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Laufsport

Ein Brügger Sieg und drei Rekorde

Am 35. Bürenlauf stellt die Duathletin Melanie Maurer einen deutlichen Streckenrekord auf. Und OL-Läufer Fabian Aebersold wiederholt seinen Sieg des Vorjahrs.

Der Bürenlauf stand im Zeichen von drei Rekorden. Matthias Käser

Simon Scheidegger

Nach einem flachen Einstieg kennt die Strecke des Bürenlaufs während 4 km vor allem eine Richtung. Nach oben. 160 Höhenmeter werden auf dem 11,5 Kilometer langen Rundkurs von Büren an der Aare Richtung Dotzigen und über den Städtiberg überwunden. Steigungen sind nicht die Lieblingsbeschäftigung aller Läuferinnen und Läufer. Auch Melanie Maurer hat eigentlich flache Strecken lieber, und doch hat die 33-Jährige am 35. Bürenlauf alle Konkurrentinnen hinter sich gelassen. Und nicht nur das. Sie hat den Streckenrekord der heutigen Speakerin Mirja Jenni aus dem Jahr 2012 pulverisiert. 41:39 Minuten benötigte Maurer und war damit über eine Minute schneller als Jenni vor neun Jahren. Der zweitplatzierten Bettina Müller nahm sie bereits 2:21 Minuten ab.

Der ideale Laufpartner

Die gebürtige Luzernerin erzählt, dass sie von Anfang an versucht habe, mit den schnellsten Männern mitzuhalten und sich an die Fersen von einem zu heften. In Peter Wicki, der mit derselben Zeit und als fünftschnellster Mann ins Ziel kommen sollte, fand sie schliesslich den perfekten Laufpartner. «Ich glaube, alleine wäre es schwierig geworden, Streckenrekord zu laufen», sagt sie. Er habe auf sie Rücksicht genommen und auch das Tempo angepasst, als sie einmal langsamer geworden sei. «Und er hat mich gepusht und gesagt, ab Kilometer sieben könne ich dann richtig Gas geben.» Gesagt, getan. Als es endlich nicht mehr hoch, sondern herunter ging, zog Maurer das Tempo an und brachte ihren Rekordlauf ins Ziel. Sie habe zwar vor dem Rennen schon geschaut, welche Zeit für einen Streckenrekord nötig wäre, sagt Maurer. Richtig daran geglaubt habe sie aber erst, als sie bergab aufs Tempo drücken konnte.

Maurer ist amtierende und insgesamt dreifache Schweizermeisterin sowie zweimalige WM- und EM-Zweite im Duathlon. Es war ihre Premiere am Bürenlauf. Anfang November geht es für sie an der Kurzdistanz-WM im spanischen Aviles weiter. Nachdem sie an der Langdistanz-WM im September in Zofingen hatte aufgeben müssen, ist ihr oberstes Ziel, das Rennen zu beenden. «Danach mache ich mal eine Weile nichts.», sagt sie und lacht.

Aebersolds zweiter Streich

Bei den Männern gab es ein Duell zweier alter Bekannter. Fabian Aebersold und Tefera Mekonen setzten sich von Beginn weg an die Spitze. Und der gebürtige Äthiopier, Sieger von 2019, versuchte sich im Verlauf des Rennens immer wieder abzusetzen. Aebersold blieb aber dran. Und als er merkte, dass Mekonen nicht mehr ganz so spritzig agierte und den zuvor absolvierten Lauf über 5 Kilometer doch zu spüren beginnen schien, griff er in der letzten kurzen Steigung vor dem Ziel an. Das Manöver gelang, der Brügger kam weg und schliesslich mit elf Sekunden Vorsprung im Ziel an.

36 Sekunden fehlten

Zur Egalisierung seines Streckenrekords aus dem Vorjahr (37:06 Minuten) fehlten dem 20-Jährigen 36 Sekunden, was Aebersold primär auf die Vorbereitung zurückführt. Er habe in dieser Woche viele intensive Trainings absolviert, weshalb die Beine sicher nicht mehr die frischsten gewesen seien. Jetzt reist der Bruder der Orientierungsläuferin Simona Aebersold nach Dänemark, wo er eine Woche lang Testläufe im Hinblick auf die OL-Sprint-WM im Juni im dänischen Vejle absolvieren wird. Der Bürenlauf rückt also für ein Jahr in den Hintergrund. Das Ziel fürs nächste Jahr ist aber klar: «Ich kann sicher noch schneller laufen. Vielleicht schaffe ich es mal unter 37 Minuten.»

 

Stichwörter: Bürenlauf