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Rudern

«Wir sind dran, müssen uns aber mehr fokussieren»

Seit Sonntag weilen die U23-Ruderer in Tschechien. Darunter Nils Schneider. Der Vierer ohne Steuermann steigt mit intakten WM-Medaillenchancen ins Rennen.

Bild: zvg

Beat Moning

Es waren 18 strenge Wochen für den 22-jährigen Täuffeler Nils Schneider. In Magglingen an der Spitzensport-RS und in Sarnen im Ruder-Leistungszentrum am Wochenende fand er aber beste Bedingungen vor, um die grossen Anlässe in diesem Jahr erfolgreich zu bestreiten. An diesem Wochenende finden nun im tschechischen Racice die U23-Weltmeisterschaften statt, im Spätsommer dann noch die U23-Europameisterschaften. «Ich habe auch nach der Rekrutenschule gut trainieren können. Vor allem im Team selber hatten wir bei meist guten Bedingungen viele Einheiten absolvieren können.»

 

Das hohe Ziel im Kopf, aber der Fokus auf dem Vorlauf

Kam dazu, dass sich das Quartett Nils Schneider (Seeclub Biel), Patrick Brunner (Seeclub Sempach), Dominic Condrau (Ruderclub Rapperswil-Jona) und Maurin Lange (Seeclub Luzern) auch an zwei Weltcup-Teilnahmen mit der Elite messen und durchaus mit guten Zeiten den älteren Ruderern Paroli bieten konnte. Desweiteren ging es an einer internationalen Regatta in Slowenien darum, sich auch mit direkten U23-WM-Gegnern auf dem Wasser zu messen und so weitere Aufschlüsse zu erhalten. «Wir hatten stets einen hohen Rhythmus und sahen im Vergleich, dass der Weg stimmt, dass wir uns aber gleichzeitig noch steigern müssen, wollen wir jetzt an der WM reüssieren», blickt Schneider auf die letzten Wochen zurück. Der Seeländer ist da durchaus selbstkritisch und sagt: «Wir haben gesehen, was möglich ist, wir haben aber auch festgestellt, dass technisch eine Steigerung her muss und wir uns allgemein noch besser fokussieren müssen.»

Die Ziele für den ehemaligen Silber-Medaillengewinner an der U19-WM in Litauen im Jahre 2017 und Bronze-Medaillengewinner an der U23-EM vor zwei Jahren in Griechenland sind bei Schneider im Kopf. Er weiss, wie der internationale «Zirkus» im Rudersport abläuft. «Wir alle wissen aber auch, dass die Konzentration aktuell nur dem Vorlauf gilt.» In der Tat: Wenn man hier nicht bereits die Bestleistung abruft, wird eine A-Finalteilnahme in diesem Feld schwierig zu erreichen sein.

 

Vorfreude auf Wettkampf, Vorfreude auch auf Ferien

Die Vorfreude aber ist trotz der eigenen Erwartungshaltung gross. Am Sonntag ging die Reise direkt von Sarnen via Zürich mit dem Flugzeug nach Tschechien. Klar, dass sich Schneider und seine Kollegen inzwischen auch an alle Massnahmen gewöhnt haben. «Die Testerei auf Covid-19 gehört nun einfach oft mehrmals und zumindest bei einer Ein- und Ausreise dazu.» Nach der Rückkehr wird Schneider vorerst zwei Wochen Ferien nehmen. «Ich muss noch etwas für das Studium tun und beim Seeclub Helferstunden absolvieren, die dann im Mitgliederbeitrag angerechnet werden.» Die zweite Woche werde er mit der Familie im Wallis verbringen und vorwiegend wandern. «Darauf freue ich mich. Ich werde Bergluft tanken, um dann wieder auf dem Wasser die Vorbereitung auf die Schweizer Meisterschaften und auf die U23-Europameisterschaften in Angriff zu nehmen.» Und danach? Nils Schneider sagt offen, dass er in der Elite Fuss fassen möchte. Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind in der Agenda fett angestrichen.

 

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10-köpfiges Aufgebot

Frauen
:

Einer Leichtgewichte: Eline Rol (Société Nautique Genève, 
Section Aviron). Einer: 
Aurelia-Maxima Janzen (Scuola di Canottaggio Caslano e 
Malcantone). Doppelzweier Leichtgewichte :Olivia Nacht (Ruderclub Baden), Chiara 
Cantoni (Club Canottieri Lugano). Doppelzweier: Seraina Fürholz (Ruderclub Zürich), Alina Berset (Seeclub Sursee).

Doppelvierer: Célia Dupré (Club d’Aviron Vésenaz), Lisa Lötscher (Seeclub Luzern), Nina Wettstein (Seeclub Stäfa), Salome Ulrich (Seeclub Luzern).

Männer:


Einer Leichtgewichte U23: Jan Schäuble (Seeclub Stansstad): Einer: Luis Schulte (Società Canottieri Ceresio). Doppelzweier: Tim Roth (Grasshopper Club Zürich), Kai Schätzle (Seeclub Luzern). Doppelzweier Leichtgewichte : Raphaël Ahumada Ireland (Forward Rowing Club Morges) und Gian Struzina (Seeclub Zug). Vierer ohne Steuermann: Patrick Brunner (Seeclub Sempach), Nils Schneider (Seeclub Biel), Dominic Condrau (Ruderclub Rapperswil-Jona), Maurin Lange (Seeclub Luzern). mt

Stichwörter: Rudern, Sport, Meisterschaft, Region