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Leichtathletik-EM

Zwischen Ausrüster und Käse

Ohne Sponsoring geht bekanntlich nichts. An der Leichtathletik-EM in Zürich nimmt der unentbehrliche Zeitnehmer allerdings "nur" einen Platz wie andere Hauptsponsoren ein.

Beat Moning

Ohne Sponsoren kann keine Grossveranstaltung mehr durchgeführt werden. UBS, das Lebensmittelunternehmen Spar, Eur(o)vision und Käsefabrikant Le Gruyère sind neben Omega die Hauptsponsoren. Wie viel ist Sachleistung? Fliesst auch Bares?

Ohne Zeitmessung geht nichts, ja, es ginge gar nichts. Omega beziehungsweise Swiss Timing sorgen für diese unentbehrliche Leistung. Omega, vor allem bei den Mondlandungen, im Golfsport, bei Olympischen Spielen seit 1932 und bei James-Bond-Filmen in der breiten Öffentlichkeit präsent, öffnete gestern den Medien im Letzigrund die Türen (siehe Box und Detailinfos im Internet).

Man kennt die Zahlen über die kilometerlangen Kabel, den vielen Tonnen Material (15 in Zürich), über die Anzahl Anzeigetafeln und wie viele Mitarbeiter (40) sich während des Anlasses vor Ort befinden. Und schon eine Woche zuvor mit den Einrichtungen begonnen haben. Was aber kostet Omega so eine Leichtathletik-EM? Antwort von Alain Zobrist, Leiter Sports Marketing Department. "Wir geben keine Details zu den Vertragsinhalten bekannt."

Beim Blick auf die Werbetafeln im Stadion oder der auf Anzeigen dokumentierten Partnern sei Omega mit der Platzierung nicht zufrieden und habe deswegen auf einen Auftritt im City Festival auf dem Sechseläuteplatz verzichtet. Heisst es. Die Luxusuhrenmarke wird gleichgestellt wie eine Lebensmittelkette, ein Ausrüster und ein Käsehersteller. Kann das für eine Schweizer Luxusuhrenfirma sein? Zobrist lakonisch: "Vielleicht haben wir schlecht verhandelt..."  Er macht darauf aufmerksam, dass Omega auf dem Sechseläuteplatz durchaus mit den Startpflöcken und der Minirundbahn vertreten sei. Sagt aber auch: "Im Vergleich zu anderen Sponsoren müssen wir direkt für die Athleten darauf schauen, dass alles korrekt abläuft. Der Gegenwert ist mit der Visibilität während der Wettkämpfe durchaus gegeben, "da wir als einziger Sponsor so präsent auftreten können."

Wissen muss man auch: Spar, Omega, Le Gruyère, Eurovision und Omega sind ebenso Partner des Europäischen Leichtathletikverbandes. Dass Omega neben Spar und Puma bei den Bandenreklamen zum Beispiel in Erscheinung trete, störe bei der Betrachtung des Gesamtpackets nicht. "Wir treiben neben unserer eigentlichen Aufgabe auch andere PR-Arbeit und suchen diese Plattform bewusst an verschiedenen Orten." Dazu gehört ebenso die Omega-Boutique an der viel frequentierten Bahnhofstrasse. Wie viele Uhren da bereits über den Ladentisch gelaufen seien, könne er nicht sagen. "Ich gehe aber davon aus, dass es dank der Leichtathletik-EM einige sind."

Letztlich weist Alain Zobrist darauf hin, "dass diese Leichtathletik-Europameisterschaft für Omega auch eine Imageveranstaltung im eigenen Lande ist. Wichtiger zum Beispiel als die letzte EM in Helsinki.

Wie viel Wert hat nun dieses Omega- beziehungsweise Swiss-Timing-Engagement? Hebt der Sachwert den Sponsoringwert der Veranstalter auf? Hinweise darauf, ob Omega noch etwas in Bares hinlegen musste oder ob das OK die Bieler Uhrenfirma gar entschädigen musste, gibt es nicht. Es wäre schon interessant, einen Blick in die Verträge werfen zu können.





Neue Technologie
Seit über 80 Jahren entwickelt und liefert das Bieler Uhrenunternehmen Omega modernste Zeitmess- und Bewertungsgeräte, die das Engagement der Marke hinsichtlich Genauigkeit und Präzision unterstreichen. Während der Leichtathletik-Europameisterschaften stellt Omega vier Komponenten der Zeitmessgeräte vor: die Scan'O'Vision MYRIA Fotofinish-Kamera (statt wie früher 2000 Bilder pro Sekunde sind es heute 10 000), ein neues System zur Erkennung von Fehlstarts (für die Wettkampfleiter eine zusätzliche Hilfe) und zwei Arten von verbesserten Anzeigetafeln. mt
 

Pressemitteilung von Omega über die Zeitmessung von Zürich im Anhang