Cup-Premiere im Eisstadion

Beat Moning

Es war der 17. November 1958, als die offene Kunsteisbahn in Biel eröffnet wurde. Mit einem Cupspiel: Nachdem am Vormittag noch ein Wasserleitungsbruch zu verzeichnen war, sahen ab 14.30 Uhr 4000 Personen die Partie gegen Winterthur. Und einen 6:1-Erfolg. Seiler, Brero, Speidel, Bischoff, Scherz, Villa, der Kanadier Moe Fife, Herrmann, Brügger, Lehmann, Tendon, Tanner, Winiger und Liechti hiessen die Spieler des damaligen EHC Biel in der 1. Liga. In der zweiten Runde wenige Tage darauf musste Biel gegen den Oberklassigen Zürcher SC mit einem 1:9 vom Platz.

Schlappe gegen Fribourg

Im Cup zerrissen die Seeländer zwischen 1957 und 1972 keine Stricke. Das war dann auch im bislang letzten Cup-Fight 1972 der Fall. An diesem 29. Januar musste Biel in der Eissporthalle Lyss antreten, da sich in Biel das Eisstadion im Bau befand. 1:9 lautete das brutale Ergebnis. Die Formation unter Trainer Wehrli mit Ponti im Tor, Geiser, Greder, Gautschi, Megert, Studer, dem Kanadier Aucoin, Burri, Hürzeler, Hügi, Schafroth, dem einzigen Torschützen Francis Lardon, R. Probst, Ceretti, Aeschlimann und J. Probst hatte vor rund 1000 Fans keine Chance. Systemlos und unkonzentriert habe der B-Ligist gegen den Gleichklassigen gespielt. Einzige Ausnahme, so im BT-Bericht von damals, sei der fleissige Georges Aeschlimann gewesen. Damals wurde der Nationalliga-Cup noch mit Rückspiel ausgetragen. Drei Tage später verlor Biel in Fribourg vor nur 400 Fans mit 6:11.

Kantersieg bei der Reprise

Die Reprise des Schweizer Cups im Eishockey lancierte der EHC Biel im Jura beim Erstligisten Franches-Montagnes. Die Bieler siegten diskussionslos mit 12:1. Ahren Spylo erzielte vier Tore und wurde, wie andere Leistungsträger auch, im letzten Drittel nicht mehr eingesetzt. In der Skorerliste nach den 1/16-Finals führen Gäetan Haas mit einem Tor und fünf Assists vor Ahren Spylo mit vier Treffern und einem Zuspiel.

Nun, morgen spielt der EHC Biel die erste Cup-Partie im Eisstadion aus. Gegner sind die Kloten Flyers und man wird sehen, wie ernst die Klubs, nicht nur Biel und Kloten, den Cup-Wettbewerb überhaupt nehmen. Für dieses Spiel muss das Eis heute um rund einen Zentimeter abgehobelt werden. Die Eisfläche und die Banden werden mit den Cup-Sponsoren-Logos versehen. Der EHC Biel nimmt den Wettbewerb gemäss EHC-Manager Daniel Villard ernst. «Wir wollen jedes Spiel gewinnen», sagt er kurz und erklärt, wieso die Eintrittspreise gleich hoch sind wie in der Meisterschaft, im Gegensatz zu einigen anderen NLA-Klubs. «Es ist für uns ein wichtiger Wettbewerb. Senken wir die Preise und erhöhen sie dann, wenn wir etwa in den Halbfinal vorstossen sollten, dann wäre das ein schwierig zu erklärendes Unterfangen.» 1300 Donatoren und Sponsoren können mit ihren Saisonkarten das Spiel von morgen besuchen. Alle anderen Abonnemente sind ungültig. Der Vorverkauf (siehe rechts) läuft mässig, «Wir rechnen tatsächlich nicht mit vielen Fans für dieses Spiel», so Villard. Immerhin müssen im Vergleich zum Fussball die Zuschauer-Netto-Einnahmen nicht gänzlich mit dem Gästeklub geteilt werden. Prämien werden auch keine ausgeschüttet. Das könnte sich aber noch ändern. Villard abschliessend: «Wir denken sicher darüber nach, die Spieler zu beteiligen.» In den Verträgen findet der Cup keine Berücksichtigung.