Sie sind hier

Abo

Tennis

Nachwuchs fordert Hingis und Bencic

Gestern standen Martina Hinigs und Belinda Bencic ein erstes Mal auf dem Center Court. Am Kids Day brachten sie viele Kinderaugen zum Leuchten. Im Gespräch mit der Turnier-Botschafterin Hingis wird klar: Biel ist auch eine Vorbereitung auf den Halbfinal im Fed Cup.

  • 1/54
  • 2/54
  • 3/54
  • 4/54
  • 5/54
  • 6/54
  • 7/54
  • 8/54
  • 9/54
  • 10/54
  • 11/54
  • 12/54
  • 13/54
  • 14/54
  • 15/54
  • 16/54
  • 17/54
  • 18/54
  • 19/54
  • 20/54
  • 21/54
  • 22/54
  • 23/54
  • 24/54
  • 25/54
  • 26/54
  • 27/54
  • 28/54
  • 29/54
  • 30/54
  • 31/54
  • 32/54
  • 33/54
  • 34/54
  • 35/54
  • 36/54
  • 37/54
  • 38/54
  • 39/54
  • 40/54
  • 41/54
  • 42/54
  • 43/54
  • 44/54
  • 45/54
  • 46/54
  • 47/54
  • 48/54
  • 49/54
  • 50/54
  • 51/54
  • 52/54
  • 53/54
  • 54/54
zurück

Michael Lehmann

Sie streckten sich, zeigten sich reaktionsschnell und brachten fast jeden Ball zurück. Wer am gestrigen Kids Day das Vergnügen hatte, mit Martina Hingis oder Belinda Bencic zu trainieren, merkte schnell, dass es nicht einfach ist, gegen die beiden arrivierten Tennisprofis zu punkten. Die rund 40 Jungen und Mädchen, alle zwischen 3- und 12-jährig, strengten sich jedoch an und brachten die beiden Frauen ziemlich ins Schwitzen.

«Ja, einige Kinder haben mich ordentlich ins Laufen gebracht», sagt Hingis nach dem Training mit einem Lächeln im Gesicht. Sie sei sonst eher keine geduldige Person, aber die Übungen mit den Kindern hätten ihr viel Spass gemacht. «Es ist schön ihre Freude zu sehen, wenn es ihnen gelingt, einen Punkt gegen mich zu machen.» Als Botschafterin des Turniers in Biel ist es Hingis gleich doppelt wichtig, den Nachwuchs fürs Tennis zu motivieren. Sie hofft, dass die Jugend durch das zweite Schweizer Frauenturnier neben Gstaad motiviert werde, die Sportart zu betreiben. Wobei der Einstieg oft eine Hürde darstelle. «Tennis ist halt nicht so einfach wie Fussball», meint Hingis. Gerade zu Beginn brauche es meist etwas Durchhaltevermögen.

Auch Belinda Bencic hat den Auftritt mit den Kindern genossen. Sie könne sich noch gut an ihre Juniorenzeit erinnern, sagt die 20-Jährige. «Es war immer ein Highlight, mit meinen Idolen spielen zu können.»

Die Begeisterung hielt bis weit nach den Übungseinheiten an. Es gab kaum ein Kind oder Elternteil, welches nicht noch einen Foto- oder Autogrammwunsch hatte.

Olympia-Duo in Biel

Ab heute werden die Schweizer Tennisspielerinnen die Lockerheit ablegen. Erst werden die letzten Qualifikationspartien ausgetragen, danach stehen bereits mehrere nationale Aushängeschilder im Einsatz.

Martina Hingis und Doppelpartnerin Timea Bacsinszky trainieren heute ein erstes Mal zusammen. Ins Turniergeschehen werden die beiden erst morgen eingreifen. Ein Hauch Olympia weht also durchs Bieler Rund. Die starken Auftritte der beiden Schweizerinnen in Rio, die im Gewinn der olympischen Silbermedaille gipfelten, bleiben unvergessen. Hingis freut sich auf das Wiedersehen mit der Waadtländerin. Zuletzt standen die beiden im Februar in Genf gemeinsam auf dem Platz. Im bedeutungslosen fünften Spiel des Fed-Cup-Viertelfinals gegen Frankreich siegte das Duo 6:4, 6:4 gegen Amandine Hesse und Kristina Mladenovic. «Es ist lässig, das Heimturnier mit ihr zusammen zu bestreiten.» Dass es dazu kommt, war lange nicht sicher. Bacsinszky erlitt im März in Indian Wells eine Sehnenentzündung am linken Handgelenk und musste im Achtelfinal aufgeben. Danach verzichtete die 27-Jährige auf eine Teilnahme in Miami und gab an, eine Pause einzulegen. «Ich hatte kurz Angst, dass sie nicht fit wird», gibt Hingis zu. Aber offenbar sc
heint sich Bacsinszky rechtzeitig erholt zu haben.

Vorbereitung auf Minsk

Kann sich Hingis vorstellen, 2020 in Tokio erneut mit Bacsinszky anzugreifen? «Sag niemals nie, aber eher nein», sagt die 36-Jährige und fügt an: «Ich werde die Olympischen Spiele wie die meisten Menschen wohl auf dem Sofa verfolgen.»

Umso motivierter ist die Ostschweizerin im Hinblick auf das Halbfinale im Fed Cup. Eine Woche nach dem Ladies Open in Biel spielt das Schweizer Nationalteam um Trainer Heinz Günthardt in der weissrussischen Hauptstadt Minsk um den Einzig ins Finale. Die Ausgangslage ist vielversprechend, hat sich Weissrussland im Viertelfinal doch eher überraschend gegen die Niederlande durchgesetzt. «Wir haben in der Tat eine grosse Chance, etwas Tolles fürs Schweizer Frauentennis zu erreichen», so Hingis.

Mit Timea Bacsinszky, Belinda Bencic, Viktorija Golubic und Martina Hingis steht das ganze Team in Biel im Einsatz. Es käme einer zusätzlichen Woche der Vorbereitung gleich, sagt Hingis. «Wir werden die Zeit nutzen und sicher auch einiges zusammen unternehmen.»

Halbfinal gegen Knoll?

In der ersten Runde wartet eine machbare Aufgabe auf Hingis und Bacsinszky. Sie treffen auf das lettisch-deutsche Duo Diana Marcinkevica und Carina Witthöft. Im Halbfinal könnte es zum Aufeinanderteffen mit der Seeländerin Xenia Knoll kommen.