die wegen der widrigen Witterung speziell geschont wurde. Der Olympiasieger vertraut seiner Franzosen-Stute Nasa, die bereits in La Baule zum Einsatz gelangte.

 

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