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Fussball

Eine komfortable Situation

In der 2. Liga regional empfängt der Aufsteiger aus Nidau morgen auf der Burgerallee den FC Develier. Aufgrund des breiten Kaders hat FC-Nidau-Trainer David Meister die Qual der Wahl.

Der FC Nidau (im Bild rechts Captain Lionel Hofstetter) ist breit aufgestellt und kann somit die Doppelbelastung mit dem Cup stemmen. copyright: tanja lander/bieler tagblatt

von Moritz Bill

Morgen steht dem Aufsteiger FC Nidau die erste richtige Standortbestimmung in der 2. Liga regional bevor. Zum Saisonauftakt hatte das Team von Trainer David Meister im Aufsteigerduell den FC Courgenay 3:1 besiegt und vor einer Woche das Auf-/Absteigerduell gegen den FC Alle mit demselben Resultat verloren. Nun gastiert morgen mit dem FC Develier erstmals ein langjähriger Ligavertreter auf der Burgerallee.

Eine Heimmacht
Die Jurassier haben bisher zweimal torlos unentschieden gespielt und streben gegen den Liganeuling natürlich den ersten Dreier an. Doch der FC Nidau ist Zuhause eine Macht: Seit Meister vor einem Jahr das Traineramt übernommen hat, legen die Nidauer vor eigenem Publikum eine Serie sondergleichen hin. Nur gerade ein Spiel ging auf der Burgerallee verloren und eines endete mit einem Remis. Die restlichen Heimpartien entschied das Meister-Team allesamt zu seinen Gunsten. «Diesen Lauf wollen wir selbstverständlich fortsetzten», sagt der Nidau-Coach.
Die einzige Heimniederlage unter Meister hatten die Nidauer im Berner Cup gegen den FC Zollbrück (0:1) hinnehmen müssen. Letzten Mittwoch korrigierte der FCN diesen «Ausrutscher» im neuen Cup-Wettbewerb mit einem 1:0-Sieg zuhause gegen Schönbühl – zahlte für diesen Effort aber in der Meisterschaft. Nur zwei Tage später stand das Spiel gegen Alle auf dem Programm. «In den letzten 20 Minuten fehlte uns die Kraft», so Meister. Völlig unantastbar ist diese Aussage aber nicht. Auf fünf Positionen hatte Meister seine Startelf gegenüber dem Cup-Spiel umgestellt. Topskorer Ben Küffer und Captain Lionel Hofstetter spielten beispielsweise im Cup nicht von Beginn weg. Der Nidau-Trainer bestätigt zwar, dass die Meisterschaft Priorität habe, doch dass er deshalb im Cup mit einem B-Team antreten würde, lässt er nicht gelten: «Ich habe die komfortable Ausgangslage, dass wir sehr breit aufgestellt sind. Wir haben nur Top-Spieler im Kader.»

«Ein extrem weiter Weg»
Eine optimale Situation also, um die Doppelbelastung Cup und Meisterschaft stemmen zu können. Und dass es mit dem nötigen Glück im Cup zu unvergesslichen Momenten kommen kann, weiss Meister aus eigener Erfahrung. 2005 spielte er als Aktiver mit dem FC Orpund gegen die Young Boys. Doch so weit voraus will der Nidau-Coach nicht schauen.  «Es ist ein extrem weiter Weg bis zur ersten Runde im Schweizer Cup.» Vier weitere Runden müssten die Nidauer dazu überstehen. Die nächste Hürde Ende September gegen den Drittligisten SC Aegerten Brügg scheint auf dem Papier jedenfalls machbar zu sein. «Ich bin glücklich mit dem Los. Wir treten lieber gegen ein Team aus dem Seeland an als gegen Mannschaften aus dem Oberland», sagt Meister.  Einziger Wermutstropfen: Das heimstarke Nidau muss auswärts antreten.
Vorerst gilt das Augenmerk aber den bevorstehenden Meisterschaftspartien. In den bisherigen Matches hat Meister festgestellt, dass man eine «konkurrenzfähige Truppe» habe. «Das stimmt uns positiv.» Als grössten Unterschied zur 3. Liga sieht der Aufsteigertrainer die Ausgeglichenheit der Liga. «Wenn wir einen nicht so guten Tag erwischen und nur rund 80 Prozent unseres Könnens abrufen können, reicht das nicht mehr. In der 3. Liga konnten wir hingegen durchzogene Auftritte dennoch in einen Sieg ummünzen.»  

Derby auf dem Längfeld
Nidaus Gegner nächste Woche, der bisher sieglose FCAzzurri Biel, spielt morgen  gegen Cornol. Zum einzigen Seeländer Derby der Runde kommt es auf dem Längfeld. Der ungeschlagene Leader Biel II spielt beim noch punktelosen Besa Biel. In der Gruppe 1 strebt der FC Aarberg gegen das Schlusslicht Herzogenbuchsee Punkte an.