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Kein Losglück nach dem Cup-Fight

Der FC Biel ist mit einem 4:2-Auswärtssieg gegen Baden in die 2. Hauptrunde des Schweizer Cups vorgestossen. Statt zuhause gegen einen Grossen spielen die Bieler bei den Black Stars in Basel.

Kampf um Ball und Cup-Los: Biels Stürmer Brian Beyer (links) im Laufduell mit Badens Verteidiger Patrick Muff. Bild: Aimé Ehi/A

Francisco Rodríguez

Der FC Biel tritt am 18./19. September in der 2. Cup-Hauptrunde beim Basler Quartierverein Black Stars an. «Wir hatten uns so sehr einen Grossen gewünscht», meinte gestern Abend Biels Mittelfeldspieler Matthew Mäder. Statt YB oder den FC Basel in der Tissot Arena herauszufordern, gibt es nun eine unattraktive Affiche auswärts gegen einen Ligakonkurrenten. «Immerhin stehen die Chancen besser, den Einzug in die Achtelfinals zu schaffen und dort einen Super-League-Vertreter zugelost zu erhalten.» Das sieht auch FC-Biel-Präsident Dietmar Faes so. «Zuerst habe ich gedacht, nicht schon wieder ein undankbarer Gegner. Ich bin aber überzeugt, dass wir die Black Stars schlagen, und dann hoffen wir auf ein Traumlos.»

Beide Teams standen sich zuletzt in der 1.-Liga-Saison 2018/19 gegenüber, am Ende deren die Basler in die Promotion League aufstiegen. Für Biel gab es sowohl auswärts als auch zuhause eine 0:2-Niederlage. Zwei Jahre nach den Black Stars hat auch der FC Biel den Sprung in die dritthöchste Spielklasse geschafft, womit die Teams auch in der Meisterschaft gegeneinander antreten werden – am 13. November in Biel und im nächsten Frühling in Basel. Zuvor kommt es somit zum Duell im Cup.

Spektakel und Emotionen in Baden

Den Einzug in diese 2. Hauptrunde mussten sich die Bieler am Vortag beim FC Baden hart erkämpfen. Die Aargauer, die letzte Saison das 1.-Liga-Aufstiegsrennen knapp verloren hatten, waren auf ihrem Kunstrasen der erwartet schwierige Gegner und erwischten Biel nach einer Viertelstunde mit einem schnellen Gegenangriff über die rechte Seite. Jakovljevic’ weite Hereingabe in den Sechzehner wurde von Teichmann mit einer akrobatischen Einlage erfolgreich zum 1:0 finalisiert. Der Cup-Fight war so richtig lanciert und sollte noch viele Emotionen bereithalten.

Für Jubel bei den mitgereisten Bieler Fans sorgte zunächst die Aktion in der 28. Minute. Fleury eroberte sich in der eigenen Platzhälfte den Ball zurück und lancierte steil Beyer, der unaufhaltsam auf das gegnerische Tor loszog. Badens Torhüter Hübel konnte zwar Beyers Schuss abklatschen, allerdings nur vor die Füsse des mitgelaufenen Grasso, der diese erstklassige Ausgleichschance nicht ausliess. Der Lärm im Gästesektor schwoll an, als Colamartino nach einem Freistoss von Erard am schnellsten reagierte und das 2:1 erzielte.

Anstatt den Vorsprung in die Pause zu retten, mussten die Bieler dem Heimteam noch den Ausgleich zugstehen, wobei dieses 2:2 für hitzige Diskussionen sorgte. Der angestürmte Herger touchierte Grivot unglücklich, worauf der Bieler Goalie machtlos zusehen musste, wie daneben Weber den Ball einschob. Die Schiedsrichterin erkannte dabei kein Foul des Stürmers und gab trotz Protesten der Bieler den Treffer. Grivot musste gepflegt werden und spielte bis am Ende weiter. Im Anschluss wurde bei ihm allerdings eine leichte Gehirnerschütterung diagnostiziert.

Die Nachspielzeit lief bereits, als es auf der gegenüberliegenden Seite eine weitere strittige Szene gab. Hübel intervenierte ungestüm vor dem angestürmten Alic, worauf beide Spieler zu Boden gingen und ausgewechselt werden mussten. Der von den Bielern erhoffte Penaltypfiff blieb aus, dafür ertönte nach längerer Unterbrechung der Pausenpfiff. Auch Alic hat eine leichte Gehirnerschütterung erlitten. Für ihn kam nach dem Seitenwechsel Mäder, der sich gleich ausgezeichnet in Szene setzen konnte. Mourelle trat aus rechts einen Freistossball, den Mäder am entfernteren Pfosten zur neuerlichen Führung für den FC Biel einköpfelte.

Rote Karte gegen Baden

«Unser Trainer hatte mir gesagt, ich müsse auf der Ersatzbank bereit sein, da ich jederzeit eingewechselt werden könnte», sagte der 3:2-Schütze. Während in der Halbzeitpause Sirufo sein Team ermahnte, ruhig und fokussiert zu bleiben, lief sich Mäder auf dem Platz ein. «Für mich war es, als würde ich das Spiel von vorne beginnen.» Sein Blitztor beflügelte die Bieler, die ab der 58. Minute nach einer roten Karte gegen Weilenmann sogar in Überzahl agieren durften. Kurz vor Schluss machte Ghomrani mit dem 4:2 alles klar.

«Wir dominierten die Partie und hätten höher gewinnen sollen», meinte Mäder. Ein kleiner Makel, der die grosse Freude über den Erfolg mitnichten trübte. Gestern folgte der kleine Dämpfer. Bevor der Cup wieder zum Thema wird, liegt der Fokus auf dem ersten Heimspiel in der neuen Meisterschaft, am Mittwoch gegen Stade Nyonnais.

Stichwörter: Fussball, FC Biel, Sport, Cup