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Handball

Lysser Talent holt sich Spielhärte

Lukas Affolter startet am Samstag mit der PSG Lyss in die 1.-Liga-Abstiegsrunde. Dank einer Doppellizenz konnte der Lysser zuletzt in Biel NLB-Luft schnuppern – mit einem persönlichen Erfolg.

Voller Einsatz: Lukas Affolter (am Ball) will die PSG Lyss zum Ligaerhalt führen./Copyright: Yann Staffelbach/Bieler Tagblatt

Francisco Rodríguez

Zwei Minuten waren noch zu spielen, als der für die Schlussviertelstunde eingewechselte Lukas Affolter anlief und Stäfa-Goalie Ramon Kusnandar mit einem wuchtigen Wurf in der unteren Ecke erwischte. Die Lysser Leihgabe beim HS Biel ballte die Faust. «Am Ende war ich einer der ganz wenigen, die sich trotz Niederlage gefreut haben», sagt Affolter zu seinem nur aus persönlicher Sicht gelungenen NLB-Debüt.

Mit dem 21-jährigen Linkshänder und seinem Teamkollegen Nicolas Weidmann verfügen derzeit zwei Lysser Spieler aus dem 1.-Liga-Team über eine Talentförderlizenz, die ihnen auch Einsätze in der NLB-Mannschaft des HSBiel erlaubt. Nachdem letzte Saison Weidmann schon verschiedentlich in Biel ausgeholfen hatte, soll nun auch Affolter zum einen oder oderen Einsatz kommen. Neben den drei wöchentlichen Trainings bei seinem Stammverein PSG Lyss leistet er ein zusätzliches am Dienstagabend in Biel. Affolter sagt, er profitiere sehr viel von der hohen Trainingsintensität und Spielhärte und davon, dass ihn nun insgesamt vier Trainer betreuen würden – Lyss-Cheftrainer Jozef Hantak und dessen Assistent Christian Tschanz sowie Benjamin Steiger und Elias Liggenstorfer in Biel.

Diesen einen Tipp von Co-Trainer Liggenstorfer hat er schon gut in die Praxis umgesetzt. «Ich laufe tendenziell zu nahe an die gegnerische Abwehr heran, wenn ich den Abschluss suche», erklärt Affolter. Dem körperlich eher feingliedrigen Spieler würde gegen die massigen Abwehrreihen noch etwas die Durchschlagskraft fehlen. «Eli sagte, ich solle doch von weiter hinten werfen.» Das Erfolgsrezept für sein erstes NLB-Tor.

Als nächstes will Affolter, der sowohl im rechten Rückraum als auch am rechten Flügel einsetzbar ist, seine Tore wieder für die PSG Lyss werfen. Mit 29 Treffern ist er der fünftbeste Skorer des Teams, das für ihn absolute Priorität geniesst. An den Wochenenden, an denen die PSG Lyss nicht spielt, steht er für den HS Biel bereit. Bis im Frühling betrifft dies vier mögliche Termine. «So lange ich körperlich nicht am Anschlag bin, helfe ich gerne in Biel aus und versuche auch dort mein Bestes zu geben.»

Lukas Affolter stammt aus einer Lysser Handballerfamilie. Sein Vater hütete bei der PSG einst das Tor und ist Vorstandsmitglied, seine Mutter spielte im Frauenteam und sein Bruder bei den Junioren. «Durch unsere Eltern kamen wir sehr früh mit dem Handball und dem Vereinsleben in Berührung.» Er schätzt die familiäre Atmosphäre und den Mannschaftssport. Alle seien für einander da und würden auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Lukas’ Bruder Simon entdeckte schon früh auch den Fussball und musste sich entscheiden, als ihn die Nachwuchsabteilung der Young Boys anfragte. Inzwischen ist er wieder in Lyss – allerdings weiterhin als Fussballer und jetzt beim Sportverein.

Das sei für die Eltern schon ideal, sagt Lukas Affolter lachend. Denn der SV Lyss draussen und die PSG Lyss drinnen spielten ab Frühling im Grien sozusagen Seite an Seite. «Sie brauchen auf der Zuschauertribüne des Fussballstadions bloss die Türe zu öffnen, und schon sind sie in der Sporthalle.»

Am Samstag startet der Handballer gegen Muotathal in die Abstiegsrunde. Affolter will seinen Beitrag zu einem Auftakterfolg leisten und die in Biel erlangte Spielhärte in Lyss umsetzen.

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Spiele 1.-Liga-Abstiegsrunde

Lyss - Muotathal    Sa 17.00
Muri - Lyss    Sa 12. Februar
Altdorf - Lyss    Sa 19. Februar
Lyss - West HBC    Sa 26. Februar
Herzogenbuchsee - Lyss    So 20. März
Muotathal - Lyss    Sa 26. März
Lyss - Muri    Sa 9. April
Lyss - Altdorf    Sa 23. April
West HBC - Lyss    30. April
Lyss - Herzogenbuchsee    Sa 7. Mai 
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Stichwörter: Handball, HS Biel, PSG Lyss