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Fussball

Spannung ist garantiert

Dieses Wochenende wird in der 2. Liga regional wieder um Punkte gekämpft. Besa und Azzurri kommen für den Aufstieg infrage, Aurore spielt gegen den Abstieg.

Symbolbild: bt/a

Daniel Martiny

Die Winterpause zieht sich jeweils über fünf Monate hin. Eine sehr lange Zeit, denn sind die Festtage erst einmal vorbei, beginnen die ersten Trainings, und die Ernstkämpfe werden von den Spielern richtig herbeigesehnt. An diesem Wochenende geht es auf den regionalen Fussballplätzen auch in der 2. Liga wieder los und jedes Team will aus seiner Situation das Maximum herausholen.

Hochspannung an der Tabellenspitze: Die ersten vier Mannschaften sind nur durch zwei Zähler getrennt und erfreulicherweise gehören mit Besa Biel und dem FC Azzurri Biel gleich zwei Seeländer Vereine zu diesen Top 4. Besa Biel hatte in der letzten Runde vor der Winterpause gar zu Leader Kirchberg aufgeschlossen, beklagt jedoch die meisten Strafpunkte der Liga. «Dies werden wir noch zu ändern wissen», ist Trainer Albertoz Murtaj überzeugt. «Wir haben eine tolle Vorrunde gezeigt. 18 bis 20 Punkte waren budgetiert und jetzt stehen wir mit 23 Zählern gemeinsam mit Kirchberg an der Tabellenspitze.» Besa Biel verfügt über ein starkes, sehr ausgeglichenes Kader, das mit vier Zuzügen (siehe Infobox) in den letzten Wochen noch ergänzt werden konnte. «Wir wollen unseren Platz in den Top 4 in der Rückrunde unbedingt behaupten und werden sehen, wo wir am Schluss stehen. Wir sind eine Einheit, haben Spass im Training, alle ziehen mit und ich bin sehr optimistisch», so der Coach der Biel-Albaner.

Erneut um einen Aufstiegsplatz kämpfen auch die Italo-Bieler von Trainer Roberto De Feo. In der Saison 2018/19 war das Champagne-Team nur haarscharf am grossen Ziel gescheitert. Azzurri Biel hat sich in den letzten Monaten zu einem Team mit einer grossen Winner-Mentalität entwickelt. «Wir müssen einzig aufpassen, dass wir nicht erneut in den sogenannten Schicksalsspielen gegen vermeintlich schwächere Gegner stolpern. Wichtig wird es sein, wie wir nun aus den Startlöchern kommen», meint Roberto De Feo. Einfach wird die Aufgabe für die Azzurri nicht. Gleich zum Auftakt müssen sie das Spitzenspiel der Runde beim FC Courgenay bestreiten. Nur der Sieger dieser Partie wird vorläufig ganz an der Spitze der Liga ein Wörtchen mitzureden haben. Azzurri Biel vertraut dabei auf eine eingeschworene Equipe und hat in der Winterpause auf Transfers verzichtet.

 

Durchzogene Bilanz

Der FC Nidau und der FC Aarberg gehören in der Rangliste dem hinteren Mittelfeld an. Beide Mannschaften müssen versuchen, möglichst rasch zu punkten, um nicht noch in den Abstiegsstrudel zu geraten. «Die ersten Partien werden wegweisenden Charakter haben», meint Nidau-Trainer Marc Bönzli. In der Vorrunde konnten sich die Nidauer nach einem schlechten Saisonstart zuletzt punktemässig auffangen, hatten jedoch immer wieder mit grossem Verletzungspech zu kämpfen. «Die Situation hat sich leider in der Winterpause kaum entschärft und es wird darum nicht einfacher.» Doch die Nidauer wollen das Beste herausholen, obschon das Kader sehr dezimiert ist. Nebst Luca Ordinelli, der nach einer Knieoperation für die Rückrunde ausfällt, fehlen dem Team von der Burgerallee mit Raphael Sallin und Sandro Verardi verletzungshalber vorläufig zwei weitere Teamstützen. Im Auftaktspiel in Develier sind zudem Tobias Küffer und Fabio Truffer gesperrt. «Wir können es trotzdem schaffen, uns aus dieser Situation zu befreien und uns von der Abstiegszone fernzuhalten», zeigt sich Bönzli optimistisch.

Sehr durchzogen ist die Bilanz des FC Aarberg. Die Mannschaft hatte eigentlich zu Beginn der Saison zu den Favoriten gehört, bevor man in ein «Loch» fiel, unnötig einige Partien aus den Händen gab und mehrere Punkte quasi verschenkte. Mit teils harzigen Auftritten resultierte nach der Vorrunde nur Rang neun. Zu wenig für die ambitionierten Aarberger von Trainer Marco Aebischer. Doch es gibt ein Licht am Horizont: Nach zehn sieglosen Partien konnte das letzte Testspiel gegen Plaffeien gewonnen werden. Mit Christian Ambord kehrt, nach zwei Jahren beruflicher Abwesenheit, eine wichtige Teamstütze in die Mannschaft zurück und Trainer Aebischer wird neu einen Assistenten zur Seite haben. Yannick Waeber wird den Headcoach in diverser Hinsicht entlasten können. Allerdings muss der FC Aarberg am Sonntag gleich zu Beginn zum Leder nach Kirchberg reisen. Auf der Aarolina hatte man das erste Spiel der Saison 2018/19 mit 1:2 verloren. Revanche ist also angesagt.

 

Wie schlägt sich Aurore?

Zu einer regelrechten Wundertüte avanciert ist in den letzten Meisterschaftsspielen der FC Aurore unter seinem neuen Trainer David Casasnovas. Man musste nach den ersten Runden fast schon befürchten, dass es dem Aufsteiger ähnlich ergehen würde wie in der vergangenen Saison dem FC Schüpfen, der sich quasi sang- und klanglos wieder aus der 2. Liga verabschieden musste. Doch plötzlich ging dem Linde-Team der Knopf auf: Nach einem Sieg gegen das Spitzenteam von Courgenay, blieb das Casasnovas-Team in den letzten vier Partien ohne Niederlage. Mehr noch: Nach zwei Unentschieden gegen Boncourt und Schönbühl sowie einem weiteren Vollerfolg gegen Courtételle, konnte man die Abstiegsplätze sogar verlassen und überwinterte mit einem Punkt Vorsprung auf Courroux auf Rang zehn. Doch genau gegen diesen FC Courroux spielt man am Sonntag die erste Partie auf der Linde. Ein Schicksalsspiel für die Welsch-Bieler? Tatsache ist, dass man sich mit einem weiteren Sieg erstmals etwas in Sicherheit wiegen dürfte. Für Spannung ist also in der regionalen 2. Liga gleich von Beginn an gesorgt und die Zuschauer dürften es hoffentlich mit einem regen Publikumsaufmarsch zu honorieren wissen.

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Der FC Grenchen will mehr

Eigentlich hätte der FC Grenchen in der 2. Liga Solothurn seinen Saisonstart bereits vor Wochenfrist absolvieren sollen. Das Spitzenspiel gegen den SC Fulenbach musste jedoch witterungsbedingt verschoben werden. Die Uhrenstädter sind in der Tabelle auf Rang drei klassiert und gehören zu den Topfavoriten um den Aufstiegsplatz. Die Grenchner setzen allerdings auf Kontinuität und ein Aufstieg geniesst vorerst nicht erste Priorität. Das Team von Trainer Mirco Recchiutti schaut auf eine überaus gelungene Vorbereitung mit lauter Siegen zurück. Ihre gute Form präsentierten die Grenchner vergangenen Dienstag ebenfalls im Cup.

Der FC Biberist konnte auf dem Brühl mit 2:1 besiegt werden und der FCG 15 qualifizierte sich für die Halbfinals im Solothurner Cup. Das Team nimmt die Rückrunde unverändert in Angriff und hat sich einzig mit dem Zuzug von Visar Aliu vom FC Solothurn verstärkt. dmb

Stichwörter: Fussball, Seeland, Region, Liga