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2. Liga regional

Die Winnermentalität der Azzurri macht den Unterschied

Nidau hat das Seeländer Derby gegen Azzurri mit 1:3 verloren. Die Krebs-Elf fand kein Rezept, um den Sturmlauf der Azzurri zu stoppen.

Das frühe 1:0 für Azzuri: Christian Rodriguez lässt Nidau-Keeper Marco Signer keine Chance. Bild: Yann Staffelbach

Daniel Martiny

Das Ziel der Nidauer an diesem feucht-kalten Nachmittag auf der Burgerallee musste heissen, gegen die auf einem Abstiegsplatz liegenden Italo-Bieler zu punkten, um eine nur halbwegs gelungene Vorrunde mit Nebengeräuschen auf einem sicheren Mittelfeldplatz abschliessen zu können. Mit der überraschenden 1:3-Niederlage gerät man nun selber in den Abstiegsstrudel, sollte man nicht am kommenden Samstag das letzte Spiel vor der Winterpause in Develier für sich entscheiden. «In der Winterpause muss dann etwas passieren», meinte Nidau-Captain Adrian Kurti nach der schmerzlichen Niederlage. «Dabei meine ich nicht nur, dass sich die Absenzenliste reduzieren muss. Ich hoffe, dass sich der Verein auf dem Transfermarkt umschaut. Unser Kader ist viel zu schmal, als dass wir dieses immense Programm sonst bewältigen können.»

Die frühe Azzurri-Führung

Fast schon unglaublich, was auf dem Platz in der dritten Minute passierte: Ein Pass von Azzurri-Mittelfeldregisseur Makengo genau in die Schnittstelle auf Mittelstürmer Christian Rodriguez, eine herrliche Ballannahme, die Verlagerung auf den rechten Fuss, der Schuss und das 1:0. Die Frage darf gestellt werden: Wann vermochte Azzurri Biel in dieser Saison letztmals in Führung zu gehen und dies zu einem so frühen Zeitpunkt? «Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern», gestand Azzurri-Coach Giuseppe Romano ein. Doch genau diesen Punkt habe er ändern wollen: «Um auf diesem Niveau etwas erreichen zu können, muss man von der ersten Minute an bereit sein und jede sich bietende Chance nutzen.» Und genau die zuletzt fehlende Winner-Mentalität habe heute den Unterschied gemacht.

Nidau versuchte sofort zu reagieren, spielte stets über die Flügel, vermochte sich aber nur selten schnell genug aus der eigenen Platzhälfte zu lösen. Hatten die Einheimischen den Ball, schaltete Azzurri sofort auf ein 4-5-1-System um, während sie bei Ballbesitz stets 4-2-4 spielten. «Schwierig für uns. Wir agierten viel zu unsicher und bewiesen auch zu wenig Geduld», analysierte Adrian Kurti das Geschehen. Sein Team kam zwar ebenfalls zu einem Torerfolg, Sallin profitierte dabei von einem groben Schnitzer der Azzurri-Abwehr und köpfelte ein. Zu diesem Zeitpunkt führte die Azzurri aber bereits mit zwei Längen: Erneut Christian Rodriguez hatte von der Vorarbeit von Besnik Jashari profitiert und den zu früh aus seinem Kasten laufenden Goalie Marco Signer überlistet.

Azzurri zieht locker durch

Nach dem Pausentee erfolgte wohl eine Reaktion der Nidauer, die Italo-Bieler hielten jedoch an ihrem Spielsystem fest und standen dem 3:1 näher als die Nidauer dem Ausgleich. Jashari traf in der 50. Minute nur den Aussenpfosten. Die Entscheidung fiel vier Minuten später trotzdem: Penalty für die Gäste. Sergio Makengo nahm Anlauf, sah seinen Strafstoss von Signer abgewehrt, verwertete den Nachschuss dann aber zum 3:1. Vom FC Nidau kam in der Folge nicht mehr viel. Das Team von Trainer Roland Krebs schien sich seinem Schicksal zu fügen. Gegen die leidenschaftlich kämpfenden Bieler mit ihrer schier unglaublichen Winnermentalität war diesmal kein Kraut gewachsen. Die Taktik der Azzurri ist für einmal perfekt aufgegangen.

 

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Die Szene

Erste Chance für Azzurri Biel - erstes Tor: Christian Rodriguez bringt die Italo-Bieler bereits in der 3. Minute in Führung. In den letzten Partien hatte Azzurri dahingehend stets das Nachsehen, weil man immer in den ersten Spielminuten in Rückstand geriet. Vielleicht ist dies das neue Erfolgsrezept für die Azzurri? Von der ersten Minute an resolut den ersten Treffer suchen. Schafft man die Umsetzung dieses Vorhabens, ist Azzurri bald nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. dmb

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