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Daviscup

Die Weissrussen kommen ohne ihre Nummer 1

Die Schweiz will oben bleiben, Weissrussland aufsteigen. Heute ab 13 Uhr eröffnet Henri Laaksonen (ATP 115) gegen Xhyla Yaraslav (266) die Begegnung. Die Schweiz ist nach der Absage der gegnerischen Nummer 1 klarer Favorit.

Spielen den ersten Daviscup-Match in Biel überhaupt: Henri Laaksonen (links) und der Weissrusse Shyla Yaraslav. Bild: Keystone

Eine kleine Zeremonie im Vereinssaal des Kongresshauses: Vertreter aus den Verbänden, Schiedsrichterchef und die Teams waren vor Medien und geladenen Gästen gekommen, um der Teamnennung und der Auslosung beizuwohnen. Die Stadt Biel vertrat Gemeinderat Beat Feurer. In Englisch hielt er fest, dass man mit dem Multikultistatus wieder mal in den Schlagzeilen sei. «Aber wir sind auch eine Uhren- und eine Sportstadt.» Der derzeit verletzte EHC-Biel-Verteidiger Cédric Hächler schritt dann zur Auslosung, wobei er lediglich eine Kugel ziehen musste, um die Paarungen festzulegen. Er zog Henri Laaksonen. Hächler spielt beim TC Wallisellen selber Tennis und wird dem Daviscup auch beiwohnen. «Aber in erster Linie hoffe ich, bald wieder mit dem Stock trainieren und dann endlich spielen zu können.» Der Zürcher hat sich an einem Finger schwer verletzt. Laaksonen nahm das Los locker, wie er sich auch sonst immer gibt, entgegen. «Es spielte mir eigentlich keine Rolle, ob ich als Erster spielen muss oder nicht. Ich weiss, was ich zu tun habe und setze alles daran, dass wir 1:0 in Führung gehen werden.» Nach Laaksonen wird Marco Chiudinelli sein bestes Tennis abrufen müssen. Die Nummer 165 trifft auf die 333, Dzmitry Zhyrmont. Chiudinelli besiegte den Weissrussen schon einmal anlässlich eines Challenge-Turniers in Eskisehir vor zwei Jahren. «Ich werde mich ruhig im Hotel vorbereiten und auch Henri im TV verfolgen, bis ich mich Richtung Stadion begeben werde.» Auch ihm spiele es keine Rolle, wann und gegen wen er spielt. «Hauptsache, wir liegen dann vorne.» Was natürlich etwas Druck von Chiudinelli nehmen würde. Der Basler hält fest: «Ich habe mich hier gut vorbereiten können und zuletzt wieder eine aufsteigende Tendenz gehabt. Ich hoffe nun, dass ich meine guten Trainingsleistungen auf den Ernstkampf übertragen kann» (siehe BT-Interview am Dienstag).

 

Doppel gesetzt und doch noch offen
Die Weissrussen müssen also auf ihre Nummer 1, Egor Gerasimov, verzichten. «Er war letzte Woche verletzt und wir hofften alle, dass er doch noch zu uns stossen wird. Das ist nun leider nicht der Fall. Aber ich habe Vertrauen in meine anderen Jungs und wir werden unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen», so Team-Captain Vladimir Voltchkov. Mit von der Partie ist dagegen der 40-jährige Doppelspezialist Max Mirnyi, der in Florida stecken blieb (das BT berichtete) und gestern im Zug steckte, als die Zeremonie über die Bühne ging. «Ich hoffe schon, dass ich mit ihm heute noch ein Cappuccino trinken kann», lächelte der weissrussische Teamcaptain. Der Schweizer Teamcaptain, Severin Lüthi, nominierte neben Laaksonen und Chiudinelli die beiden Daviscup-Debütanten Adrian Bodmer und Doppelspezialist Luca Margaroli. «Die beiden haben zuletzt gute Resultate und Trainingsleistungen abgeliefert. Es war nicht einfach, Antoine Bellier zum Ersatzspieler zu machen», so Lüthi. Zur Erinnerung: Bellier rettete die Schweiz vor einem Jahr im fünften Match in Usbekistan. Ob Bodmer und Margaroli tatsächlich das Doppel bestreiten werden, liess Lüthi indes offen. «Wir entscheiden nach den beiden Einzelpartien und schauen wie es um die Spieler steht. Möglich ist alles.» Beat Moning

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