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Eishockey

Nächster Doppelschlag bringt ZSC Lions zwei Matchpucks

Auch das fünfte Finalspiel der Playoffs in der National League endet mit einem Heimsieg. Mit einem 3:0 erarbeiten sich die ZSC Lions gegen Lausanne zwei Chancen zum Meistertitel.

(sda) Die ZSC Lions zuhause und ihre Doppelschläge: Es ist bislang in dieser Finalserie das einzige, bei dem der Favorit gegenüber dem Finalneuling Lausanne Vorteile hat. Es reicht aber, um nach dem dritten Heimsieg zwei Chancen auf den zehnten Meistertitel zu haben - am Samstag in der Waadt und, wenn nötig, am kommenden Dienstag zuhause.

Wieder war es im Mitteldrittel, in dem die Zürcher eine Phase der Unkonzentriertheit bei den Gästen eiskalt ausnützten. In der 38. Minute patzte der bisher überragende Lausanne-Goalie Connor Hughes erstmals in diesen Playoffs, als er ein harmloses Schüsschen Juho Lammikkos in die entfernte Torecke durchrutschen liess. Nur 51 Sekunden später erhöhte der 19-jährige Vorarlberger Vinzenz Rohrer mit seinem zweiten Playofftor auf 2:0.

Bereits im ersten - vom 0:1 zum 2:1 - und im zweiten - vom 1:2 zum 3:2 - Match hatten die ZSC Lions innert weniger Minuten im Mitteldrittel eine Partie gewendet. Und wiederum hatten die Zürcher zuvor zwei Minuten in Unterzahl schadlos überstanden und dabei das Publikum in der mit 12'000 wie immer im Final ausverkauften Arena in Zürich-Altstetten so richtig in Stimmung gebracht. In solchen Phasen, in denen es ihnen nicht läuft, gelingt es den Lausannern nicht, den Schaden zu begrenzen.

Ansonsten war von einem Klassenunterschied wenig zu sehen, auch wenn sich die Zürcher Lions die Führung mit einer Leistungssteigerung im Mitteldrittel verdienten. Zu Beginn hatten allerdings die Lausanner dominiert, schon in der 2. Minute vergab Tim Bozon eine Grosschance. Nach seinen zwei völlig ungewohnten Patzern am Dienstag war Simon Hrubec - wie von Coach Marc Crawford angekündigt - wieder der gewohnt sichere Rückhalt im ZSC-Tor. Für seinen vierten Shutout in diesen Playoffs - den ersten im Final und erstaunlicherweise den ersten zuhause - wehrte der Tscheche 24 Schüsse ab.

Im Schlussdrittel liessen die Zürcher keine grossen Chancen der Lausanner mehr zu. Das endgültig den Sieg sichernde 3:0 durch Justin Sigrist fiel 59 Sekunden vor Schluss ins leere Tor.

Die ZSC Lions bezahlten für den Sieg allerdings einen womöglich hohen Preis. Bereits im ersten Drittel schieden der bislang überragende Verteidiger Yannick Weber und der lettische Stürmer Rudolfs Balcers verletzt aus. Damit wurde auch die Paradelinie mit Sven Andrighetto, Denis Malgin und Balcers auseinandergerissen und verlor einiges an Wirkung. Dafür sprangen andere in die Bresche.

Ohne die beiden würde die ohnehin schon schwierige Aufgabe, am Samstag erstmals auch im Hexenkessel in Lausanne zu triumphieren, noch anspruchsvoller. Immerhin ist der Druck nun klar auf den Schultern der Waadtländer.

ZSC Lions - Lausanne 3:0 (0:0, 2:0, 1:0)

12'000 Zuschauer. - SR Lemelin (USA)/Borga, Fuchs/Obwegeser. - Tore: 38. (37:27) Lammikko (Fröden, Kukan)1:0. 39. (38:18) Rohrer (Grant) 2:0. 60. (59:01) Sigrist 3:0 (ins leere Tor). - Strafen: je 3mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Andrighetto; Pilut.

ZSC Lions: Hrubec; Weber, Kukan; Lehtonen, Geering; Trutmann, Christian Marti; Phil Baltisberger; Andrighetto, Malgin, Balcers; Frödén, Grant, Hollenstein; Rohrer, Lammikko, Riedi; Chris Baltisberger, Sigrist, Schäppi; Baechler.

Lausanne: Hughes; Glauser, Djoos; Heldner, Frick; Pilut, Genazzi; Jelovac; Rochette, Suomela, Sekac; Riat, Fuchs, Salomäki; Bozon, Jäger, Raffl; Holdener, Almond, Kenins; Pedretti.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Zehnder (verletzt) und Harrington (überzähliger Ausländer), Lausanne ohne Aurélien Marti, Perrenoud (beide verletzt), Haapala und Kovacs (beide überzählige Ausländer). Lausanne von 58:27 bis 59:01 ohne Torhüter.