Sie sind hier

Radsport

Und wieder soll der Weltrekord mit Verfallsdatum nach Grenchen

Der australische Radprofi Rohan Dennis wagt als nächster Fahrer den Angriff auf den Stundenweltrekord. Und zwar im Velodrome Grenchen. Dass er es packt, ist ihm zuzutrauen. Wie lange die Marke dann hält, ist die wichtigere Frage.

Radprofi Rohan Dennis. copyright: keystone

Mit dem Australier Rohan Dennis wagt ein nächster Fahrer den Angriff auf den Stundenweltrekord. Der 24-jährige Profi des BMC-Teams will am 8. Februar im Velodrome Grenchen den Stundenweltrekord auf der Bahn brechen.

Dazu muss Dennis die am 30. Oktober in Aigle aufgestellte Bestmarke des Österreichers Matthias Brändle (25) von 51,852 km übertreffen. Der Australier hatte bei den Olympischen Spielen im Jahr 2012 in London auf der Bahn die Silbermedaille mit dem Team gewonnen. Diese Saison hatte Dennis auch in der Schweiz im Kampf gegen die Uhr auf sich aufmerksam gemacht.

An der Tour de Suisse belegte er im Prolog den hervorragenden dritten Rang, beim Auftaktzeitfahren an der Tour de Romandie verpasste er den Sieg als Zweiter mit vier Sekunden Rückstand nur knapp.

Wieso diese vielen Rekordversuche?

Gut möglich, dass Dennis den Weltrekord nach Grenchen zurückholt. Bereits im September stellte der deutsche Radprofi Jens Voigt einen Stundenweltrekord im Velodrome auf. Dass sein Rekord bereits im Oktober in Aigle gebrochen wurde, ist bezeichnend. Denn neue Stundenweltrekorde werden wir noch einige erleben, bis einer der ganz grossen Bahnfahrer in die Pedale tritt.

Der Grund dafür ist eine Regeländerung des Radsportweltverbandes von diesem Frühjahr. Seither sind spezielle Zeitfahrvelos mit Tiathlonlenker und Scheibenrädern wieder zugelassen. Das war lange Zeit nicht der Fall. Der Radsportweltverband annullierte im Jahr 2000 alle zwischen 1984 und 1996 erzielten Stundenweltrekorde, da die dort benutzten Rennräder und Sitzpositionen nicht mehr dem Reglement entsprachen. Der Verband wollte damals, dass Stundenweltrekordversuche nur mit herkömmlichen Rennrädern gefahren werden dürfen. Konkret also mit Rennrädern mit klassischer Diamantrahmenform und Bügellenkern.

Seit diesem Jahr gelten diese Einschränkungen nicht mehr. Jens Voigt war der erste, der den Rekord unter diesen Bedingungen angegriffen hatte und den Rekord für kurze Zeit nach Grenchen holte. si/pam