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Eishockey

Lysser machen vorzeitig alles klar

Der SC Lyss hat die Playoff-Viertelfinalserie gegen die Argovia Stars ohne Niederlage für sich entschieden und zuhause die dritte Partie mit 5:4 nach Verlängerung gewonnen. Der Halbfinalgegner steht noch nicht fest.

Grosser jubel: Der SC Lyss steht trotz zwischenzeitlicher Schwierigkeiten in den Playoff-Halbfinals. Bild: Tanja Lander/bieler tagblatt

Francisco Rodríguez

Der SC Lyss hat sich gegen Aarau letztlich klar mit drei Siegen in Serie für die Playoff-Halbfinals qualifiziert. Allerdings bekundeten die Gastgeber gestern in der Seelandhalle Mühe, um den 5:4-Erfolg nach Verlängerung ins Trockene zu bringen. Trainer Patrick Glanzmann hatte schon im Vorfeld davor gewarnt, dass es eine enge Serie geben würde. Und er hätte fast recht behalten, denn nach zwei deutlichen Siegen erlitt Lyss leistungsmässig einen anfänglichen Einbruch.

Dreieinhalb Minuten waren gespielt, als Glanzmann bereits ein Timeout nehmen musste, um seine Mannschaft wachzurütteln. Zu diesem Zeitpunkt führten die Argovia Stars mit 2:0 und meldeten noch einmal ihre Ambitionen an. Der zweite Treffer fiel bei einem Ausschluss von Steinegger. Die Strafen spielten gestern eine zentrale Rolle, denn nach dem Anschluss durch Aeschlimann bei vier gegen vier Feldspielern traf Aaraus Topskorer Wittwer in doppelter Überzahl zum 3:1.

Für die Lysser war es ein Drittel zum Vergessen. Ausgerechnet die übermotiviert einsteigenden Gäste brachten aber Lyss gleich selber zurück ins Spiel. Sieben Zweiminuten-Strafen in kurzer Folge sprechen Bände. Diese numerische Überlegenheit nutzte der SC Lyss, um durch Gerber bei einem Spieler mehr auf dem Eis sowie Krebs bei zwei mehr zum 3:3 auszugleichen. Mit einer besseren Effizienz wäre allerdings im Mitteldrittel deutlich mehr dringelegen.

Im Schlussdrittel verpassten es die Einheimischen, trotz weiterer ausgezeichneter Chancen wegzuziehen, und wurden prompt dafür bestraft. Forrer schnappte sich die Scheibe und erwischte aus halblinks Goalie Zaugg in der entfernteren oberen Ecke. Die Argovia Stars schienen sich den Sieg in der regulären Spielzeit zu sichern. Doch dann musste mit Steiner der nächste Aarauer auf die Strafbank. Die Lysser zogen ihr Powerplay auf und kamen nach einem schönen Zusammenspiel durch Gerber in der 57. Minute zum verdienten Ausgleich.

Die Verlängerung brachte die Entscheidung. Als Gerber in die Kühlbox musste, machte Aarau Druck. Doch Krebs entwischte in Unterzahl und traf mit seinem Scharfschuss. Zur grossen Freude der Seeländer Hockeyfans, die mit ihren Spielern den 5:4-Sieg feierten. «Das war einer der schönsten Shorthander in meiner Karriere», sagte der Siegesschütze. «Wir haben sie nach den beiden klaren Siegen etwas unterschätzt. Die Zeit lief aber für uns.»

Damit haben die Lysser eine längere Zitterpartie gegen die im Verlauf der Meisterschaft immer besser gewordenen Argovia Stars vermieden und können sich vorzeitig auf den Halbfinal fokussieren. «Wir wussten, dass wir zu den Top-4 gehören», so Krebs. «Was jetzt kommt, ist Zugabe.»

Wer im Halbfinal ab Samstag in einer Woche der Gegner sein wird, ist noch offen. Favorit Thun tut sich gegen Basel-Kleinhünigen unerwartet schwer. Gestern konnten die Oberländer ihre Serie immerhin auf 1:2 verkürzen und benötigen morgen und am Dienstag zwei weitere Erfolgserlebnisse, um vier Tage später die Seeländer empfangen zu dürfen. Sollte der Masterround-Zweite Thun an Basel scheitern, würden die Lysser im Halbfinal auf Wiki-Münsingen treffen.

Stichwörter: SC Lyss, Playoff, Viertelfinal, Sieg