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Segeln

Jungtalent nimmt sein Leben in die Hand

Für Damian Suri geht das Austauschjahr in Neuseeland bald zu Ende. Der junge Lasersegler aus Mörigen hat viel erlebt und will im August an der Schweizer Meisterschaft von seinen Starkwind-Erfahrungen profitieren.

Ist in seinem Element: Damian Suri während eines Segelturns auf der Spirit of New Zealand./Bild: zvg

Damian Suri ist vom Segelturn auf der Spirit of New Zealand zurückgekehrt. Der Seeländer gerät ins Schwärmen, wenn er von seinen Erlebnissen erzählt. «Wir haben mehr als 250 nautische Meilen zurückgelegt, Delfine gesehen und einen Tag auf der Great Barrior Insel verbracht.» Mit «wir» sind 52 Passagiere gemeint, die mit dem rund 45 Meter langen Dreimaster zehn spannende Tage auf dem Meer erlebt haben. Suri war zum zweiten Mal dabei, diesmal als «Leading Hand». Diese Funktion bezeichnet Crewmitglieder, die kostenlos arbeiten. «Mein Job war es, ein gutes Beispiel für die Trainees zu sein und auszuhelfen, wenn irgendwo etwas kaputt ging. Ich habe Leute aus ganz Neuseeland kennen gelernt, mit denen ich eine grandiose Zeit verbracht habe», so der Schweizer Meister von 2012 in der Optimisten-Klasse.
Büffeln für das «Advanced»
Der 18-jährige Möriger weilt seit letztem Sommer im Rahmen eines Austauschjahrs in Neuseeland. Er wohnt im Norden von Auckland bei Gastfamilien und geht zur Schule. «Mein Englisch hat sich sicher verbessert», so Suri, der in zwei Wochen die Prüfung für das «Advanced» macht. «Mein Deutsch brauche ich derzeit nur im Blog.» Über seine persönliche Homepage lässt er die Daheimgebliebenen mit Tagebucheinträgen und Bildern am Auslandaufenthalt teilhaben. «Schulschluss ist bereits um 15.30 Uhr. So habe ich genug Freizeit und kann etwas unternehmen.»
Faszinierende Landschaft
Neuseeland gehört zum Pazifischen Feuerring. Dies äussert sich unter anderem in vulkanischer Aktivität. «In Rotorua strömt seit Jahren 400 Grad heisses Wasser aus der Erde. Neben der Quelle gibt es einen Fluss mit zehngrädigem Wasser.» Suri ist immer wieder von den Landschaften und Naturphänomenen beeindruckt. Neben der Schule und den Ausflügen geniesse auch der Sport einen hohen Stellenwert. Neuseeland ist der amtierende Rugby-Weltmeister und gilt als grosse Segelnation. «Dreimal in der Woche spiele ich Rugby und bin zudem dreimal im Fitness», sagt Suri.
Technik im Starkwind lernen
Nachdem sich der Gast aus der Schweiz ein Boot gemietet hatte, ging er mit den Einheimischen ein paar Mal auf dem Meer trainieren. «Ich konnte mir viel Respekt verschaffen, weil ich besser im schwachen Wind war und alle abgehängt habe», so Suri. «Im starken Wind habe ich allerdings wenig Chancen. Seit letzten November gehe ich regelmässig ins Krafttraining und mache viele Fortschritte, was mir bei Starkwind-Bedingungen hilft. Dennoch fehlt es an der Technik.» Auf dem Laser Radial, seiner in der Schweiz angestammten Bootsklasse, sei er eher selten unterwegs gewesen. Das Segeln auf den grösseren Booten helfe ihm aber, viel über die Strömung zu lernen.
Neues Ziel in der Schweiz
Am 20. Juli heisst es Abschied nehmen. Einen Monat später wird Suri an der Laser-Schweizer-Meisterschaft starten. «Ich hoffe, dass mir in Silvaplana meine Starkwind-Erfahrungen und meine Fitness dienlich sein werden. Ich war noch nie so fit wie jetzt.» Suri weiss, dass er sich mit guten Leistungen bei Swiss Sailing für einen Kaderplatz aufdrängen muss. In den letzten Monaten hat der Teenager gelernt, sich alleine durchzukämpfen.
Suris Erlebnisbericht mit Bildern auf www.damiansuri-nzl.ch

Francisco Rodríguez