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Olympische Spiele

Fussballer und Affolter packen Koffer

Die Fussballer sind in Deisswil mit Olympia-Utensilien eingedeckt worden. Auch dem Nidauer François Affolter fiel es nicht leicht, die Übersicht zu bewahren. England kann kommen.

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(bmb) Der weisse Olympiakoffer war bald einmal gefüllt. Mit Blazer, Kapuzenpulli, Hemd, Trainerjacke, verschiedenen Shorts und Shirts, zwei Sonnenbrillen, zwei Caps, Socken, Turnschuhen, Flip-Flops, Umhängetasche, Adapter, Apotheke und Regenschirm. Die Liste ist mit dieser Aufzählung längst nicht zu Ende.


«Rotscher» schickt Coach
Ein Kicker um den anderen machte in den jeweiligen Abteilungen in der erst kürzlich stillgelegten Papierfabrik von Deisswil Halt. Auch Severin Lühti war da. Der Daviscup-Coach musste auch für den in den Ferien weilenden Roger Federer und den in Gstaad engagierten Stanislas Wawrinka die Koffer packen. Alles musste passen. Für den grossgewachsenen Benaglio ebenso wie für die Kleineren wie Rodriguez oder Fabian Frei. Bis alle durch waren, vergingen 90 Minuten. Eine Dauer, mit der ein Fussballer bekanntlich gut leben kann.


«Will in guter Form sein»
Unter den Fussballern auch François Affolter, der gute Chancen hat, sich einen Stammplatz zu ergattern. Headcoach Pierluigi Tami hat in seinen U21-Länderspielen bislang auf den Seeländer als Innenverteidiger gezählt. Affolter will nichts verschreien. «Die Leistung zählt, auch im Training.» Und das sei letzte Woche im Wallis «sehr hart» gewesen. «Jetzt in Magglingen steht mehr Taktik und Regeneration auf dem Programm», sagt Werder-Bremen-Spieler Affolter und scheint darüber ganz froh zu sein.
Eine sogenannte Vor-Olympia-Anspannung spüre er derzeit noch nicht. «Mit diesem heutigen Tag kommt aber doch so etwas wie Olympiafeeling auf.» Was alles er mit den «Olympiasachen» anfangen werde, darüber rätselt François Affolter noch etwas. «Was soll ich mit fünf Paar Schuhen? So für vier Wochen ist das ja ganz in Ordnung. Nach der Rückkehr werde ich wohl das meiste unter den Familienmitgliedern verteilen.»


«Bekommen nicht viel mit»
Noch ist es nicht so weit. Auch wenn die Nervosität noch kommen wird, so ganz hat sich Affolter auf Olympia noch nicht eingestimmt. «Wir konzentrieren uns von Tag zu Tag. Reisen wir dann am Samstag ab, wird dieses Olympiagefühl schon aufkommen.» Allerdings hat auch Affolter wie seine Teamkollegen ein klares Ziel vor Augen: «Wir können die Eröffnungsfeier nicht miterleben und spielen schon am Donnerstag davor. Wollen wir etwas von dieser Stimmung in London mitnehmen, müssen wir einfach die Gruppenphase überstehen. Die Spiele und Olympia werden für uns wohl in den ersten Tagen noch etwas gar weit entfernt sein.»


Mit Blick auf Arsenal
London möchte Affolter in der Tat erleben. Auch aus einem anderen Grund. «Arsenal ist mein Lieblingsverein.» Da möchte er sich zeigen. Auch, weil er nach wie vor nicht weiss, wohin sein Weg nach den Olympischen Spielen führen wird. «Mal sicher zurück nach Bremen. Was so viel heisst, dass ich auch an der Schlussfeier kaum mit von der Partie sein werde.»
Sagt es und hebt den inzwischen schweren Koffer die Treppen der gespenstig leeren Fabrik hinunter. Stolz, die Schweiz an Olympia zu vertreten, sei er schon. Immerhin sind 84 Jahre vergangen, seit Schweizer Fussballer an Olympia waren. Zwei Teamfotos, eines in Deisswil vor dem A-Nati-Car, das offizielle am Nachmittag auf dem Trainingsfeld in Magglingen, nimmt das Team gelassen auf sich. Fussballer sind es gewohnt, im Rampenlicht zu stehen.