Sie sind hier

Abo

Regionalfussball

Auf den Fussball fokussieren

Thomas Reinhart beginnt sein Traineramt in der 2. Mannschaft des FC Biel mit einer schwierigen Aufgabe. Morgen gastiert auf der Gurzelen Leader Grünstern.

Weist dem FC Biel den Weg: Thomas Reinhart hat schon früher als geplant die Geschicke der 2. Mannschaft übernommen und will einen langfristigen Aufbau vorantreiben./Bild: Adrian Streun/a

(fri) Am vergangenen Wochenende kam es zum Eklat. Aussagen von Pierre-Alain Mathez im «Journal du Jura» vom Samstag führten zu dessen sofortigen Freistellung (BT vom Mittwoch).
«Dazu will ich mich nicht äussern», sagt sein Nachfolger Thomas Reinhart, für den es ebenfalls eine turbulente Woche geworden ist. «Bis Montagabend wusste ich noch nicht, dass ich schon jetzt Trainer der 2. Mannschaft des FCBiel werden würde.» Ursprünglich war die Übernahme des Teams für nächste Saison geplant gewesen. In einer mit Mathez abgesprochenen Sitzung wollte Reinhart den Spielern seine Vorstellungen und Ideen ein erstes Mal näher bringen. Zu dieser Sitzung am Dienstagabend ist es zwar gekommen, Haupttraktandum war nun aber der sofort vollzogene Trainerwechsel. «Für die Spieler ist es keine einfache Situation», sagt Reinhart. «Sie haben aber sehr professionell reagiert. Es war ein konstruktives erstes Treffen.»
Gestern Abend stand in Biel die erste Übungseinheit unter dem neuen Leiter auf dem Programm, heute folgt das Abschlusstraining. Der Orpunder ist zuversichtlich, dass trotz der Ereignisse der letzten Tage alle topmotiviert ins morgige Meisterschaftsspiel gegen Tabellenführer Grünstern steigen werden. «Zentral ist nun, dass wir uns alle auf den Fussball fokussieren. Ich werde dabei mit der Mannschaft den von Pierre-Alain Mathez eingeschlagenen Weg weitergehen.»
Der FC Biel plant langfristig mit Reinhart. Der Trainer sieht die Rückrunde als eine verkürzte Übergangssaison, die er auch dafür nutzen will, um die Mannschaft im Hinblick auf 2014/15 zu formen. Die Tabellensituation erlaubt kleinere Experimente, ohne dass mögliche Punktverluste gleich schwerwiegende Folgen haben könnten. Zumal im Aufstiegsrennen für Grünsterns Verfolger nicht mehr viel drinliegt und sie auch gegen hinten ein beruhigendes Punktepolster aufweisen. Zu sicher dürfe man sich laut Reinhart aber nicht sein. «Wir müssen uns so früh wie möglich die nötigen Punkte sichern, um nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben.»
Reinhart begann seine Fussballkarriere bei den Junioren des FC Büren und spielte danach für Biberist, Fulgor Grenchen und Pieterlen. Von 2002 bis 2004 amtete er beim FC Biel als Assistent von Kurt Baumann in der 1. Liga. Danach war der Seeländer Fussballfachmann von 2004 bis 2006 in Büren und drei Jahre lang in Schüpfen Cheftrainer der 3.-Liga-Mannschaften, ehe die Rückkehr nach Biel folgte. Ab 2009 kümmerte er sich um den Nachwuchs und trainiert noch immer das U15-Team des FCBiel, bis ein Nachfolger gefunden worden ist.
Reinhart freut sich auf die neue Herausforderung. «Ich bin ambitioniert und arbeite gerne mit diesen professionellen Strukturen.» Die 2. Mannschaft übernehme eine wichtige Funktion, denn sie bestehe nicht nur aus den gestandenen 2.-Liga-Spielern. Sie bietet darüber hinweg den Talenten des gemeinsamen U18-Teams mit Xamax eine Weiterentwicklungsmöglichkeit und den rekonvaleszenten und überzähligen Profis aus der 1. Mannschaft Spielpraxis. «Wir wollen so viele Leute wie möglich in die Challenge League bringen», sagt Reinhart. Zunächst sei aber wichtiger, dass nach den Turbulenzen wieder Ruhe einkehre.

 

Eine Partie mit Torgarantie

(dmb) Wenn Diessbach am Sonntag den FC Neuenstadt empfängt, sind die Augen auf Liga-Topskorer Loïc Voumard gerichtet. Beim 7:0-Sieg gegen Azzurri Biel erzielte Voumard gleich sechs Treffer.
Der Topskorer des FC Neuenstadt heisst Loïc Voumard. Nach seinen sechs Toren am letzten Wochenende gegen Azzurri Biel steht nun der Mittelstürmer bei 24 Treffern und hat damit den bisherigen Liga-Topskorer Ben Küffer (Nidau, 21 Tore) an der Spitze der Skorerliste abgelöst. «Das ist tatsächlich ein neuer Rekord für mich, denn bislang gelangen mir in einem Match erst einmal fünf Tore», sagt der 23-Jährige bescheiden. Voumard ist ein Teamplayer, der den Erfolg der Mannschaft vor seine persönlichen Interessen stellt. Natürlich sei es ein speziell gutes Gefühl, wenn er mit vielen Toren seinem Team helfen könne, die Hauptsache sei jedoch der Sieg.
Voumard verheimlicht nicht, dass er mit dem FC Neuenstadt in dieser Saison eigentlich nur ein Ziel kennt: Den Aufstieg in die 2.Liga. «Wir haben in diesem Winter sehr hart trainiert und wollen nahtlos an die Erfolge der Vorrunde anknüpfen», sagt der Stürmer, der seine ersten Schritte auf dem Fussballplatz bereits als 3-Jähriger ebenfalls bei seinem FC La Neuveville-Lamboing absolvierte. Seither ist Voumard dem «Verein meines Herzens» mit wenigen Ausnahmen stets treu geblieben. In seiner Juniorenzeit spielte er zwei Jahre beim FC Biel, in der vergangenen Saison schnupperte er beim FC Tavannes erstmals 2.-Liga-Luft. «Nun will ich mit meiner Mannschaft den Aufstieg realisieren. Es wäre zwar keine Katastrophe, wenn es in dieser Saison noch nicht klappt, doch wir sind auf dem besten Weg zum Erfolg.» Ein dickes Lob erhält Voumard auch von seinem Trainer Julien Ségard: «Er arbeitet im Training sehr hart und effizient. Die vielen Treffer meines besten Stürmers sind deshalb absolut kein Zufall.»
Beim FC Diessbach erinnert man sich nicht gerne an das Hinspiel am Neuenburgersee. Im August letzten Jahres setzte es für das Team von Interimstrainer Pascal Kissling gleich eine 0:9-Kanterniederlage ab. Dreifacher Torschütze damals für die Gastgeber: Loïc Voumard. Der FC Neuenstadt hat in der Meisterschaft bisher 51 Tore erzielt. Allein Loïc Voumard hat mit seinen 24 Treffern sieben Tore mehr geschossen als der FC Diessbach total auf seinem Haben-Konto aufweist. «Ich freue mich auf dieses Spiel, denn die Diessbacher haben sich inzwischen verstärkt und verfügen mit dem Duo Kissling/Privitelli über ein starkes Sürmerpaar, welches wir neutralisieren müssen.» Voumard erwartet deshalb eine hochstehende und spannende Partie.
Pascal Kissling wird allerdings am Sonntag kaum zum Einsatz kommen. «Ich habe mit dem Rollhockeyclub entscheidende Einsätze und werde deshalb vorläufig nur auf der Bank Platz nehmen» sagt der Trainer. Er sei jedoch zuversichtlich, dass seine Mannschaft gegen Neuenstadt sicher nicht nochmals eine derartige Abfuhr erleiden wird. «Im Gegensatz zum Saisonbeginn stehen wir defensiv sehr kompakt und lassen nur wenig Gegentreffer zu. Wir spielen unterdessen ein ganz anderes System.» Mit der Rückkehr von Gian-Luca Privitelli sei ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Bewiesen hat dies Diessbach am letzten Wochenende beim 3:0-Sieg gegen Rüti.
Mt Diessbach strebt Kissling vorab mal den Ligaerhalt an. Nächste Saison soll nach dem Engagement von Andreas Birkhofer als Trainer sogar ein Spitzenplatz und längerfristig eventuell der erneute Aufstieg ins Auge gefasst werden. Noch ist es aber nicht so weit. Für Offensivspektakel ist jedenfalls am Sonntag in Diessbach gesorgt, ganz egal ob nun Loïc Voumard, Gian-Luca Privitelli oder andere Spieler die Tore erzielen werden.

Nachrichten zu Regionalfussball »