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2. Liga regional

Alles Kopfsache

Dank zwei Treffern per Kopf hat Nidau in Aarberg mit 2:1 gewonnen. Die Gäste erzielten das siegbringende Tor in Unterzahl, denn Tobias Küffer wurde nach einem Kopfstoss vom Platz gestellt.

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Michael Lehmann

Am Ende war es Kopfsache, dass Nidau in Aarberg 2:1 gewann. Nicht primär, weil beide Treffer der Gäste mit dem Kopf erzielt wurden, sondern weil Nidau derzeit schlicht das gefestigtere Team ist. «Wir befinden uns in einer schwierigen Situation», sagte Aarberg-Trainer Marco Aebischer nach der Partie. «Ich kann keine eindeutigen Mängel ausmachen, es fehlt vor allem am Selbstvertrauen.»

Die seit einem Monat sieglosen Aarberger agierten am Samstag oft zaghaft und verunsichert. Die Nidauer dagegen knüpften nahtlos an die zuletzt starken Auftritte an. Entsprechend spielte sich das Geschehen in der Startphase mehrheitlich in der Hälfte der Gastgeber ab. Nidau hatte bereits zwei gute Möglichkeiten liegenlassen, als sie doch noch in Führung gingen. Nach einem Eckball kam Truffer zum Kopfball, Aarberg-Hüter Känel war chancenlos.

Auch in der Folge waren die Gäste gefährlicher. Fühlten sie sich womöglich zu sicher, als sie nach einer halben Stunde Aarbergs Wijler kaum angriffen? Der zentrale Mittelfeldspieler hatte viel Zeit und Platz für den perfekten Pass auf Stürmer Blaser. Dieser zog in den Strafraum und schob den Ball gekonnt am Torwart vorbei.

Nidau in Unterzahl überlegen

Der Ausgleich kam aus dem Nichts und brachte die davor souveränen Nidauer kurzzeitig aus dem Konzept. Als sich Küffer auch noch die Rote Karte holte (mehr in Infobox), schien das Momentum definitiv auf die Seite der Aarberger zu fallen. Die Pause kam den Nidauern daher gelegen, um sich neu zu ordnen. Trainer Marc Bönzli stellte sein System um, setzte auf eine gesicherte Defensive und hoffte darauf, dass sein Team mit vereinzelten Vorstössen sowie Standardsituationen zu Chancen käme. «Ich sagte den Spielern, dass nach dem Platzverweis niemand mehr mit uns rechnet», so Bönzli. «Wir hatten nichts zu verlieren.»

Genau so spielten die Nidauer in der Folge. Mit weiten Bällen über die schnellen Aussenläufer brachten sie die Aarberger wiederholt in Verlegenheit. Auf offensive Aktionen des Heimteams warteten die Zuschauer dagegen lange vergeblich. Manchmal sei es nicht einfacher, mit einem Mann mehr zu spielen, sagte Trainer Aebischer. «Die Nidauer machten hinten die Räume zu und wir mussten auf dem durchnässten Terrain das Spiel machen. Das ist uns mit wenigen Ausnahmen nicht gelungen.»

Aarbergs Pech in der Schlussphase

Vieles deutete auf ein Unentschieden hin, da setzte sich ein Nidauer einmal mehr auf der rechten Seite durch und flankte in die Mitte. Dort ging der eingewechselte Roman Vonäsch vergessen, der den Ball mit dem Kopf im Netz versenkte. «So zu gewinnen, ist natürlich doppelt schön», sagte Marc Bönzli, der sich aber auch überrascht zeigte, wie harmlos das Heimteam trotz Überzahl weitgehend aufspielte.

Während sich Nidau in der oberen Tabellenhälfte etabliert, kriselt es beim FC Aarberg. Bezeichnend für die Misere ist der Vergleich der Schlussphasen der beiden letzten Partien. Gegen Courtételle mussten die lange überlegenen Seeländer in der letzten Minute das 2:2 hinnehmen. Gegen Nidau drückte Aarberg in den Schlussminuten auf den Ausgleich. Eine Flanke fand den freistehenden Simon Heimberg, doch der Innenverteidiger setzte den Kopfball aus rund fünf Metern neben das Tor.

Einmal mehr zeigt sich, dass Fussball auch Kopfsache ist. Marco Aebischer freut sich deshalb, dass bald Winterpause ist. In dieser sollen seine Spieler den Kopf wieder freibekommen.

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Die Szene

Was hat sich Tobias Küffer bloss bei dieser Aktion gedacht? Kurz vor der Pause, beim Stand von 1:1, geht der Nidauer wutentbrannt auf Aarbergs Blaser los und stösst mit seinem Kopf an den seines Opponenten. Der Schiedsrichter stellt Küffer folgerichtig vom Platz. Zugegeben: Der Angreifer wurde während des ganzen Spiels wiederholt angegangen und unmittelbar vor dem Kopfstoss rüde gefoult. Mit solchen Provokationen sollte der 28-jährige Routinier jedoch besser umgehen können. Das erkannte auch Küffer, der sich zur Halbzeit bei seinen Teamkollegen entschuldigte. Zu seinem Glück wusste Aarberg die Überzahl nicht zu nutzen.

 

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