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Leichtathletik

Seeländer Medaillengewinner fehlen

Joceline Wind und Caroline Agnou lassen die Hallensaison aus, Marc Bill fehlt ebenfalls. An der Hallen-SM vom Wochenende in Magglingen sind aus Seeländer Sicht die Nachwuchsathletinnen Valérie Guignard und Lenja Heusser am Start.

Caroline 
Agnou wird an der SM in Magglingen nicht starten.
 Bild: Keystone

Reto Pfister

Drei Medaillen gewannen Seeländer Athletinnen und Athleten im letzten Jahr, als die Hallen-SM in Magglingen coronabedingt ohne Publikum durchgeführt werden musste. Joceline Wind (Biel/Bienne Athletics) gewann über 1500 m Gold, Marc Bill (ST Bern) über die gleiche Distanz Silber. Und die Mehrkämpferin Caroline Agnou holte im Kugelstossen Bronze. In diesem Jahr – wieder mit Zuschauern – wird keiner der Medaillengewinner erneut aufs Podest steigen. Agnou erlitt in der Vorbereitung auf die Hallensaison einen Muskelfaserriss und konzentriert sich auf den Sommer. Wind verletzte sich Anfang Januar an der Achillessehne. Es dauerte einige Wochen, bis die 21-Jährige wieder richtig trainieren konnte. Sie entschloss sich daher, die Hallensaison ebenfalls auszulassen. Und auch Bill ist in diesem Jahr im Winter nicht an den Start gegangen.

 

Fokus auf den Nachwuchs

Aus Seeländer Sicht gehört damit die Aufmerksamkeit dem Nachwuchs. Valérie Guignard (TV Länggasse) strebt am Sonntag über 60 m Hürden die Finalqualifikation an, Lenja Heusser (TV Grenchen) weist im Kugelstossen unter zehn gemeldeten Athletinnen die fünftbeste Vorleistung auf. Anja Dubler (TV Länggasse) kann hingegen an der SM auch nicht teilnehmen. Sie leidet an einer Verletzung am linken Fuss, die näher untersucht werden muss. Es wäre ihr erster Start an einer Aktiv- SM gewesen.

In Magglingen wird am Wochenende fast die gesamte Schweizer Leichtathletik-Elite am Start sein (siehe Zweittext). Über 60 m ist Mujinga Kambundji die grosse Favoritin, mit 7,13 ist sie die Nummer 3 in der europäischen Jahresbestenliste. Sie trifft allerdings nicht auf Ajla Del Ponte; die zweite Schweizer Weltklassesprinterin hat die Hallensaison wegen eine Entzündung an der Hamstringsehne abgebrochen. Über 60 m Hürden kommt es zum Duell zwischen Ditaji Kambundji und Noemi Zbären. Erstere hat sich mit ihrer Bestleistung von 7,98 dem Schweizer Rekord von Julie Baumann bis auf drei Hundertstel angenähert. Der Mehrkämpfer Simon Ehammer wiederum tritt unter anderem im Weitsprung an; in dieser Disziplin machte er im Januar mit einer neuen Schweizer Rekordweite von 8,26 m auch international auf sich aufmerksam. Die Wettkämpfe gehen morgen von 14.10 Uhr bis 18 Uhr, am Sonntag von 10.50 Uhr bis 15.30 Uhr über die Bühne.

 

Starke Schweizer Leistungen unter dem Hallendach

Das Hoch in der Schweizer Leichtathletik hielt im Schatten der Winterspiele von Peking an. Eine Bestandsaufnahme der aktuellen Hallensaison. Wer setzte bislang die Glanzpunkte?

Simon Ehammer sticht hervor. Er hievte beim Siebenkampf im französischen Aubière den Schweizer Hallenrekord auf 6285 Punkte. Der 21-jährige Appenzeller steigerte die von ihm gehaltene Bestmarke um 193 Zähler. Im Rahmen des Siebenkampfes stellte Ehammer mit 8,26 m im Weitsprung eine zweite Schweizer Bestmarke auf.

Die Hürdensprinterin Ditaji Kambundji durchbrach die 8-Sekunden-Marke. 7,98 Sekunden sind ein international starker Wert. Diese Leistung garantiert an Hallen-Weltmeisterschaften eine Finalteilnahme. In der ewigen Schweizer Bestenliste ist die 19-jährige Bernerin nun die Nummer 2. Einzig Julie Baumann (7,95) ist jemals schneller gelaufen.

Nicht nur die jüngste, sondern auch die zweitälteste der vier Kambundji-Schwestern liefert. Mujinga senkte vergangenen Samstag den Saisonbestwert über 60 m auf 7,13 Sekunden.

Der Schweizer Langstreckenläufer Jonas Raess glänzte mehrfach. Der 27-Jährige des LC Regensdorf verbesserte über 5000 m in 13:07,95 Minuten den 1985 aufgestellten Schweizer Rekord von Markus Ryffel und erfüllte damit bereits die Limite für die WM im Juli im amerikanischen Eugene. Auch den Schweizer Rekord über 3000 m riss er an sich.

Swiss-Athletics rechnet mit acht bis zehn Aktiven an der Hallen-WM in Serbien (18. bis 20. März). Das Ticket im Sack und einen Start geplant haben:

Bei den Männern Jonas Raess (3000 m), Jason Joseph (60 m Hürden), Simon Ehammer (Siebenkampf – Einladung als Top-12-Mehrkämpfer).

Bei den Frauen Mujinga Kambundji (60 m), die Hürdensprinterinnen Ditaji Kambundji und Noemi Zbären sowie die Stabhochspringerin und Hallen-Europameisterin Angelica Moser. Den zweiten Startplatz über 60 m werden Riccarda Dietsche, Géraldine Frey und Salomé Kora unter sich ausmachen. Die Olympia-Teilnehmerin Lore Hoffmann ist über 800 m startberechtigt. Die Walliserin litt zuletzt an Knieschmerzen. Sie wird kurzfristig über eine Teilnahme entscheiden. sda

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