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Sportjahr 2022

Viel Polemik und Ungewissheit beim Blick in die Glaskugel

Ein Jahr nach der Vorschau auf das Sportjahr 2021 könnte man die gleichen Buchstaben wieder hervornehmen. Wenn da nicht zwei Anlässe wären, die äusserst umstritten sind: Die Olympischen Winterspiele in Peking und die Fussball-WM in Katar.

Symbolbild: pixabay.com

Beat Moning

Stolz werden die Fussballstadien gezeigt, stolz präsentieren sich Funktionäre im Skigewand auf der weissen Pracht: Die Olympischen Winterspiele in Peking stehen vor der Tür und Ende Jahr trifft sich die Fussballwelt in Katar zur Weltmeisterschaft. Verrückte und atypische Austragungsorte zu verrückten Zeiten, die nicht nur von der Pandemie beherrscht, sondern auch von argen und zunehmenden Verletzungen der Menschenrechte geprägt sind. 
 
Ob China doch noch den Coronariegel schieben wird, weil die internationale Durchmischung als zu gefährlich erscheint, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
 
Politiker boykottieren und jubeln
Wenn nicht: Die Faszination wird trotz mulmigem Gefühl und Quarantäne-Androhungen bis zu drei Wochen bleiben. Millionen werden vor dem Fernseher sitzen, die Wettkämpfe gespannt verfolgen und die Medaillengewinner feiern. Viele Politiker werden beiden Veranstaltungen und insbesondere den Eröffnungsfeiern aus Protest fernbleiben. Eine schizophrene, wenn nicht gar scheinheilige Ausgangslage, zumal wirtschaftlichen Verbindungen zwischen den Ländern und dem Rest der Welt seit Jahren nichts im Wege steht. Zurecht spricht man von einer Doppelmoral.
 
Nichtsdestotrotz. Aus sportlicher Sicht geht es am Ende nur um den Erfolg: Mit wie vielen Medaillen kehrt die Schweiz aus Peking heim? Und gelingt es dem Fussballteam von Murat Yakin, wieder ins Viertelfinale vorzustossen? Am Ende wird der Sport siegen. Peking und Katar werden schon am Tag nach dem letzten Schlusspfiff für die Sportwelt Vergangenheit sein. Die Medaillengewinnerinnen kehren heim und werden nicht zuletzt von den Politikern abgefeiert.
 
Wieder einmal mit dem Uhrencup?
Polemik und Diskussionen sind also auch abseits des sportlichen Geschehens international programmiert. Kleinere Veranstalter haben derweil mit Bewilligungen, Beachtung und Sponsoring zu kämpfen und mit der Pandemie die gleichen Sorgen wie 2021 und 2020. Sie brauchen für ihren Anlass mindestens einen Plan B, wenn nicht C – was die Vorbereitung für die meist ehrenamtlich arbeitenden Funktionäre ungleich erschwert. Aktuell betrifft dies die Weltcuprennen in Adelboden und Wengen. Zu einem Zeitpunkt, an dem zum Beispiel der CSI in Basel bereits abgesagt worden ist. 
 
Reich befrachtetes Juni-Wochenende
Im März/April wird denn auch das OK des Uhrencups wieder einmal darüber befinden müssen, ob das Fussballturnier in Biel stattfinden kann. Der internationale Kalender und der erneut frühe Meisterschaftsbeginn in der Schweiz Mitte Juli erschweren die Planung. Im Kalender 2022 gibt es aus regionaler Sicht wenig Neuerungen: Zwei Anlässe im zweiten Juni-Wochenende stechen aber heraus: das Bernisch-Kantonale Turnfest in Lyss und Aarberg mit einigen tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern und der 100-km-Lauf von Biel nach Biel. Dieser wird nach 2019 wieder auf der Schlaufe zur Durchführung gelangen. Wenn auch mit Änderungen, was Start- und Zielort sowie die Umgehung von Aarberg betreffen.
 
Grösstes nationales Fest
Ende August, und wer weiss, ob dann die Pandemie nicht doch weitgehend der Vergangenheit angehört, trifft man sich in Pratteln. Zwischen Peking und Katar also ein traditionelles und volkstümliches Schweizer Fest von hohem Stellenwert. Ein paar zehntausend Zuschauer verfolgen die fast 300 selektionierten Schwinger. Und die Augen sind nicht nur auf die jungen Mitfavoriten wie Samuel Giger oder Fabian Staudenmann gerichtet. Der aktuelle Schwingerkönig Christian Stucki (in einer Woche 37-jährig) möchte es der Konkurrenz wie 2019 noch einmal zeigen. Sein Abschneiden könnte Einfluss auf seine weitere Aktiv-Karriere haben. 2023 wäre mit Unspunnen ein nächster Fixpunkt. Auch da würde er als letzter Sieger 2017 und somit als Titelverteidiger ins Sägemehl steigen. Noch bleibt Zeit. 
 
Fürs Erste sind die Augen auf den Februar und März gerichtet. Regional mit dem Cup-Viertelfinal des FCBiel gegen den FCLuzern und zwei Schweizer Hallenmeisterschaften in der Leichtathletik in Magglingen. Bevor im März zwei internationale Tennisanlässe in Biel mit dem Daviscup Schweiz gegen Libanon und dem ATP-Challenger stattfinden.
 
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Aus dem Sportkalender 2022
Internationale Grossanlässe  Olympische Winterspiele  4. bis 20. Februar in Peking
Fussball-WM 21. November bis 18. Dezember in Katar
Leichtathletk-EM 11. bis 21. August in München
 
Nationale und internationale Grossanlässe in der Schweiz5.-13. November: Unihockey-WM Männer in Zürich und Winterthur
23.-30. April: Mixed-Curling-WM Genf
27./28. August: Eidgenössisches Schwingfest Pratteln
 
Regionale HighlightsFussball9. Februar: Cup-Viertelfinal FC Biel – FC LuzernJuli: Uhrencup in Biel und GrenchenJuli: Seeland Cup mit 1.-Liga-TeamsFechten23. April: SMDegen in BielLaufsport19. März: Kerzerslauf9. bis 11. Juni: Bieler Lauftage
Leichtathletik in Magglingen12./13. Februar: SM Mehrkampf 26./27. Februar: SM Elite 
Rad7. Mai: Berner Rundfahrt, Lyss 
Reiten25. bis 29. Mai:Pferdesporttage Aarberg 
Juli: Concours Reitsportzentrum Lyss
Schach11. bis 22. Juli: Schachfestival Biel Schwingen14./15. Mai: Seeländisches Oberwil 
Segeln 13. bis 15. Mai, Bielersee: J70-SM Frauen 13.-15. MaiTennis in Biel4./5. März: Davis Cup Schweiz gegen Libanon 
20. bis 27. März, Biel: ATP Challenger10. bis 18. Dezember: SM Halle Elite 
TurnenKantonal-Bernisches in Lyss/Aarberg: 10. bis 12. Juni Jugend- Einzel und Teamwettkämpfe17. bis 19. Juni Vereinswettkämpfe.
bmb
 

 

Stichwörter: Kristallkugel, Blick, Zukunft, Sport