Francisco Rodríguez
Nachdem die dritte Mannschaft des BSV Bern Leader GC Amicitia Zürich zurückgebunden hatte, winkte den bereits seit einer Woche als Aufsteiger feststehenden Lyssern sogar der Gruppensieg. Im abschliessenden Spiel gegen Kriens war dazu ein Sieg mit drei Toren Unterschied nötig. Ensprechend druckvoll startete die PSG in ihre letzte 2.-Liga-Partie. «Wir haben von Beginn weg dominiert und auch in der zweiten Halbzeit nicht nachgelassen», freute sich Lyss-Trainer Stani Nowak über den Auftritt seines Teams. Nach dem 19:12-Pausenstand erhöhten die Gastgeber in der Sporthalle Grien vor der Saisonrekordkulisse von 450 Zuschauern bis zur 40. Minute auf 26:15.
Das Publikum auf den Rängen machte viel Stimmung und begleitete seine Mannschaft in der Schlussphase mit stehenden Ovationen. Als dann die Sirene ertönte, gab es kein Halten mehr. Gemeinsam wurde gejubelt und gefeiert. «Dieser Erfolg ist kein Zufallsprodukt», betonte Nowak. «Wir haben ihn uns gemeinsam erarbeitet. Hut ab vor meiner Mannschaft, die meine Handballphilosophie unter der Leitung von Lenker und Denker Thomas Zitterli ausgezeichnet umgesetzt hat.» Zitterli, der vom zentralen Rückraum aus die Spielzüge einfädelte, gab eine erfolgreiche Abschiedsvorstellung. Der Teamälteste wird aus beruflichen Gründen aus der ersten Mannschaft zurücktreten (das BT berichtete). Auch Patrick Spichiger sowie Stefan Egger setzen wegen der Arbeit fortan andere Prioritäten und Sebastian Eglin macht ein Jahr Pause. Bis im Oktober werden zudem Nicolas Weidmann und Eric Zehnder im Militär sein.
Die Suche nach Verstärkungen
«Ich hoffe, dass wir bis zum Meisterschaftsbeginn eine gute Mannschaft zusammenhaben und wir uns wieder in der 1. Liga etablieren können», so Nowak, der seine zweite Saison mit den Lyssern in Angriff nehmen wird. «Wir sind zuversichtlich, den einen oder anderen starken Spieler holen zu können», sagte Christian Tschanz, Chef Leistung. Man stehe mit diversen Kandidaten in Kontakt, spruchreif sei aber noch nichts. «Es sieht so aus, als könnten wir die Lücke im zentralen Rückraum mit einem guten Leistungsträger schliessen», verriet Tschanz. Zu viele Gedanken über die Zukunft wollte man sich am Samstag im Grien noch nicht machen, sondern den wunderbaren Moment gemeinsam mit den Fans geniessen. «Alle in der Mannschaft und im ganzen Verein haben mitgezogen und zu diesem Erfolg beigetragen», so Tschanz.
«Saisonziel erreicht, das fühlt sich einfach genial an», sagte Topskorer Moritz Grünig, der noch vor einem Jahr mit seinen Lysser Kollegen den Abstieg in die 2. Liga zu verkraften hatte. «Wir sind als Team zusammengewachsen», so Grünig zur Etappe in der 2. Liga. «Der neue Trainer hat uns wichtige Impulse gegeben. Es gibt einfach nichts Besseres, als zu gewinnen.» In insgesamt 25 Meisterschaftspartien gab es 22 Siege. Dazu kam der Durchmarsch im Cup-Wettbewerb des Regionalverbands Bern-Jura mit dem Finalerfolg gegen die zweite Mannschaft des HS Biel.
Präsident lobt alle Teams
Klubpräsident Daniel Stähli, der während den Heimspielen jeweils am Speakerpult sitzt und organisatorisch tatkräftig mithilft, zeigte sich hochzufrieden. «Vor einem Jahr war die Gemütslage noch eine ganz andere gewesen. Jetzt sind wir aber wieder dort, wo wir hingehören», sagte Stähli. «Die Mannschaft hat unter einem sehr guten Trainer eine ausgezeichnete Saison gespielt. Mit Christian Tschanz konnten wir zudem den wichtigen Posten Chef Leistung wieder besetzen und die Aufgaben auf mehr Schultern verteilen.»
Stähli hob nicht nur die Leistung der ersten Mannschaft hervor, sondern würdigte die Resultate aller Teams. Geehrt wurden am Samstag auch das zweite Männerteam, das den Aufstieg in die 2. Liga geschafft hat, die U19-Junioren, die weiterhin in der Inter-Klasse spielen, die U15, die aufgestiegen sind, und die U17, die in der Inter-Barrage knapp den Sprung verpasst haben. «Wir stellten zum ersten Mal ein Team mit U14-Juniorinnen in der Meisterschaft und werden ab nächster Saison dazu auch noch eines mit U16-Juniorinnen haben», erzählte Stähli. In den unteren Altersstufen sei der Zulauf von Kindern gross. «Im Moment läuft es sehr gut, auch was die Breite beim Nachwuchs betrifft. Das war eine ausserordentlich erfolgreiche Saison für den gesamten Verein.»
Ab Juni wieder im Einsatz
Das 1.-Liga-Team als Aushängeschild der PSG Lyss wird sein Sommertraining unter Nowak Anfang Juni in Angriff nehmen. Bis zu den Schulferien gibt es einen ersten Trainingsblock, ehe ab August in der Sporthalle Grien die Meisterschaftsvorbereitungen beginnen. Bis dahin dürfte ein Grossteil der personellen Vakanzen bereinigt worden sein.
