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YB mit Rumpfteam gegen die Rangers

Die Young Boys – wer von ihnen noch verfügbar ist – spielen heute in der Europa League daheim gegen einen attraktiven Gegner: Die Glasgow Rangers. Bei den Schotten ist der Trainer der Star.

Guillaume Hoarau war im gestrigen Training guter Dinge. Ob er heute eingesetzt werden kann, ist aber fraglich. Bild: Keystone

Schweizer Meister YB lässt in diesen Wochen viele Kräfte liegen. Mit den Verletzten und Rekonvaleszenten liesse sich eine Mannschaft mit Meisterpotenzial zusammenstellen. Bei der Auslosung der Europa-League-Gruppen hatten die Berner immerhin das Glück, dass die Reisen an die Auswärtsspiele nicht noch zusätzliche Reserven anzapfen. Die Destinationen Porto, Glasgow und Rotterdam liegen in der Summe 3290 Kilometer Luftdistanz von Bern weg. Die Mannschaft des FC Basel muss demgegenüber 6263 Kilometer zurücklegen, um nach Trabzon, Getafe (Madrid) und Krasnodar zu gelangen. Die Berner haben die weiteste Reise, jene nach Porto (1:2-Niederlage), schon hinter sich.

YBs Trainer Gerardo Seoane dürfte noch deutlich vor der Winterpause Miralem Sulejmani, Marvin Spielmann und Christopher Martins wieder zur Verfügung haben, während Sandro Lauper, Ali Camara und Vincent Sierro erst im Frühling eingreifen werden. Aber nie war die Auswahl an starken Spielern so klein wie gerade jetzt vor der Partie gegen die Rangers. Nicolas Moumi Ngamaleu und Roger Assalé haben muskuläre Probleme, und Goalgetter Guillaume Hoarau bekam spät im Match gegen Sion (3:2) am letzten Samstag einen Schlag auf den Fuss. Seoane hofft, wie er an der gestrigen Medienkonferenz im Stade de Suisse sagte, dass er wenigstens einen der drei kurzzeitig Ausfallenden wird einsetzen können.

Der Trainer und der Joker

Die Glasgow Rangers haben 54 nationale Meistertitel errungen, mehr als jeder andere Fussballklub der Welt. Einen grossen Teil ihres Charismas verdanken sie auch der ewigen Rivalität mit Celtic Glasgow, den legendären «Old-Firm»-Derbys. Letztmals Meister waren sie 2011. Nach dem Bankrott und der Zwangsrelegation 2012 vergingen nur vier Jahre, bis sie wieder in der 1. Division auftauchten. Heute dominieren die «Katholischen» (Celtic) und die «Protestantischen» (Rangers) die Konkurrenz zwischen Aberdeen und Ayr wieder nach Belieben.

Der bekannteste Akteur der Rangers ist der Cheftrainer, der grosse Steven Gerrard. Der ewige Liverpooler, 39-jährig, trainiert die Mannschaft seit letzter Saison, nachdem er sich ein Jahr lang um Liverpools Nachwuchs gekümmert hatte. Der zweite bekannte Name im Kader der Rangers ist der eines Ersatzspielers. Jermain Defoe spielte allein für Tottenham Hotspur 276 Mal (91 Tore). 57 Mal lief er für England ein. Aber nächsten Dienstag wird er 37 Jahre alt, und so wird er von Gerrard hauptsächlich als Joker verwendet – als wirksamer Joker: Mit sechs Toren in sieben Spielen führt Defoe die schottische Torschützenliste an. Das erste Gruppenspiel der Europa League gewannen die Rangers daheim gegen Feyenoord Rotterdam 1:0. sda

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Der FC Basel ist bester Launa

Beim FC Basel darf man sich in diesen Wochen in die besten Zeiten zurückversetzt fühlen. In der Meisterschaft läuft es, und in der Europa League hätte der erste Auftritt (5:0 daheim gegen Krasnodar) nicht überzeugender sein können. Trainer Marcel Koller kann auf alle wichtigen Spieler zurückgreifen, sieht man von Stürmer Ricky van Wolfswinkel ab, der für den Rest der Saison ausfallen wird. Der Brasilianer Arthur Cabral, zweifacher Torschütze beim 3:0 gegen Luzern, scheint die Lücke schon gefüllt zu haben.

Der heutige Gegner Trabzonspor spielte in den letzten Jahren regelmässig in den europäischen Wettbewerben. In der Saison 2011/12 reichte es sogar für die Gruppenphase der Champions League. Aus Trabzonspors Kader ragen der 30-jährige englische Stürmer Daniel Sturridge, im Sommer vom FC Liverpool gekommen, und der junge, hochbegabte türkische Mittelfeldspieler Abdülkadir Ömür heraus. Zum Auftakt der jetzigen Gruppenphase verlor Trabzonspor bei Getafe 0:1. sda

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Lugano empfängt Kiew 
in St. Gallen

Wie vor zwei Jahren muss Lugano seine Europa-League-Heimspiele nördlich des Gotthards austragen. Diesmal ist St. Gallen der Schauplatz der Spiele, auf die die Tessiner wegen ihrer gravierenden Probleme in der Super League vielleicht am liebsten verzichten würden. Gegner Dynamo Kiew ist der bekannteste, aber 
unterdessen nicht mehr der stärkste Klub der Ukraine. An Schachtar 
Donezk kommen die Hauptstädter nicht heran. sda

Stichwörter: Fussball, Young Boys, YB, FC Basel