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FC Biel

Die «Sky Lounge» ist schon zu klein

Zwischen 2008 und 2012 war René Markwalder bereits im Verwaltungsrat der FC Biel/Bienne Football AG. Nun gibt er ein Comeback und übernimmt das Präsidium des President’s Club. Und erwägt eine Erweiterung der ausgelasteten VIP-Loge.

Ausbau der «Sky Lounge»? Der FCBiel braucht für die VIP-Leute mehr Raum. Eine neue Nutzung im westlichen Teil (rechts) ist denkbar. copyright: matthias käser/bieler tagblatt

von Beat Moning

René Markwalder, Gründer und Inhaber der anovis ag Assessoren und Rekruter in Biel, kennt den FC Biel bestens. Als ehemaliger Spitzensportler (Hürdenläufer) verfolgt er die Bieler Fussballer seit Jahren. Als es 2008 darum ging, den Verein in eine Aktiengesellschaft zu führen, gab er dem Verwaltungsrat die entscheidenden Inputs. Selber machte er gleich vier Jahre im Gremium mit. «Nach dem Aufstieg vor sieben Jahren herrschte eine Euphorie. Mit der alten Gurzelen konnten wir diese Promotion allerdings auf dem Markt nicht wunschgemäss anbringen. Alle haben auf das neue Stadion gewartet», so René Markwalder. «Fussball verbindet in Biel neben dem Eishockey am meisten. Es ist letztlich eine dankbare Aufgabe, in diesem Sinn als ehemaliger Sportler und meiner Region Biel-Seeland etwas zurückzugeben», hält er zu seinem Comeback im VR fest.

Strategischer Fehler

Das neue Stadion kam dann nicht wie erhofft 2013 zum Eidgenössischen Turnfest, sondern erst zwei Jahre später. «Das hat es noch einmal erheblich erschwert, sich zu positionieren. Zudem hat der FC Biel einen strategischen Fehler begangen, eine Saison lang in Neuenburg Fussball zu spielen. Da hätte man sich mit dem Verband sprechen oder allenfalls halt die Haupttribüne schliessen müssen.» René Markwalder hat sich motivieren lassen, im neuen Verwaltungsrat um Carlo Häfeli mitzumachen. «Seien wir ehrlich, ohne Genfs Abstieg und ohne Häfeli wäre der FC Biel nicht mehr in der Challenge League vertreten.» Markwalder spricht davon, «dass der heutige Verwaltungsrat straffer organisiert ist und jedes Mitglied eine klare operative Aufgabe hat». So verteilt sich die Verantwortung. «Ein Geschäftsführer, der alles machen soll, ist fast unmöglich zu finden und aktuell nicht das Ziel.»

Seit zwei Wochen ist René Markwalder Präsident des «President’s Club» des FC Biel. Eine Gönnergruppe, die sich aus Persönlichkeiten der Wirtschaft und Freunden des FC zusammensetzt. «Wir sind da auf ein gutes Echo gestossen und haben zehn Mitglieder mit Absichtserklärungen», führt Markwalder aus. Jedes Mitglied bezahlt 12 000 Franken jährlich. «Es ist für uns eine wichtige Einnahmequelle und ein weiterer Schritt, unsere Budgetvorgaben zu erfüllen (rund drei Millionen Franken, die Red.).» Diese Vorgaben sind regional und ligamässig vertretbar. Ein Problem hat René Markwalder und der FC Biel in dieser Sache: Die «Sky Lounge», die VIP-Räumlichkeiten in der Fussballarena, sind begrenzt (60 Stehlunch-Plätze, 40 Sitzplätze). «Im letzten Spiel gegen Chiasso waren wir ausverkauft», weiss Markwalder und erklärt, dass man bereits Überlegungen angestellt hat, zu vergrössern. Eine Fortsetzung der jetzigen westseits käme eventuell in Frage». Oder dort, wo heute der Medienraum und die Regie sind, könnte etwas entstehen, wenn wir Lösungen finden.» Diesbezüglich wolle man mit der Stadt Kontakt aufnehmen. «Immerhin hätten wir dann doppelt so viel Platz.» Markwalder spricht von einer guten Resonanz, von einem guten Zuschaueraufkommen und einem «Superstadion, das wir vielleicht noch besser machen können.» René Markwalder denkt da durchaus auch an die Zukunft, die sportlich vielversprechend ist. «Auch wenn es gerade nicht so läuft, ich bin überzeugt, dass wir da herausfinden und uns im Mittelfeld etablieren können.»

Unbegründete Sorgen

Markwalder kommt auf Präsident Carlo Häfeli zu sprechen. Die Sorgen, die doch einige Fussballanhänger in der Region haben, teilt er nicht. «Ich habe nicht zuletzt deshalb im neuen Verwaltungsrat mitgemacht, weil ich von der jetzigen Struktur und auch von der Arbeit von Carlo Häfeli, den ich als fundierten Fussballfachmann und offenen Teamplayer einstufe, überzeugt bin.» Da Erfolg in der Challenge League auch, «aber nicht nur», mit Geld zusammenhängt, hofft der Bieler, «dass wir bis spätestens Ende der laufenden Saison die Altlasten weghaben und auch jene Fälle, die uns derzeit beschäftigen, erledigen können. Es wäre wichtig für den FC Biel, dass wir nächste Saison ohne Nebengeräusche in die Saison starten könnten.»

Um erfolgreich und konstruktiv zu arbeiten, bildet die Mannschaft die Basis. Die steht nach den letzten Punktverlusten unter Druck und hat nun in zwei Heimspielen gegen Aarau am Sonntag und Wohlen in zehn Tagen Gelegenheit, Boden gutzumachen. «Ich glaube, dass es gut kommt. Nicht nur, was das qualitätsmässig gute Team anbetrifft, sondern auch unsere Arbeit im Verwaltungsrat und in der Geschäftsstelle wird sich positiv auswirken.» Da habe man doch seit Saisonbeginn einiges bewegen und Erfolge verzeichnen können. Einer davon ist die Gründung des President’s Club.