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Regionalfussball

Nidau nimmt weiteren Anlauf

Der FC Nidau hat für die kommende Saison David Meister als Trainer verpflichtet. Zudem wird Ben Küffer ab Sommer für die Nidauer stürmen. Der FCN versucht erneut, zu seinen Wurzeln zurück zu finden.

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Lino Schaeren

Der FC Nidau kämpft in der 3. Liga gegen den Abstieg. Das ist derzeit die harte Realität beim regionalen Traditionsverein. Diese Woche ist die Mannschaft aus der Winterpause zurückgekehrt, hat das Training wieder aufgenommen. Geleitet werden die Einheiten von Daniel Habermacher. Er übernahm das Amt im Winter von Benito Tocchini, der seinen Trainerposten aus privaten Gründen geräumt hat.
Dass Habermacher nun die Trainings leitet, ist kein Zufall. Und schon gar keine Notlösung. Denn Habermacher soll in der Rückrunde nicht nur die 3.-Liga-Zugehörigkeit sichern. Er soll auch die Übernahme des Traineramts durch David Meister im Sommer vorbereiten. Meister ist derzeit Spielertrainer beim FC Diessbach. Habermacher war noch in der Vorrunde der laufenden Saison sein Assistent. Nun hat Meister aber für die kommende Saison einen Vertrag beim FC Nidau unterzeichnet. Er wird seine Aktivkarriere im Sommer 2013 beenden, den Verein wechseln und sich auf seine Aufgaben als Trainer konzentrieren. Habermacher kennt den Fussball, den Meister spielen lassen will. «Deshalb ist das eine optimale Lösung für uns», sagt Yvan Ghazarian, Sportchef beim FC Nidau und gleichzeitig Captain der 3.-Liga-Mannschaft.
 

Zurück zum Stammverein
Meister kehrt mit diesem Engagement im Juli zu seinem Stammverein zurück. Und er hofft, dass es ihm andere ehemalige Nidau-Akteure, die bei anderen Vereinen spielen, gleichtun werden. Denn der FC Nidau möchte eigentlich wieder zu den besten regionalen Fussball-Adressen im Seeland gehören. Deshalb nimmt der Verein unter dem Moto «back to the roots» einen neuen Anlauf, Nidauer wieder in Nidau zu vereinen. Zurück zu den Wurzeln, also. Vor einigen Jahren hat der FCN bereits einen Versuch gewagt – zu einer Infoveranstaltung erschienen die ehemaligen Nidau-Fussballer zwar zahlreich, unterschrieben hat dann aber kein einziger.

«Diesmal gehen wir es langsamer an, nicht mehr von null auf hundert», sagt Ghazarian. Mit der Unterschrift von Meister ist zumindest ein erster Schritt geschafft – damit ist der FC Nidau bereits weiter als beim letzten Versuch. Hoffen lässt die Vereinsverantwortlichen auch die Zusage von Stürmer Ben Küffer. Er spielt derzeit in der 2. Liga für den SC Aegerten Brügg, muss nächste Saison aber aus beruflichen Gründen etwas kürzer treten. Auch er ist einst beim FC Nidau gross geworden und kehrt nun zurück. «Mit Ben im Sturm können wir schon viel erreichen», sagt der Nidau-Sportchef. Weitere Verhandlungen mit Spielern laufen, Ghazarian hütet sich aber davor, Namen preiszugeben. Er wird nicht müde zu betonen, dass der Fokus nun auf der Rückrunde liege.
 

Kein komplett neues Team
Auch Meister will sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Er sagt aber zumindest, dass er gerne sechs Ehemalige zurückholen möchte, «das wäre optimal». Klar ist, dass der FC Nidau, der eine sehr junge Mannschaft stellt, etwas Routine gut gebrauchen könnte. Meister und Ghazarian sagen aber übereinstimmend, dass es nicht Ziel sei, eine komplett neue Mannschaft aufzubauen. «Wir wollen das bestehende junge Team punktuell verstärken.» Ghazarian sagt zudem, man wolle auch weiterhin auf die eigene Juniorenbewegung setzen.
Der FC Nidau will mit dem nun eingeschlagenen Weg mittelfristig zurück in die regionale 2. Liga. Bevor das Träumen erlaubt ist, muss das Fanionteam nun aber erstmal den Klassenerhalt in der 3. Liga sichern. Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt fünf Punkte. Noch stehen elf Meisterschaftspartien zwischen der Realität und dem Neuanfang.