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Schwimmen und «Ninja Warrior» sind am beliebtesten

Die Stadt Biel und der Verein Kids-Sport bieten Kindern ein reichhaltiges Sportangebot. Auch das Fernsehen hat Einfluss aufs Programm: Ein Überblick darüber, was gefragt ist – und was weniger.

Bild: bt/a

Reto Pfister

«Ninja Warrior» ist ja nicht wirklich eine Sportart. Ursprünglich ist es eine in Japan erfundene TV-Wettkampfshow, in der verschiedene Hindernisparcours bewältigt werden müssen. Kraft, Ausdauer und Körperbeherrschung sind nötig, um diese zu bewältigen. Mittlerweile gibt es als «Ninja Warrior Switzerland» auch eine Schweizer Version, bei der auch ein Seeländer, der Lysser Nick Thaler, teilgenommen hat (das BT berichtete). Bei jungen Leuten ist dieses Format besonders beliebt.

Und dies schlägt sich auch im Angebot von Institutionen nieder, die im Seeland Kindersportkurse durchführen. «‹Ninja Warrior› gehört zu den am meisten gefragten Angeboten», sagen Etienne Dagon, Leiter der Dienststelle der Stadt Sport, und Gabi Schibler, Programmleiterin des von ihr ins Leben gerufenen Vereins Kids-Sport, der in Zusammenarbeit mit Gemeinden und Schulen im Seeland, aber auch in Kerzers aktiv ist. Wie kommen die Angebote bei den Kindern an?

 

Klettern und Parkour sind sehr beliebt: Diese beiden Sportarten stossen bei den Kindern auf grosses Interesse. Es werden sogar spezielle Wochen dazu angeboten. Die Dienststelle Sport der Stadt Biel führt für 11-15-Jährige in den Frühlingsferien zwei Sportwochen durch, in der neben Ball- und Teamsportarten sowie Fechten vor allem die Trendsportart Parkour eingeübt wird. Kids-Sport führt in den Sommerferien in Biel zwei Kletter- und Boulderwochen durch.

 

Schwimmen ist sehr gefragt: In Biel sind die Schwimmkurse die Nummer 1 unter den Kindern, sie sind oft ausgebucht. Das gleiche trifft auf die ausserhalb der Stadt durchgeführten Angebote von Kids-Sport zu.

 

Unterschiedliches Vorgehen bei den Spielsportarten: In der Stadt Biel führt die Dienststelle Sport die Einstiegskurse für die Jüngsten im Fussball und im Eishockey durch, dies in Zusammenarbeit mit den Vereinen. Die Idee ist, dass die Kinder beim Schulsport mitmachen und sich anschliessend beim Klub anmelden. Die Dienststelle führt zusammen mit den Vereinen auch Turniere in verschiedenen Spielsportarten durch. Anders präsentiert sich die Situation bei Kids-Sport. «Spiele sind bei uns wenig gefragt», sagt Gabi Schibler. Die Kinder würden direkt in die Vereine gehen. Bei Sportarten wie Rollhockey, Streethockey oder Korbball, wo die Zahl der Interessierten weniger gross ist, werden Einstiegskurse gemeinsam mit den Klubs veranstaltet.

 

Beliebte Sportwochen: Die bereits erwähnten Sportwochen verzeichnen stets rasch viele Anmeldungen. Beliebt sind in der Stadt Biel die Angebote im Sommer mit Wassersportarten wie Kanu, Rudern und Paddeln. Kids-Sport führt neben polysportiven Wochen mit Schwerpunkt Klettern auch solche durch, in denen das Schwimmen im Mittelpunkt steht. Laut Schibler wird geprüft, ab 2024 auch Schneesportwochen zu veranstalten, in denen die Kinder auch übernachten.

 

Weniger gefragte Angebote: Etienne Dagon nennt Spotarten wie Schwingen, Tchoukball, Curling, Rugby, Kin-Ball. «Aber wir bieten sie immer noch an, um die Vereine bei der Suche nach neuen Mitgliedern zu unterstützen», sagt er. Gabi Schibler wiederum nennt die Rückschlagspiele wie Tennis, Badminton oder Squash. Hier sei die Nachfrage auch nur mässig.

 

Wichtig sei bereits bei Kindern, dass der Name, unter dem der Kurs angeboten werde, aussagekräftig sei und von allen verstanden werde, sagt Schibler. «Schreiben wir etwas unter dem Namen Rückschlagspiele aus, spricht das weder Kinder noch Eltern gut an.»

Die Zahlen sind eindrücklich. Bei Kids-Sport nutzen pro Jahr etwa 2000 Kinder die Angebote. Der Verein führt auch Sportworkshops als Pop-Up-Angebote direkt in den Schulen durch. Bei der Dienststelle der Stadt Biel sind es etwa 2400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am freiwilligen Schulsport, dazu etwa 600 Schülerinnen und Schüler in den Sportwochen.

Die Coronapandemie hat der Beliebtheit keinen Abbruch getan. «Unsere Camps haben im letzten Jahr alle stattfinden können», sagt Dagon.

Und Gabi Schibler bezeichnet ihren Verein gar als einen der Gewinner der Coronazeit. «Sobald es von den Vorgaben her wieder möglich war, haben wir vor zwei Jahren wieder Angebote gestartet», sagt sie. Viele Familien blieben in den Sommerferien zu Hause, Kids-Sport führte auf einem Campingplatz den polysportiven «Summer Fun» durch. Und kam damit sehr gut an.

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