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Schwingen

Zähneknirschend müssen sich 
die Schwinger weiter in Geduld üben

In dieser Woche haben die Seeländer Schwinger mit ihrem Training begonnen. Erneut aber nicht auf ihrer bevorzugten Unterlage. Das Sägemehl-Training lässt weiter auf sich warten.

Vorerst kein Sägmehl-Training. Symbolbild: Keystone

Beat Moning

Soweit dürfte es dann doch nicht kommen: Die Schwinger werden als Trainingspartner kaum mit einem Roboter ins Sägemehl steigen. Aber die Fragen häufen sich: Wie könnte man den Schwingern in diesen schwierigen Zeiten zu einem Schwingtraining verhelfen? «Die Corona-Fallzahlen sprechen nicht dafür. Wir brauchen nun einfach diese Geduld», sagt Beat Kocher, der Präsident des Seeländischen Schwingerverbandes. Geduld, die aktuell die Schwinger zähneknirschend und nur mit viel Mühe aufbringen. «Ja, wir alle müssen jetzt aufpassen, nicht in den Morelli zu verfallen. Die Gesundheit bleibt das Wichtigste», fährt Kocher fort. Für ihn ist aber auch klar: «Irgendeinmal geht das Leben weiter, irgendeinmal sollte man dann schon mit dem Training beginnen können. Ohne Vorbereitung auf dem Sägemehl ist eine Saison nicht zu bestreiten.» Und schliesslich wolle jeder wieder sein Hobby ausüben.

Am Montag starteten die Seeländer, wie schon gehabt, zu ihrem virtuellen Training. Zudem wissen sich die Schwinger mit eigenen Fitnessanlagen wieder selbst zu helfen. Alles wie bereits gehabt. Der technische Leiter des Seeländischen Schwingerverbandes, Christian Lanz, begrüsste die Schwinger zur virtuellen Konferenz. «Alle wären topmotiviert gewesen, wieder ins Sägemehl zu steigen und die Vorbereitung in Angriff zunehmen. Dass wir jetzt erneut nicht trainieren können, ist ein Dämpfer für alle.» Entsprechend stehe es auch um die Moral der Aktiven. Ihm sei kein positiver Covid-19-Fall aus der Schwingerszene bekannt, was das Verständnis für die Massnahmen nicht fördert. Noch heikler sei es für die Unter-16-Jährigen. «Der Bund würde es erlauben, im Kanton Bern aber kann vorläufig auch da nicht geschwungen werden.» Ob man ins Auge fasst, im Nachbarkanton Solothurn in die Hosen zu steigen, wurde bei einem anhaltenden Trainingsverbot schon diskutiert. «Aber da müssten dann alle, auch die Eltern, einverstanden sein. Niemand will aber in diesem schwierigen Moment eine Durchmischung», sagt der Lengnauer. Beat Kocher ist derweil daran, die Generalversammlung des Verbandes auf dem schriftlichen Weg zu organisieren. Viel zu sagen habe er sowieso nicht. «Mein präsidiales Wort zu 2020 ist ein Dreizeiler», so Kocher. Es liege ihm vielmehr daran zu erwähnen, dass man tatkräftig die Organisatoren des Seeländischen Schwingfestes in Täuffelen und des Bernisch-Kantonalen in Aarberg unterstützen solle. Bekanntlich will der Eidgenössische Schwingerverband im neuen Jahr unbedingt Anlässe durchführen. Vorab die Kranzfeste sollen über die Bühne gehen. Auch wenn deutliche Abstriche nötig wären. «Wir tun alles dafür. Spruchreif ist nichts, zumal sich derzeit jede Woche etwas ändert. Aber wir sind an der Ausarbeitung verschiedener Szenarien, um die Feste abhalten und sofort auf Veränderungen reagieren zu können.»

 

Nach 33 Jahren findet in Büren kein Schwingfest statt

Die Coronapandemie sorgt nun 
auch im Schwingen für die erste 
Absage im neuen Jahr. Konnte das 33. Hallenschwingfest von Büren im Februar kurz vor dem Lockdown noch durchgeführt werden, haben 
die Organisatoren vom SK Unteres 
Seeland für 2021 erstmals eine Absage erhalten. Die Mehrzweckhalle wird von der Gemeinde Büren für Veranstaltungen bis zu den Frühlingsferien nicht mehr zur Verfügung gestellt. Sofern möglich, könnte nun das Fest Ende Februar in Lengnau ohne Publikum über die Bühne gehen. bmb