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Stades de Bienne

Zähe Verhandlungen mit Stadionpartner und Klubs

Wie heissen die neuen Stadien? Wieviel bezahlen die Klubs an Miete? «Es ist zu früh, darüber Auskunft zu geben», sagt CTS-AG-Präsident Thomas Gfeller. Die Klubs selber nehmen Stellung. Fazit: Die Verhandlungen um die Mietverträge dürften sich noch einige Monate hinziehen.

Beat Moning

In einem Jahr spielt der FC Biel im neuen Fussballstadion, danach wird auch der EHC Biel das neue Eisstadion beziehen. Les Stades de Bienne heissen dann möglicherweise Tissot-Arena, Landi Dom oder Watch-City-Stadion (das BT berichtete). Thomas Gfeller sagt, man befinde sich in der Verhandlungsphase. Konkret hält er fest: «Es gibt Angebote aus der Privatwirtschaft.» Wie viele Angebote dies sind, lässt er offen. Es dürften sich um drei oder vier handeln, «mit Titeln und Möglichkeiten, die Sinn machen. Wir schauen das auch mit den Klubs an», fährt Thomas Gfeller fort ohne auf Details eingehen zu wollen.
Auf die Frage, ob die Angebote den Vorstellungen der Vermieter entspreche (eine halbe Million Franken, Mindestdauer fünf Jahre) meint Gfeller indes, «dass wir noch nachverhandeln müssen.»
Bezüglich den Naming-Right-Gesprächen hält EHC-Manager Daniel Villard fest, «dass sich beide Klubs in den vergangenen Monaten sehr intensiv eingebracht haben, wenn es darum ging, potenzielle Namensgeber zu finden, respektive den interessierten Firmen auch ein professionelles Gesamtpaket anbieten zu können, welches über eine Leuchtreklame am Stadiondach hinaus geht.» Daniel Hinz, Geschäftsführer des FC, ergänzt: «Wir haben auch vorgeschlagen, offensiv in der ganzen Schweiz nach potenziellen Partnern zu suchen.» Dies ist geschehen. Mit welchem Erfolg, ist nicht bekannt.

Gesamtpacket muss stimmen
Offen sind rund zehn Monate vor der offiziellen Eröffnung ebenso die Mietverträge mit den Klubs. Während die Curler inzwischen eine Lösung mit der Stadt gefunden haben (das BT berichtete), wiesen nach BT-Recherchen sowohl der FC Biel wie der EHC Biel die von der CTS AG unterbreiteten Angebote zurück. «Wir befinden uns in einer Verhandlungsphase. Das ist ganz normal», so Gfeller. Der EHC Biel vermeldete bereits, dass man ein Gesamtpacket erwarte, mit Sponsoring und Naming-Right-Zuschüssen inklusive. Was für Gfeller jedoch in diesem Rahmen nicht umgesetzt wird. «Zwischen dem einen oder anderen besteht kein Zusammenhang. Wir können nun mal das wirtschaftliche Risiko der Klubs nicht auch noch übernehmen.»
Was die Höhe der Miete betrifft, bestehe wenig Spielraum. «Wir haben ein politisches Mandat und müssen wirtschaftlich ebenso im Budget bleiben.» Thomas Gfeller sagt auf Anfrage lediglich, dass sich bei einem Abstieg des FC oder des EHC die Mietverhältnisse natürlich ändern würden. Das sei so vereinbart.
Die Klubverantwortlichen beim EHC Biel und FC Biel verhalten sich aufgrund der Aussagen von Thomas Gfeller defensiv. «Grundsätzlich kommentieren wir Vertragsverhandlungen nicht», sagen Daniel Villard und Daniel Hinz unisono. «Dass für uns das Gesamtpaket mit Miete Stadion, Naming-Right-Erlöse oder Sponsoring stadtnahe Betriebe entscheidend ist, haben wir immer betont und dies hat auch weiterhin seine Gültigkeit», präzisiert Villard auf Anfrage. Hinz seinerseits erwähnt: «Wir hoffen und erwarten, dass die Stadt Biel für uns Klubs ein positives Resultat erzielt, da wir keinen Einfluss auf die Verhandlungsergebnisse mehr haben. Ein Minderertrag durch eventuelle Rabatte oder Zugeständnisse sollte nicht auf die Klubs abgewälzt werden.»

Ohne Verträge in die Stadien?
Wie weiter? Die Verhandlungen ziehen sich in die Länge. Thomas Gfeller erwartet einen Abschluss mit dem Stadionpartner noch in diesem Jahr. Die «Mietgeschichte» aber könnte sich dahinziehen. Denkbar, dass der EHC und der FC in die Stadien ziehen ohne einen Vertrag abgeschlossen zu haben. Notabene wäre dies kein Novum, zumindest nicht für den EHC Biel. Da gab es bereits früher «kalte Zeiten». Das ging mitunter soweit, dass die Stadt das Eisstadion schliessen wollte. Zumindest für die Nachwuchsabteilung zu Beginn der Saison. Fakt ist: Eine Einigung wird erzielt. Früher oder später.