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Fussball

Umsturz beim FC Grenchen

Der FC Grenchen hat den Final des Seeland-Cups in Lyss gegen Münsingen mit 0:3 verloren. Hinter den Kulissen haben frühere Vorstandsmitglieder die Führung des Klubs wieder übernommen.

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von Francisco Rodríguez

Der Auftritt der Grenchner Fussballer im diesjährigen Seeland-Cup-Final gegen Münsingen interessierte nur am Rande. Bereits gestern Nachmittag kursierten Gerüchte, wonach es in der Chefetage des Traditionsvereins zu einem Umsturz gekommen sei.

Frühere Vorstandsmitglieder haben die Führung übernommen, während Paul Kocher, bisher verantwortlich für Verwaltung, Organisation und Controlling, gehen musste. Lilo Delsberger, die zurück im Vorstand ist, bestätigte gestern Abend den Wechsel, wollte aber keine Details bekannt geben. «Solange wir nicht an der ausserordentlichen Generalversammlung von den Mitgliedern gewählt worden sind, ist nichts spruchreif», vertröstete sie die Neugierigen. Man werde erst danach alle Medien informieren.

Wann die GV stattfindet, ist noch nicht bekannt. Bekannt sind dem BT aus sicherer Quelle dagegen die weiteren zurückgekehrten Vorstandsmitglieder. Es handelt sich um Nadia Aubry, die Nichte von Ex-Präsident Rolf Bieri, und Rolf Janz. Aubry war erst an der GV Ende Mai in den Vorstand gewählt worden, worauf sie offiziell aus zeitlichen Gründen wieder demissioniert hatte (das BT berichtete). Aus gut unterrichteten Kreisen war aber zu vernehmen, dass zwischen ihr und Vorstandskollege Kocher die Chemie nicht gestimmt habe.

 

Marie bleibt im Vorstand

Weiterhin zur Führungscrew gehört Alain Marie. Der in Pieterlen wohnhafte Franzose war im Mai als Vertreter der neuen Investoren und als Verantwortlicher für die Bereiche Marketing, Sponsoring und Events hinzugekommen. «Wir waren überrascht über die vielen internen Konflikte beim FC Grenchen», sagte Marie. «Als es darum ging, hier künftig etwas aufzubauen, haben wir mit Rolf Bieri, Gerd Frera und schliesslich Paul Kocher diskutiert.» Marie habe sich immer gut mit allen verstanden, bemerkte aber, dass andere im Umfeld Probleme mit Bieris und Kochers Art hatten. Bieri und Frera traten schliesslich in den Hintergrund, Kochers Tage im Klub sind nun gezählt.

«Kocher musste auf Druck unserer langjährigen Donatoren und Sponsoren gehen», sagte gestern eine Person aus dem näheren Umfeld, die namentlich nicht genannt werden will. Administrativ sei unter ihm vieles liegengeblieben. Gestern Abend nahm die neue Führungscrew in der Buvette des Seeland-Cup-Organisators Lyss die Unterschriften der neuen Spieler entgegen, um noch innerhalb des vorgeschriebenen Termins die Transfers abwickeln zu können. Ansonsten wäre die Mannschaft nicht komplett gewesen, um in zehn Tagen in die Meisterschaft zu starten.

Auch die neue Investorengruppe um den Franzosen Jean-Michel Pradeau, seit 2012 Direktor im Pharmaunternehmen «3 A Pharma SA» in Genf, wurde durch die Wirren beim FC Grenchen etwas verunsichert und ging auf Distanz. «Nachdem die Klubgeschäfte von den neuen Vorstandsmitgliedern übernommen worden sind, sollte das Vertrauen wieder zurückgekehrt sein», erklärt Marie.

Er ist zuversichtlich, dass Pradeau in den FCG investieren wird. «Sportlich läuft es der Mannschaft ja gut. Sie hat in der Vorbereitung unter anderem mit dem Sieg gegen Xamax gezeigt, dass man von diesem Kader in der Meisterschaft einiges erwarten kann.»

 

Grenchen vergibt Chancen

Gestern lief es dem Team von Trainer Najib Melhli, der unabhängig der herrschenden Unruhe im Klub sein Amt weiterführt, ebenfalls nicht schlecht. Allerdings blieben die Tore aus. Im Final um den Seeland-Cup-Sieg 2014 war es das vom ehemaligen FC-Biel-Trainer Kurt Feuz geführte Münsinger Team, das in der 36. Minute durch Brändle in Führung ging. Auf der Suche nach dem Ausgleich rannte der FC Grenchen an, vermochte aber seine Chancen nicht auszunutzen. Schliesslich war es der eingewechselte Gasser, der in der 68. Minute mit dem 2:0 für die Vorentscheidung sorgte und dann noch zum 3:0-Endstand traf. Am Ende durfte man sich beim FC Münsingen über den insgesamt fünften Turniersieg am traditionellen Seeland-Cup freuen. Der 3. Podestplatz hinter Grenchen ging an die U21-Mannschaft der Berner Young Boys, die das Berner Duell gegen Köniz klar mit 5:1 für sich entschied.

Nächstes Jahr steht der 20. Seeland-Cup auf dem Programm. Für die Jubiläumsausgabe haben bereits Xamax, Münsingen und Köniz zugesagt. Offen ist die Teilnahme des FC Grenchen. In Grenchen will man sich jetzt erst einmal auf die Meisterschaft konzentrieren. Nach den vielen Wechseln soll jetzt wieder Ruhe im Klub einkehren.

Stichwörter: FC Grenchen, Umsturz, Vorstand

Kommentare

le Biennois 42

Trainer Melhli und Team, und der grösste Teil der 1. Mannschaft imponierte mit einer guten Vorstellung am diesjährigen Seeland-Cup. Auf die kommende Saison könnte also das Team in der Meisterschaft für einige Ueberraschungen sorgen. Doch innerhalb der "Etage" müsste mehr und kurzfristige Effizienz kommen, um z.Z. parallel zur 1. MS Leistung wieder mithalten zu können. Auch das ehrliche Teamwork als Teamplayer in der Verantwortlichkeit gehört mit zum Erfolg eines Vereins, dann klappt es. Als Grenchner Fan kann man gespannt sein auf die Fortsetzung. Die andere Seite. Ein solches von Trainer Feuz (FC Münsingen) aufgeführtem Coaching ist total fehl am Platz. War da nicht mal eine Weisung vom SFV, dass sich die Trainer verbal in der Coaching-Zone im Zaum halten, ansonsten eine gelb bis rote Karte erwartet werden kann? Bis auf die gegenüberliegende Tribüne war sein Geschrei und Gezetter zu hören. Allgemein fürchtete man sich um seine Gesundheit. Motivation und Emotion ok , aber so? Dem FC Grenchen kann man nur wünschen, dass der positive Start sich auch in der Folgezeit hält. Deshalb alles Gute, FCG!