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Fussball

Weckruf für den FC Nidau

Nach zuletzt drei Niederlagen möchte der FC Nidau morgen gegen Ostermundigen wieder punkten. Trainer David Meister sagt, warum es noch nicht für ganz nach oben reicht.

David Meister wird Leiter der Frauenfussball-Academy. copyright:  Anita Vozza/a

Von Anthony Schwab

Der letzte Sieg des FC Nidau datiert vom 27. September, als die Seeländer auswärts gegen Franches-Montagnes mit 2:0 gewinnen konnten. Bis zu diesem Zeitpunkt blieben die Nidauer ungeschlagen. Nach zwei Unentschieden gleich zu Beginn der Saison reihte das Team von David Meister vier Siege in Folge gegen FK Sloga, Azzurri Biel, Courtételle und eben Franches-Montagnes. Nun hat der FC Nidau wieder eine Serie gestartet, diesmal aber keine positive.
Aus den letzten drei Spielen resultierten drei Niederlagen. Auffällig ist, dass die Niederlagen alle gegen die Spitzenteams aus der Gruppe 2 erfolgten: 1:4-Niederlage gegen das zweitplatzierte Prishtina Bern, 0:4-Niederlage gegen Besa Biel und letzten Samstag die knappe 1:2-Heimniederlage gegen den Spitzenreiter aus Aarberg. Die Frage drängt sich auf: Warum reicht es für den FC Nidau (noch) nicht für ganz nach oben?


Ausfälle sind keine Ausrede
«Es ist schwierig, dies nur an einem einzigen Faktor zu erklären», sagt Meister. «Wir verfügen über ein sehr breites Kader, konnten diese Saison aber nie richtig aus den Vollen schöpfen.» Dies lag zum einen daran, dass die Verletztenliste beim FC Nidau nicht gerade kurz ist. So fallen unter anderen Tobias Küffer, Thomas Röthlisberger und Samuel Bucher verletzt aus.
Auch Nidau-Captain Lionel Hofstetter, der erst letztes Wochenende gegen Aarberg zu seinem ersten Einsatz kam, fiel zuvor die gesamte Vorrunde aus. Aus diesem Grund konnte Meister in den letzten Spielen nur auf 13 bis 14 Spieler zurückgreifen. «Deshalb waren wir in den Spitzenspielen vielleicht nicht hundertprozentig frisch», sagt der Trainer. Es seien vor allem erfahrene 2.-Liga-Spieler, die verletzt ausfallen, welche man nicht einfach so kompensieren könne.
Trotz allem möchte Meister nicht die lange Verletztenliste als Ausrede gelten lassen, denn damit müsse man in der Saison immer rechnen. «Prishtina Bern war uns hochüberlegen, da müssen wir nicht diskutieren. Gegen Besa haben wir einen sehr schlechten Tag eingezogen. Das war bisher fussballerisch sowie kämpferisch die schlechteste Leistung von uns. Und gegen Aarberg müssen wir beim Stand von 1:0 das 2:0 machen. Dort hat uns das Wettkampfglück gefehlt», analysiert der ehemalige Aegerten-Spieler.


Ausgeglichene Gruppe
Hinzu kommt, dass der FC Nidau nie den Anspruch gestellt habe, an der Spitze zu spielen. «Vor der Saison hat man uns als Favorit gehandelt, wir haben das aber nie so kommuniziert.» Als Saisonziel wurde eine Klassierung im oberen Mittelfeld festgelegt. Noch wichtiger für Meister ist aber, dass sich seine Mannschaft fussballerisch weiter entwickle.
Momentan belegen die Nidauer den dritten Platz. Ein Blick auf die aktuelle Tabellensituation zeigt aber, wie ausgeglichen die Gruppe ist. Nur gerade zwei Punkte trennen den Drittplatzierten vom Achtplatzierten. «Jeder kann jeden schlagen in der Gruppe. Wenn man seine Leistung nicht zu 100 Prozent abruft, hat man keine Chance.»
Morgen folgt nun das wichtige Spiel auswärts gegen Ostermundigen. Die Berner sind erster Verfolger der Seeländer und haben genauso viele Punkte auf dem Konto. «Ich erwarte ein schwieriges Spiel gegen einen starken Gegner auf einem tiefen Terrain», blickt Meister voraus. Der 37-Jährige ist aber zuversichtlich, da «Berner Mannschaften uns eher liegen». «Wenn wir an die Leistung gegen Aarberg anknüpfen können, liegt der Dreier in Reichweite.»


Immer noch im Fahrplan
Die Nidauer haben in der Vorrunde noch zwei Spiele auf dem Programm. Nach Ostermundigen empfangen sie im letzten Spiel noch das letztplatzierte Develier. «Wenn wir in den beiden letzten Spielen sechs Punkte holen, sind wir noch absolut im Fahrplan. Es liegt an uns, wieder eine positive Serie zu starten.»