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2. Liga regional

Hegg ist in den Sturm gezogen

Für Grünstern geht es morgen im Derby gegen Aarberg um viel. Dabei hoffen die Ipsacher wieder auf Tore des zum Stürmer umfunktionierten Kilian Hegg.

Auf ungewohnter Position: Grünsterns Kilian Hegg stürmt seit der Rückrunde, anstatt zu verteidigen. copyright: Matthias Käser/Bieler Tagblatt

Moritz Bill

Das hat Kilian Hegg nicht kommen sehen. Weder rechnete er vor der Saison damit, dass der FC Grünstern zwei Runden vor Schluss im Abstiegskampf stecken würde, noch schien es ihm möglich, dass er sich dabei auf dem Platz auf ungewohnten Gebiet bewegen würde. Der gelernte Verteidiger ist nämlich in der Aufstellung Richtung Norden in den Sturm gezogen.
Heggs eigene Idee war das nicht, sondern jene von Stefano Iallonardo. Grünsterns Offensive war in der Vorrunde nie auf Touren gekommen, weshalb der Neo-Trainer etwas ändern wollte. Naheliegend war die Wahl Heggs aber nicht. Einzig bei den Kleinsten hatte der heute 25-Jährige mal im Angriff gespielt. In den Auswahlen des FC Biel und der Young Boys und später in der 1. Liga beim FC Grenchen war er stets Verteidiger gewesen, mit vereinzelten Ausflügen ins Mittelfeld.

Schon fünf Tore
Kein Wunder also, musste sich Hegg in dieser neuen Rolle erst zurechtfinden. «Anfangs habe ich mir viele Gedanken gemacht», erzählt der Stürmer-Neuling, «doch dann liess ich es einfach auf mich zukommen.» Und seither meistert das Grünstern-Eigengewächs die neue Herausforderung mit Bravour. Vier Tore erzielte Hegg in der Meisterschaft, einmal traf er im Cup – seine ersten Tore in der laufenden Saison.
Ähnlich geschickt, wie Hegg die gegnerischen Verteidiger aussteigen lässt, weicht er der Frage aus, ob er nun grossen Gefallen an der neuen Position gefunden habe. «Wenn ich keine Bälle sehen würde, würde es mir natürlich keinen Spass machen. Aber das ist ja nicht der Fall, da es uns zuletzt besser läuft. Ich spiele dort, wo ich dem Team helfen kann.»
Die Ipsacher konnten die letzten beiden Partien gewinnen und verschafften sich damit ein wenig Luft am Abstiegsstrich. Wirklich verschnaufen können sie aufgrund der engen Tabellensituation aber nach wie vor nicht. Direkt unter dem Strich lauert der FC Develier, der den Anschluss letzte Woche mit einem Sieg über Courtételle halten konnte. Dass gegen Saisonende aus den Jura-Derbys überraschende Resultate hervorgehen, ist für Regionalfussball-Kenner so überraschend auch wieder nicht.

«Jeder weiss, um was es geht»
Wie auch immer: Hegg will die verschiedenen Möglichkeiten, wie sich die Tabelle noch verändern könnte, nicht allzu detailliert berechnen. «Wichtig ist jetzt, dass alle fokussiert bleiben. Jeder weiss, um was es geht.»
Für das morgige Auswärtsspiel gegen den FC Aarberg gäbe es auch nicht wirklich ein Patentrezept. «Wir müssen einfach an die Leistungen der letzten Spiele anknüpfen. Für uns geht es noch um etwas, für Aarberg nicht. Das könnte ein Vorteil sein.» Jedenfalls dürfte auch auf der Aarolina angekommen sein, dass Kilian Hegg in den Sturm gezogen ist und man ein Auge auf ihn werfen sollte.  

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27 Punkte sind nicht genug

In vergangenen Jahren war man mit 27 Punkten auf der sicheren Seite. Heuer muss der FC Besa Biel mit dieser Ausbeute aber wegen der engen Tabellensituation weiterhin um den Ligaerhalt zittern. «Wir müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren, denn wir haben es immer noch in den eigenen Händen», sagt Trainer Albertoz Murtaj. Der Nachfolger des entlassenen Marc Bönzli scheint in den letzten Wochen den Draht zu den Spielern gefunden zu haben. Auf die zwei Unentschieden zu Beginn seiner Amtszeit gegen den Tabellenersten und -zweiten folgten zwei Siege und eine Niederlage. Es brauche immer eine gewisse Zeit, so Murtaj, bis die Mannschaft die Philosophie des Trainers verinnerlicht habe. «Nun bin ich überzeugt, dass wir den Ligaerhalt schaffen werden. Die Einstellung der Spieler bereitet mir Freude, die Trainings sind sehr gut besucht», sagt Murtaj, der in den letzten Partien eine stetige Steigerung ausgemacht hat. Jetzt gelte es, diese im Match morgen in Courgenay und zum Abschluss zuhause gegen das derzeit unter dem Strich klassierte Develier fortzusetzen. bil

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FC Biel hofft auf Ausrutscher von Liestal
Der FC Biel könnte morgen den Aufstieg in die 1. Liga schaffen. Dazu ist er aber auf Schützenhilfe angewiesen. Wenn Verfolger Liestal daheim gegen Allschwil Punkte liegen lässt, können die Bieler mit einem Sieg auswärts gegen Tavannes/Tramelan vorzeitig ihr Saisonziel erreichen.
In der 2. Liga regional wird Azzurri versuchen, mit einem Heimsieg über Courtételle das seinige beizutragen, damit das Aufstiegsrennen offen bleibt. Fährt Cornol jedoch gleichzeitig in Boncourt dreiPunkte ein, ist den Jurassiern die Promotion sicher. bil