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Magglingen

«Diese Stelle ist ein Privileg»

Armeechef André Blattmann hat alle 18 Zeitmilitär-Spitzensportler am Baspo getroffen. Im Gegensatz zu früher hat der Spitzensport im Militär einen höheren Stellenwert.

  • 1/8 Ueli Känzig/Baspo
  • 2/8 Michael F. Schroth
  • 3/8 Michael F. Schroth
  • 4/8 Michael F. Schroth
  • 5/8 Michael F. Schroth
  • 6/8 Michael F. Schroth
  • 7/8 Michael F. Schroth
  • 8/8 Michael F. Schroth
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Zum Einstieg in die Veranstaltung blendete Baspo-Direktor Matthias Remund in frühere Jahre zurück. «In den 80er-Jahren liessen sich viele Spitzensportler durch einen Vertrauensarzt militärdienstuntauglich schreiben, weil es die heutigen Fördergefässe noch nicht gab.» Später sei es abhängig vom Kommandanten gewesen, nur bei einem sportfreundlichen habe man trainieren können. «Heute hilft die Armee, dass Schweizer Sportler auch international gute Leistungen erbringen können», so Remund. Ein Beispiel dafür sind die Schweizer Ruderer. «Für mich ist es ein Privileg, dass ich so eine Zeitmilitär-Stelle habe», sagte Mario Gyr, einer der Weltmeister aus dem Leichtgewichts-Vierer-ohne. Er sei stolz und verpflichte sich gerne als Gegenleistung für diese finanzielle Unterstützung für die Armee Werbung zu machen. Auch Jolanda Neff sagte, dass es die «richtige Entscheidung» gewesen sei, dass sie die Spitzensport-RS in Angriff genommen habe. «Und dass man mir nachher eine Zeitmilitär-Spitzensportlerstelle angeboten hat, gab mir Vertrauen und zeigte mir, dass man an mich glaubt», so die letztjährige Mountainbike-Weltcup-Gesamtsiegerin. Die Zeitmilitär-Spitzensportler sind von der Armee ganzjährig über vier Jahre (Olympia-Zyklus) mit 50 Prozent Lohn angestellt und sind militärversichert.

Mehr Zeitmilitär-Stellen

Die Vertreter von den Verbänden und von Swiss Olympic zeigten sich erfreut über die für sie sehr wichtige Unterstützung durch die Armee, monierten aber, dass es noch mehr sein könnte. So sagte Christian Stofer, Direktor von Swiss Rowing: «Mit der Unterstützung durch die Armee bin ich sehr zufrieden. Es wäre aber gut, wenn man sie noch weiter entwickeln könnte, so dass es in Zukunft mehr Zeitmilitär-Stellen geben würde.» In dieselbe Kerbe hieb Swiss-Olympic-Direktor Roger Schnegg. «Die Zusammenarbeit mit der Armee und mit Magglingen ist für die Verbände sehr gut», so Schnegg. «Von der finanziellen Unterstützung her hoffen wir, dass der Bund mit den Kantonen mitzieht.» Diese haben erst letzte Woche die jährliche Unterstützung für Swiss Olympic um 15 Milllionen Franken pro Jahr erhöht.

Schnegg sagte klar, dass sich Swiss Olympic zu den Standorten Magglingen und Tenero als Leistungszentren bekenne. «Aber der Leistungssport sollte in den Zentren prioritär behandelt werden», so der Swiss-Olympic-Direktor. Neben mehr Zeitmilitär-Stellen brauche es auch mehr Sport- und Wohninfrastruktur, damit auch genügend Raum für die Spitzensport-RS und die -WK vorhanden sei.

Ein Geben und Nehmen

«Es ist super, dass wir solche Athleten haben», sagte der Armeechef André Blattmann. «Ich freue mich, dass wir sie unterstützen können.» Er betonte aber auch, dass es ein Geben und Nehmen sei. Er rief die Athletinnen und Athleten wie auch deren Verbände dazu auf, zu zeigen, dass sie von der Armee unterstützt werden. Was den Ausbau der Zeitmilitär-Spitzensportlerstellen betrifft zeigte er sich zurückhaltend. «Im Rahmen des Stabilisierungsprogramms muss ich 400 Stellen abbauen, aber im Sport werde ich das sicher nicht tun», so Blattmann, der sich in Magglingen rundum zufrieden zeigte. «Jetzt, wo ich die Sportler näher kennen gelernt habe, werde ich künftig noch mehr mitfiebern.» sda/khe

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