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Tennis

Nachwuchstalent verliert erst im Final

Favorit Henri Laaksonen ist in Biel mit einem Finalerfolg über den erst 15-jährigen Jérôme Kym zum vierten Mal Schweizer Meister geworden. Bei den Frauen setzte sich erstmals Tess Sugnaux durch.

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Francisco Rodríguez

Er war die grosse Überraschung im Männer-Turnier: Der erst 15-jährige Aargauer Jérôme Kym. Musste das Nachwuchstalent letztes Jahr an den Schweizer Meisterschaften in Biel noch die Qualifikation bestreiten, marschierte er nun bei seiner zweiten Teilnahme bis in den Final durch. Beeindruckend war speziell sein Halbfinalerfolg über den Davis-Cup-Spieler Marc-Andrea Hüsler. Nach verlorenem Startsatz gab der U14-Weltmeister Kym nicht auf und konnte die enge Partie mit 5:7, 7:6, 6:4 noch zu seinen Gunsten drehen. Als Belohnung gab es für ihn ein Finalduell gegen die Schweizer Nummer 3 Henri Laaksonen.

«Es ist ein schönes Gefühl, ein paar starke Spieler bezwungen zu haben», meinte das junge A-Kader-Mitglied von Swiss Tennis über seine Leistung, die allerdings auch ihren Preis hatte. «Ich fühlte mich etwas schlapp und hatte keine Kraft mehr in den Beinen.» Im Endspiel riss er sich zusammen und wollte dem grossen Favoriten die Stirn bieten. Laaksonen liess aber im ersten Satz nichts anbrennen und gewann diesen sicher mit 6:2. Kym zeigte Emotionen, pushte sich und griff im zweiten Durchgang noch einmal an. Dabei brachte er bei eigenem Aufschlag und mit der Vorhand, beides die grossen Stärken des Youngsters, Laaksonen in Bedrängnis. Der Aussenseiter führte mit 3:2, beging dann aber den einen oder anderen Fehler zu viel. «In solchen Situationen hat mir etwas die Erfahrung gefehlt», sagte der N3-klassierte Spieler.

Auf der anderen Seite konnte der Titelfavorit seine Routine voll ausspielen, holte die wichtigen Punkte und das vorentscheidende Break. Damit war der Bann gebrochen. Kym unterlief noch ein Doppelfehler, er haderte mit sich, während der kühle Schweiz-Finne ruhig blieb. Beim Stand von 5:3 aus Sicht von Laaksonen konnte zwar sein Kontrahent bei eigenem Aufschlag Matchbälle abwehren und noch einmal den Vorteil holen. Doch ein Ball knapp neben der Linie sowie ein gelungener Passierball von Laaksonen besiegelten schliesslich den Favoritensieg. «Es war gleichwohl ein geiles Finalspiel, ich habe es heute genossen», meinte der Verlierer.


Lob von Laaksonen an Kym
Laaksonen, der zum vierten Mal Schweizer Meister geworden ist, würdigte die Leistung seines elf Jahre jüngeren Kontrahenten. «Er hat wirklich gut aufgeschlagen und sehr schnell gespielt», so Laaksonen über Kyms Einsatz. «Er blieb mit seinem Spiel stets gefährlich.» Wie weit es eine der grössten Nachwuchshoffnungen des Schweizer Tennissports bringen werde, stehe in den Sternen. «Mit 15 Jahren kann man noch nicht sagen, ob der Weg in die Top-100 oder sogar Top-10 führt», so Laaksonen, der letztes Jahr im August noch die Nummer 93 der Welt war und im aktuellen ATP-Ranking an 176. Position geführt wird. «Es hilft aber, wenn man wie er in diesem Alter schon so gut ist. Er muss nun weiterhin immer hart an sich arbeiten.»


Tennis spielen und Englisch büffeln
Wie Laaksonen, der früher vier Jahre im Nationalen Leistungszentrum verbracht hatte, ist nun Kym in Biel zuhause. Seit 2016 hat er hier sein Zimmer und trainiert täglich auf den Plätzen von Swiss Tennis. Daneben büffelt er Englisch, um für die grosse Tennis-Welt auch sprachlich gerüstet zu sein. «Mein Ziel ist eine Profikarriere», so Kym, der trotz des starken SM-Turniers in Biel mit beiden Füssen am Boden bleibt. «Ich muss Schritt für Schritt machen und jede Gelegenheit nutzen, um mich weiter zu verbessern.» Auf dem Programm stehen für ihn nach den Feiertagen wegweisende ITF-Turniere in Tunesien und Frankreich.


Qualifikation für Australian Open
Laaksonen fliegt schon heute nach Finnland, wo er weiter trainiert. «Ich bin sehr zufrieden mit meinem Auftritt hier in Biel», so Laaksonen. Nach einer schwierigen Saison mit gesundheitlichen Rückschlägen in der ersten Jahreshälfte und unbefriedigenden Resultaten, konnte er sich nun Spielpraxis und Zuversicht holen. «In den letzten drei Wochen konnte ich voll trainieren und hatte keine Probleme mehr.» An Weihnachten reist Laaksonen weiter nach Australien, wo er sich in einem Challenger-Turnier auf den grossen Einsatz am Australian Open vorbereiten will. In Melbourne muss er sich den Platz im Hauptfeld mit einer guten Leistung in der Qualifikation verdienen. Nachdem der Tennisprofi in der Weltrangliste zurückgefallen ist, will er sich im nächsten Jahr wieder an die Top-100 herankämpfen.