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Automobil

Wieder in der Rolle des Jägers

Neel Jani startet am Samstag in Le Mans zum vorerst letzten Mal ins 24-Stunden-Rennen. Alles andere als ein Sieg Toyotas wäre eine Überraschung.

Ohne Nase: Der Rebellion von Neel Jani verliert vor einem Jahr kurz nach dem Start in die Frontpartie. Bild: Keystone

Moritz Bill

Beim legendären 24-Stunden-Rennen in Le Mans spricht alles für eine Titelverteidigung von Toyota. Das einzig verbliebene Werksteam ist in der LMP-1-Kategorie der privaten Konkurrenz überlegen. In der erstmals über mehr als ein Jahr ausgetragenen «Super Season» der Langstrecken-WM rangierte erst einmal eines der beiden japanischen Autos nicht zuoberst auf der Rangliste – und das «nur» wegen eines technischen Regelverstosses, der Toyota im Nachgang den auf der Strecke von Silverstone eingefahrenen Sieg kostete.

Die Vorjahressieger mit dem Waadtländer Sébastien Buemi, Fernando Alonso und Kazuki Nakajima gelten auch heuer als Favoriten im stallinternen Duell gegen Jose Maria Lopez, Kamui Kobayashi und Mike Conway.

So bleibt der Konkurrenz einzig das Hoffen auf ein erneutes Versagen der Toyota-Mechaniker wie in Silverstone oder auf einen technischen Defekt an den beiden Toyota-Fahrzeugen. Die Chancen darauf stehen in Le Mans bekanntlich höher als anderswo. Während der Renndauer von 24 Stunden ist ein Durchkommen ohne Probleme mehr eine Ausnahme als die Regel.

Rebellion wird so oder so auffallen
Das weiss auch Neel Jani. Der Seeländer wird am Samstag zum elften und gleichzeitig vorerst letzten Mal den 24-Stunden-Klassiker in Angriff nehmen (das BT berichtete). Mit dem Schweizer Rennstall Rebellion Racing übernimmt Jani zusammen mit seinen Teamkollegen André Lotterer und Bruno Senna wie schon vor einem Jahr die Rolle der Toyota-Jäger ein.

Dabei werden die beiden Rebellion-Fahrzeuge zwangsläufig auffallen: Die Autos erhielten für das Rennen in Le Mans einen aussergewöhnlichen und farbenfrohen Anstrich verliehen. Bereits vor einem Jahr hatten die Westschweizer mit ihren Zebra-Outfits für Aufsehen gesorgt.

Viele Zwischenfälle vor einem Jahr
Damals verpassten Jani und seine Teamkollegen das Podest mit dem vierten Platz knapp. Schon vor der ersten Kurve löste sich die gesamte Frontpartie vom Fahrzeug, weil diese von der Boxencrew falsch befestigt worden war. Danach folgten weitere unplanmässige Stopps, womit Jani nie eine reelle Chance auf seinen zweiten Sieg in Le Mans hatte.

2016 gewann der Jenser mit Porsche das prestigträchtige Rennen in Frankreich und wurde im selben Jahr Weltmeister. Auf kommende Saison wechselte Jani in die Formel E und wird dort für Porsche auf Punktejagd gehen.

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Neel Janis Resultate 
in Le Mans

2018: 4. Platz (Rebellion)

2017: Ausfall (Porsche)

2016: 1. Platz (Porsche)

2015: 5. Platz (Porsche)

2014: 11. Platz (Porsche)

2013: 40. Platz (Rebellion)

2012: 4. Platz (Rebellion)

2011: 6. Platz (Rebellion)

2010: Ausfall (Rebellion)

2009: 14. Platz (Rebellion, damals noch unter dem Namen Speedy Racing am Start) bil