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2. Liga regional

Freistossspezialist in Torlaune

Mit einem 6:0-Sieg hat Leader Besa Biel gegen Schlusslicht Ins für klare Verhältnisse gesorgt. Kastriot Sheholli stellte mit seinen drei Freistosstoren eine neue persönliche Bestmarke auf.

Kastriot Sheholli zirkel den Ball um die Mauer: Auf diese Weise hat der Freistossspezialist drei Tore erzielt. Bild: Raphael Schaefer

Francisco Rodríguez

Der haushohe Favorit Besa benötigte im Heimspiel gegen Ins etwas Zeit, um seine Dominanz in Tore umzumünzen. «Wir haben über 20 Minuten gut dagegengehalten», so Ins-Assistenztrainer Lorenzo Catalano, der den aus privaten Gründen am Samstagabend verhinderten Cheftrainer Mirco Picardi an der Seitenlinie vertrat. Gegen vorne lief zwar bei den Gästen nicht viel, hinten machten sie aber die Räume eng.

In der 23. Minute kam Besa zum ersten Freistoss aus aussichtsreicher Position. Kastriot Sheholli zirkelte den Ball mit dem linken Fuss um die Mauer und traf genau in die nähere hohe Ecke. Der Bann war gebrochen. «Nach dem ersten Gegentor haben wir ein wenig den Kopf hängen lassen», bedauerte Catalano.

«Wir haben immer besser unseren Rhythmus gefunden», sagte Kastriot Sheholli, der 13 Minuten später 2:0-Torschütze Bakiu mustergültig bediente. Als dann Spielertrainer Labinot Sheholli das 3:0 erzielte, war die Partie noch vor der Pause praktisch gelaufen. Sein Bruder legte sich beim nächsten Freistoss den Ball erneut zurecht und nahm Anlauf. Diesmal erwischte Kastriot Sheholli Ins-Goalie Gallo mit einem tückischen Aufsetzer in dessen rechten unteren Ecke. Bei Safaris 5:0 leistete er sogleich wieder die Vorarbeit, ehe zehn Minuten vor Schluss ein weiterer Freistoss für Besa gepfiffen wurde.

Drei Tore und zwei Assists

Kastriot Sheholli lief wieder an und schoss mit links, worauf der Ball via Lattenunterkante und Gallos Hand über die Linie ging. «Drei Feistosstore in einem Spiel, das ist mir vorher noch nie gelungen», sagte der Matchwinner gutgelaunt. «Scheinbar musste ich erst 31 Jahre alt werden, um dies erleben zu dürfen.» Ein Staffmitglied drückte ihm als Souvenir den Ball in die Hand und machte ein Erinnerungsfoto. «Ich habe mich schon beim Einlaufen gut gefühlt und trainingshalber zwei Freistösse geschossen, den einen direkt unter die Latte. Da sagte ich mir, das kommt gut», so der jüngere der beiden Sheholli-Brüder. Es sei letztlich eine Frage der Konzentration und der mentalen Stärke.

Kastriot Sheholli ist mit seinem gefühlvollen linken Fuss Besas grosser Freistossspezialist. «Ich habe schon immer gerne Standardsituationen ausgeführt, auch zu meinen FC-Biel-Zeiten», so der frühere Challenge-League-Spieler. «Allerdings wechseln wir auch mal ab, denn wir haben im Team weitere Leute, die über Qualitäten für das Treten von Freistössen und Eckbällen verfügen. Wenn jemand meint, er fühle sich gut, überlasse ich ihm gerne den Ball.» Er wolle alle am Spiel teilhaben lassen und sehe sich in den Angriffsaktionen oftmals als Assistgeber, der den Pass zu einem besser postierten Kameraden dem Torschuss vorziehen würde.

Sechster Sieg im sechsten Spiel

Am Ende feierten Kastriot Sheholli und die Biel-Albaner ihren sechsten Sieg im sechsten Meisterschaftsspiel, wahrend Ins auch beim sechsten Auftritt leer ausging. Sechs Punkte beträgt inzwischen Besas Vorsprung auf den nun von Grünstern belegten zweiten Tabellenplatz. «Obwohl wir bis jetzt noch nicht komplett antreten konnten, haben wir jedes Mal gewonnen. Wenn die sechs noch fehlenden Spieler aus ihren Verletzungspausen zurück sind, werden wir schauen, dass die Stimmung trotz Konkurrenzkampf gut bleibt und es in dieser Liga weiter krachen lassen.» Auch dank Kastriot Shehollis Toren und Assists.

Eine andere Herausforderung hat Ins. «Es ist nicht einfach, die Leute nach Niederlagen immer wieder zu motivieren», so Catalano. «Ich sage ihnen aber, glaubt an euch. Jedes Spiel beginnt bei 0:0 und ist wieder eine neue Chance.»

Mehr Bilder des Derbys über den Direktlink www.bielertagblatt.ch/galerien

 

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Die Szene

Es wäre ein Einstand nach Mass gewesen für Toni Franjic, der für die zweite Hälfte eingewechselt wurde und sich nach seiner Verletzungspause stark zurückmeldete. Die Sheholli-Brüder führten den Anstoss zur zweiten Halbzeit aus und Kastriot Sheholli lancierte sofort Franjic, der loslief. Sein Schuss landete schliesslich neben dem Inser Tor. Nicht einmal zehn Sekunden waren seit dem Anspiel und dem Abschluss vergangen. Ist die «schnelle Mitte» im Handballsport längst ein gängiger Begriff, hat sich nun Besa diese taktische Variante zunutze gemacht. Allerdings bekommt man sie nur am Anfang der einen Halbzeit zu sehen, denn die Biel-Albaner kassieren in der laufenden Meisterschaft kaum ein Gegentor. fri

Stichwörter: Fussball, 2. Liga regional

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